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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wird.«
    Sie brauchten über eine halbe Stunde, die störrischen Pferde in die enge Höhle zu kriegen. Dann verhängte Durnik den Eingang mit Zelttuch und ging hinaus, um Eriond und Toth zu helfen, den Wagen zu tarnen.
    Die Wölfin war in die Höhle gehumpelt, gefolgt von ihrem übermütigen Jungen. Nun, da er regelmäßig zu fressen bekam, war der zuvor teil-nahmslose Welpe verspielt geworden. Auch seine Mutter bekam wieder Fleisch auf den Knochen, wie Garion bemerkte, und ihr Fell war weniger struppig und fing zu glänzen an. »Ein ausgezeichneter Bau«, stellte sie fest. »Werden wir von hier aus jagen?«
    »Nein, kleine Schwester«, antwortete Polgara, die in dem kleinen Topf mit köchelnden Kräutern rührte. »Wir müssen anderswo etwas erledigen.
    Laß mich deine Verletzung nachsehen.«
    Gehorsam legte sich die Wölfin ans Feuer und streckte die verwundete Pfote aus. Behutsam nahm Polgara den Verband ab und begutachtete das Geschwür. »Schon viel besser«, stellte sie fest. »Es wird bald ganz verheilt sein. Tut es dir noch weh?«
    »Schmerz muß ertragen werden«, antwortete die Wölfin gleichmütig.
    »Er ist von keiner Bedeutung.«
    »Doch die Stärke des Schmerzes verrät uns, wie lange es dauern wird, bis die Wunde verheilt.«
    »Das stimmt«, bestätigte die Wölfin. »Das ist mir früher schon manches Mal aufgefallen. Der Schmerz ist jetzt geringer. Meine Pfote wird bald wieder gut sein, glaube ich.«
    Polgara badete die Pfote in dem würzigen Absud aus dem Topf, dann vermischte sie wieder die ausgedrückten, gekochten Kräuter mit Seife und Zucker, legte sie dick auf die Wunde und wickelte den Verband darüber.
    »Ich glaube nicht, daß wir das noch einmal tun müssen, kleine Schwester«, sagte sie. »Die Wunde ist fast verheilt.«
    »Ich bin dir dankbar«, antwortete die Wölfin schlicht. »Werde ich schon laufen können, wenn es wieder hell ist? Es ist sehr unbequem, in dem Ding zu liegen, das auf runden Füßen rennt, und sie, die es zum Laufen bringt, redet soviel.«
    »Einmal noch, solange es hell ist, solltest du in ihm liegen«, riet ihr Polgara. »Gib der Pfote noch soviel Zeit, ganz zu heilen.«
    Die Wölfin seufzte und legte die Schnauze auf die Pfoten.
    Nachdem Wasser von einer nahen Quelle herbeigeschleppt worden war, kochte Polgara. Nach dem Abendessen stand Belgarath auf. »Sehen wir uns um«, forderte er Garion auf. »Ich möchte wissen, was in der Gegend vorgeht.«
    Garion nickte und erhob sich ebenfalls. Die beiden nahmen das Essen für Silk mit und verließen die Höhle. Der kleine Drasnier hatte sich – begeistert, wie Garion fand – bereit erklärt, vor dem Eingang Wache zu halten. »Wohin wollt ihr?« erkundigte er sich und setzte sich auf einen Felsbrocken, um zu essen.
    »Nur umsehen«, antwortete Belgarath.
    »Gute Idee. Soll ich mitkommen?«
    »Nein, bleib du lieber hier und halt die Augen offen. Warne die anderen, falls jemand den Grat entlangkommt.« Dann führte der alte Mann Garion ein paar hundert Meter gratauf, bevor die beiden ihre Wolfsgestalt an-nahmen. In letzter Zeit hatte Garion sich so oft hin und her verwandelt, daß er manchmal für eine Augenblick nicht wußte, welche Gestalt er gerade hatte, und schon des Öfteren hatte er sich dabei ertappt, daß er in Menschengestalt in der Wolfssprache dachte. Er lief hinter dem großen Silberwolf her und dachte über diesen merkwürdigen Identitätsverlust nach.
    Belgarath blieb stehen. »Halt deine Gedanken im Zaum«, rügte er. »Deine Nase und Ohren taugen nicht viel, wenn du vor dich hinträumst.«
    »Ja, verehrter Rudelführer«, antwortete Garion äußerst verlegen. Wölfe brauchten selten Tadel, und wenn sie gerügt wurden, schämten sie sich entsetzlich.
    Als sie die Stelle erreichten, wo die Hangseite von dem Erdbeben ab-gespalten worden war, hielten sie an. Die Gebirgsausläufer, die sich zur Ebene erstreckten, waren dunkel. Urvons Armee hatte offenbar den Befehl, keine Feuer zu machen. Doch draußen auf der Ebene selbst funkelten zahlreiche Wachfeuer wie ferne orange Sterne.
    »Zandramas hat eine große Armee«, sagte Garion zu dem alten Mann.
    »Ja«, bestätigte sein Großvater. »Die morgige Schlacht dürfte eine Weile dauern. Selbst Nahaz’ Dämonen werden längere Zeit brauchen, so viele Menschen zu töten.«
    »Meinetwegen können sie die ganze Woche brauchen – je länger, desto besser. Inzwischen könnten wir vielleicht schon halb in Kell sein.«
    Belgarath blickte sich um. »Laufen wir noch ein

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