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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Bucklige.
    »Garion, Pol und ich dürften keine Schwierigkeiten haben, sie aufzuspü-
    ren. Dann können wir die übrigen um sie herumführen.«
    »Wir werden nur langsam vorankommen«, gab Sammet zu bedenken.
    »Wir können nicht galoppieren und müssen einen Umweg um jeden Posten machen, auf den wir stoßen.«
    »Weißt du«, sagte Silk, »wenn ich es jetzt recht überlege, halte ich es für gar keine so schlechte Idee. Es gefällt mir sogar.«
    »Es macht dir immer Spaß, im Dunkeln herumzuschleichen, Kheldar!«
    »Dir etwa nicht?«
    »Also…« Da mußte sie lächeln. »Doch, ich glaube schon. Aber ich bin ja schließlich auch aus Drasnien.«
    »Es würde zu lange dauern«, warf nun Ce’Nedra ein. »Wir sind nur noch ein kleines Stück von Zandramas entfernt. Wenn wir dahinkriechen müssen, gewinnt sie wieder einen Vorsprung.«
    »Ich fürchte nur, daß wir keine andere Wahl haben, Ce’Nedra«, sagte Garion sanft. »Wenn wir versuchen wollten, uns mit Gewalt einen Weg durch Rengel zu bahnen, würden wir irgendwann auf einen Trupp sto-
    ßen, mit dem wir nicht fertig werden.«
    »Du bist ein Zauberer«, rief sie anklagend. »Du könntest sie uns mit einer Handbewegung aus dem Weg schaffen.«
    »Auch dafür gibt es Grenzen, Ce’Nedra«, warf Polgara ein. »Sowohl Zandramas wie Urvon haben Grolims in diesem Gebiet. Wenn wir tun, wie du es vorschlägst, würde jeder in Rengel genau wissen, wo wir sind.«
    Ce’Nedras Augen füllten sich mit Tränen, und ihre Unterlippe fing zu zittern an. Sie drehte sich um und rannte schluchzend von der Straße weg.
    »Lauf ihr nach, Garion«, forderte ihn Polgara auf. »Sieh zu, ob du sie beruhigen kannst.«
    Den Rest des Tages ruhten sie sich in einem Buchenwäldchen eine Meile abseits der Straße aus. Garion versuchte zu schlafen, da er wußte, daß eine anstrengende Nacht vor ihnen lag; doch etwa nach einer Stunde gab er es auf und wanderte ruhelos im Lager herum. Seine Ungeduld war zweifellos nicht geringer als Ce’Nedras. Sie waren Zandramas jetzt bereits so nah, und des Nachts weiterzureisen, würde sie zurückwerfen. Doch so sehr er sich auch den Kopf zerbrach, fiel ihm keine andere Möglichkeit ein.
    Als die Sonne unterging, brachen sie ihr Lager ab und warteten am Waldrand auf die Dunkelheit.
    »Mir ist gerade etwas eingefallen, das wir bei unserem Plan nicht bedacht haben, fürchte ich«, sagte Silk.
    »Oh?« fragte Belgarath.
    »Wir brauchen das Auge, um Zandramas folgen zu können. Und wenn Garion sich in einen Wolf verwandelt, wird es ihm die Richtung nicht sagen können – oder?«
    Belgarath und Beldin wechselten einen langen Blick. »Ich weiß es nicht«, gab Belgarath zu. »Du?«
    »Ich habe auch nicht die geringste Ahnung«, gestand Beldin.
    »Dann gibt es wohl nur eine Möglichkeit es herauszufinden«, sagte Garion. Er gab Durnik Chretiennes Zügel und entfernte sich ein angemessenes Stück von den Pferden. Sorgfältig rief er sich das Bild des Wolfes in allen Einzelheiten ins Gedächtnis, dann konzentrierte er seine Willenskraft auf das Bild. Wie immer beunruhigte ihn das seltsame Gefühl, zu schmelzen, dann war es vollbracht. Einen Augenblick setzte er sich auf die Hinterläufe und überprüfte, ob alles an Ort und Stelle war.
    Plötzlich stieg ihm ein vertrauter Duft in die Nase. Er drehte den Kopf und schaute über die Schulter. Ce’Nedra stand mit großen Augen hinter ihm und drückte eine Fingerspitze auf die Lippen. »Bi-bist du das wirklich, Garion?« stammelte sie.
    Er stand auf und schüttelte sich. Ihr zu antworten war unmöglich – ein Wolf konnte keine menschlichen Worte formen. Statt dessen tappte er zu ihr und leckte ihr die Hand. Sie sank auf ein Knie, schlang die Arme um seinen Kopf und schmiegte ihre Wange an seine Schnauze. »O Garion!«
    sagte sie staunend.
    Ein plötzlicher Schalk trieb ihn, und er leckte über ihr Gesicht, vom Kinn bis zu den Haaren. Seine Zunge war lang – und sehr naß.
    »Hör auf!« Wider Willen mußte sie kichern, während sie versuchte, sich das Gesicht abzuwischen. Flüchtig drückte er die kalte Nase an ihren Hals, und sie fuhr zurück. Dann drehte er sich um und lief auf die Straße zu, wo die Spur war. In den Büschen am Straßenrand spähte er vorsichtig hinaus, spitzte wachsam die Ohren und versuchte zu wittern, ob irgend jemand in der Nähe war. Dann schlich er, mit dem Bauch dicht am Boden, beruhigt hinaus und blieb mitten auf der Straße stehen.
    Es war natürlich nicht dasselbe. Das ziehende Gefühl

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