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Zauberschiffe 04 - Die Stunde des Piraten

Titel: Zauberschiffe 04 - Die Stunde des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Schmerz an. Dann öffnete sie sie wieder. »Was uns am schwersten fällt und hoffentlich das Richtige ist.« Sie war aufgestanden und ging am Rumpf des Schiffes vorbei zum Bug. Ihre klare Stimme drang deutlich bis zu ihnen zurück, als sie mit der Galionsfigur sprach. »Paragon. Du hast dich schlimm benommen. Deswegen werde ich dir heute Abend keine Geschichten erzählen. Es tut mir Leid, aber es muss sein. Wenn du dich morgen besser benimmst, leiste ich dir morgen Abend wieder Gesellschaft.«
    Paragons Antwort ließ nicht lange auf sich warten. »Das kümmert mich nicht. Du erzählst sowieso nur alberne, langweilige Geschichten. Wie kommst du darauf, dass ich sie hören will? Bleib doch für immer weg. Lass mich allein. Es kümmert mich nicht. Es hat mich nie gekümmert.«
    »Es tut mir sehr Leid, das zu hören.«
    »Das interessiert mich nicht, du blöde Kuh! Hast du mich nicht verstanden? Es ist mir egal! Ich hasse euch alle!«
    Amber kehrte langsam und mit schleppenden Schritten zu ihnen zurück. Ohne ein Wort zu sagen setzte sie sich wieder auf ihr Holzscheit.
    »Nun, das hat ja toll geklappt«, bemerkte Althea trocken. »Ich sehe schon, dass sich sein Verhalten im Handumdrehen bessern wird.«
    Ihre Worte gingen Brashen nicht aus dem Kopf, als er eine letzte Runde über die Baustelle drehte. Alles war bereit und in Position. Mehr konnten sie nicht tun, bis die Flut einsetzte. Ein schweres Gegengewicht war am Mast des Paragon befestigt und sollte dafür sorgen, dass sich das Schiff nicht zu schnell aufrichtete. Brashen blickte hinaus zu dem Schleppkahn, der vor dem Ufer ankerte. Er hatte dort einem guten Mann das Kommando übergeben, einem der wenigen aus seiner Mannschaft, dem er traute. Haff wartete auf Brashens Flaggensignale und befehligte die Mannschaft an der Ankerwinde, die den Paragon ins Wasser ziehen sollte. Im Schiff selbst würden andere Männer unablässig die Bilgenpumpen bedienen. Brashens größte Sorge galt jedoch der Rumpfseite des Paragon , die all die Jahre vom Sand abgeschürft und den zerstörerischen Insekten ausgesetzt worden war. Im Inneren des Rumpfs hatte er alles getan, was möglich war. Eine Leinwand war mit Gewichten beschwert worden, damit sie sofort über diese Seite des Rumpfs geworfen werden konnte, sobald das Schiff sich im Wasser aufrichtete. Wenn dann, wie erwartet, das Wasser zwischen den Ritzen der Planken ins Innere strömte, presste der Strom des Wassers die Leinwand gegen den Rumpf. So würde der Stoff das Wasser zumindest etwas aufhalten. Vielleicht musste er den Paragon sogar wieder an Land ziehen und diese Planken zunächst weiter stopfen und kalfatern. Brashen hoffte zwar, dass es nicht nötig sein würde, war jedoch entschlossen, alles Notwendige zu tun, um dieses Schiff wieder seetüchtig zu machen.
    Er hörte Schritte auf dem Sand hinter sich und drehte sich um.
    Althea stand da und spähte zu dem Schleppkahn hinüber. Sie nickte, als sie den Mann sah, der dort Wache hielt. Brashen zuckte zusammen, als sie ihm auf die Schulter schlug. »Mach dir nicht so viel Sorgen, Brash. Wird schon alles gut gehen.«
    »Oder auch nicht«, antwortete er grummelig. Ihre Berührung und ihre Aufmunterung, die liebevolle Abkürzung seines Vornamens, all das ging ihm unter die Haut. In letzter Zeit kam es ihm vor, als gewänne ihre Beziehung wieder die lässige Vertraulichkeit von Schiffskameraden. Wenigstens sah Althea ihn jetzt an, wenn sie mit ihm sprach. Es machte ihre Zusammenarbeit erheblich einfacher. Wie er selbst hatte vermutlich auch sie begriffen, dass diese Reise ihre Kooperation erforderte. Und mehr war da auch nicht. Brashen unterdrückte entschlossen den schwachen Funken Hoffnung, der in ihm aufkeimte, und sprach nur über das Schiff.
    »Welche Position möchtest du beim Flottmachen einnehmen?«, fragte er sie. Sie waren übereingekommen, dass Amber bei Paragon bleiben und mit ihm reden sollte. Sie hatte die meiste Geduld mit ihm.
    »Auf welcher möchtest du mich haben?«, fragte Althea bescheiden.
    Er zögerte und biss sich auf die Zunge. »Mir wäre es am liebsten, wenn du dich unter Deck aufhalten würdest. Du weißt, wie Schwierigkeiten aussehen und sich anhören, bevor sie sich zu einer Katastrophe auswachsen. Ich weiß, dass du lieber von hier oben aus zusehen würdest, aber ich hätte gern jemanden im Schiff, dem ich trauen kann. Die Männer, die ich an die Pumpen gestellt habe, verfügen zwar über Muskeln und Durchhaltevermögen, haben aber wenig Erfahrung als

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