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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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T-Shirt. „Wo ist Glas?”,
fragte sie und versuchte, die chemischen Elemente über Kopf zu lesen.
    „Nicht im
Periodensystem. Glas ist kein Element, sondern eine Verbindung. Es besteht
überwiegend aus Silizium, was ...
    Ach,
Unsinn, ich kann nicht klar denken. Glas ist SiO 2 . Siliziumdioxid.
Hier ...” Er berührte das Si, das sich zufällig hoch auf ihrer linken
Brust befand. „Und hier.” Sein Daumen streifte das 0 schräg darüber, ganz
dicht an ihrer Brustwarze.
    „Glas
enthält auch Natriumkarbonat”, sagte sie.
    „Ich
glaube, das ist ...” Sam hielt inne, versuchte sich zu konzentrieren.
„...NaCO 3 .” Er musterte ihr T-Shirt und schüttelte den Kopf.
„Ich kann dir Natriumkarbonat nicht zeigen. Gefährliches Gelände.”
    „Was ist
mit Kalziumoxid?”
    Sein Blick
glitt über das T-Shirt, bis er die Elemente gefunden hatte. Dann schüttelte er
erneut den Kopf. „Wenn ich das tue, liegst du in knapp fünf Sekunden
auf dem Rücken.”
    Sie zuckten
beide zusammen, als die Türglocke ging – die alte viktorianische Handglocke
hatte einen harten metallischen Klang.
    Aufstöhnend
verließ Sam das Bett. Er bewegte sich langsam. „Als ich sagte, dass ich dich
nicht anmachen würde ...” Er öffnete die Tür und blieb einen Moment
schwer atmend auf der Schwelle stehen. „Ich hatte das als Arrangement auf
Gegenseitigkeit geplant. Von jetzt an: Hände weg, verstanden?”
    „Ja, aber
wie willst du dich um mich kümmern, wenn ...”
    „Nicht meine
Hände”, fiel Sam ihr ins Wort. „Deine.”
    Die
Türglocke ging noch
ein paarmal, während Sam nach unten ging. Hitze und Erregung hatten seinen
Körper im Griff, und er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er begehrte Lucy,
wollte sie langsam nehmen und ihr in die Augen schauen, während er sich in ihr
bewegte, und das stundenlang.
    Als Sam die
Vordertür erreichte, war seine Temperatur so weit gesunken, dass er wieder klar
denken konnte. Vor ihm stand Alex, der noch wütender und verhungerter wirkte
als sonst. Seine Kleidung saß lose, und man konnte jeden Knochen zählen. Ganz
offensichtlich bekamen ihm die Folgen seiner Scheidung überhaupt nicht.
    „Warum hast
du die verdammten Türen abgeschlossen?”, fragte Alex.
    „Hallo,
Al”, gab Sam knapp zurück. „Ich freue mich auch, dich zu sehen. Wo ist der
Schlüssel, den ich dir gegeben habe?”
    „An meinem anderen Schlüsselbund. Du
hast gewusst, dass ich heute Morgen komme. Wenn du willst, dass ich
kostenlos an deinem Haus arbeite, könntest du zumindest die Tür offen
lassen.”
    „Ich hatte
noch ein paar andere Dinge im Kopf, als nur darauf zu warten, dass du hier
aufkreuzt.”
    Alex schob
sich an ihm vorbei, einen alten Metallwerkzeugkasten in der Hand. Wie üblich
eilte er direkten Weges in die Küche, wo er sich eine brühheiße Tasse schwarzen
Kaffee einschenkte.
    Sam wusste,
dass er sie ohne Umschweife austrinken würde, bevor er den Teil des Hauses
ansteuerte, in dem er gerade arbeitete. Bisher hatte er sich geweigert, Geld
für seine Arbeit zu nehmen, obwohl er ein Vermögen hätte verdienen können, wenn
er dasselbe für jemand anders getan hätte. Alex war Bauunternehmer, aber er
hatte Zimmermann gelernt, und er leistete ganz hervorragende Arbeit.
    Er hatte
Stunden in das Haus gesteckt, den Putz von den Wänden geschlagen und erneuert,
Holz- und Metallarbeiten restauriert, Fußböden in Ordnung gebracht. Manchmal
machte er Dinge noch einmal, die Mark oder Sam schon erledigt hatten, weil
niemand seinen peniblen Anforderungen gerecht werden konnte. Aber warum Alex
nun eigentlich bereitwillig so viel Energie in das Haus steckte, blieb den
anderen Nolans ein Rätsel.
    „Ich
glaube, das ist seine Vorstellung von einem entspannenden Hobby”, hatte
Mark gesagt.
    „Das ist
mir ausgesprochen recht”, hatte Sam erwidert, „und sei es nur, weil er bei
der Arbeit nicht trinkt. Dieses Haus ist möglicherweise das Einzige, was
verhindert, dass er seine Leber komplett ruiniert.”
    Jetzt, als
er seinen jüngeren Bruder durch den Flur gehen sah, bemerkte Sam, dass Stress
und Alkohol allmählich doch Spuren hinterließen. Alex' Exfrau Darcy war nie
das gewesen, was man als treu sorgendes Eheweib bezeichnen mochte, aber immerhin
hatte sie sich ein paarmal wöchentlich von ihm zum Essen ausführen lassen. Sam
fragte sich, wann Alex das letzte Mal eine warme Mahlzeit gehabt haben mochte.
    „Al, was
hältst du davon, wenn ich dir ein paar Eier in die Pfanne haue, bevor du dich
an die Arbeit

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