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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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du
möchtest. Ich warte hinter der Tür. Wenn es Probleme gibt oder du irgendwas
brauchst, musst du nur rufen.”
    „Danke.”
    Mit
schmerzverzerrtem Gesicht und unter Stöhnen kämpfte Lucy sich auf den Stuhl und
warf ihre Kleidung auf den Boden vor der Duschkabine. Dann drehte sie das
Wasser auf, regulierte die Temperatur und ließ den warmen Regen aus der
Handbrause über ihren Körper laufen. „Au”, sagte sie, als die Schnitt- und
Schürfwunden begannen zu brennen. „Au, au ...”
    „Na, wie
läuft's?”, fragte Sam von der anderen Seite der Tür.
    „Es tut weh
und gut zugleich.”
    „Brauchst du Hilfe?”
    „Nein
danke.”
    Es war
alles andere als einfach für sie, sich einzuseifen und abzuspülen. Schließlich
musste Lucy feststellen, dass die Haarwäsche sie überforderte. „Sam”,
meldete sie sich frustriert.
    „Ja?”
    „Jetzt brauche ich doch Hilfe.”
    „Wobei?”
    „Meine
Haare. Ich kann sie nicht selbst waschen. Würde es dir was ausmachen
reinzukommen?”
    Er zögerte
lange. „Du kannst das nicht allein?”
    „Nein. Ich
komme nicht an die Shampooflasche, mein rechter Arm schmerzt, und mit nur
einer Hand kann ich mir die Haare nicht waschen.” Noch während sie redete,
drehte sie das Wasser ab und ließ die Handbrause auf den Boden fallen. Mühsam
und unter Schmerzen wickelte sie sich in das Handtuch.
    „Okay”,
hörte sie Sam sagen. „Ich komme rein.”
    Als Sam das
Bad betrat, wirkte er unbeholfen und unsicher. Er kam in die offene Duschkabine
und nahm die Handbrause auf. Dann fummelte er damit herum, regulierte den
Wasserdruck und die Temperatur. Lucy entging nicht, dass er schon wieder
schwer atmete, und sie sagte: „Durch das Echo hier drin klingst du wie Darth
Vader.”
    „Ich kann's
nicht ändern”, gab er gereizt zurück. „So wie du da sitzt, rosa und
dampfend ...”
    „Tut mir
leid.” Zerknirscht blickte sie zu ihm hoch. „Ich hoffe, dass deine
Standard-Voreinstellung nicht wehtut.”
    „Im Moment
nicht.” Sam legte die Hand um ihren Hinterkopf. Als sie ihm in die
blaugrünen Augen sah, fügte er hinzu: „Es tut nur weh, wenn ich nichts dagegen
tun kann.”
    Die Art,
wie er ihren Kopf hielt, und der rau-weiche Klang seiner Stimme lösten ein sehr
angenehmes Gefühl in ihrem Bauch aus. „Du flirtest mit mir”, sagte sie.
    „Ich nehm's
zurück”, antwortete er prompt.
    „Zu
spät.” Lächelnd schloss sie die Augen und ließ sich die Haare waschen.
    Es war
himmlisch, einfach nur still zu sitzen und zu genießen, wie Sam ihr die Haare
schamponierte und mit seinen kräftigen Fingern ihr die Kopfhaut massierte. Er
nahm sich Zeit und achtete darauf, dass sie weder Wasser noch Schaum in die
Augen bekam. Der Duft nach Rosmarin und Minze, den das Shampoo verströmte,
füllte die dampfgeschwängerte Luft. Sie begriff, dass sie genau das vorhin an
ihm gerochen hatte. Tief atmete sie ein, legte den Kopf in den Nacken und
entspannte sich.
    Schließlich
drehte Sam das Wasser ab und hängte die Handbrause in die Wandhalterung. Lucy
drückte mit der Hand überschüssiges Wasser aus ihren Haaren. Ihr Blick glitt
über Sams Kleidung. Sie war feucht geworden, hatte zahlreiche Wasserflecken,
und seine Jeans war an den Unterschenkeln durchnässt. „Du bist ganz nass
geworden”, sagte Lucy entschuldigend.
    Sam starrte
auf sie hinunter, sein Blick blieb an der Stelle hängen, an der das feuchte
Handtuch ansatzweise ihre Brüste bedeckte. „Ich werd's überleben.”
    „Jetzt habe
ich nichts anzuziehen.”
    Er starrte
sie immer noch an. „Es tut mir sehr leid, das zu hören.”
    „Kannst du
mir vielleicht irgendwas leihen?” Als er nicht antwortete, wedelte sie ihm
mit der Hand vorm Gesicht herum. „Sam. Komm zurück von der dunklen Seite.”
    Sam
blinzelte. Die glasige Leere verschwand aus seinen Augen. „Ich könnte bestimmt
ein sauberes T-Shirt auftreiben.”
    Mit Sams
Hilfe wickelte Lucy ihre Haare in ein Handtuch. Er half ihr, das Gleichgewicht
zu halten, hielt sie leicht an den Hüften fest, als sie auf einem Bein
balancierend ihre Zähne über dem Waschbecken putzte. Sobald sie fertig war,
trug er sie zum Bett zurück, gab ihr ein T-Shirt und wandte ihr taktvoll den
Rücken zu, während sie es anzog. Dabei verrutschte das Frotteetuch und zog schwer
an ihren Haaren. Lucy nahm es ab und kämmte sich ihre feuchten Locken mit den
Fingern durch.
    „Was ist
das?”, fragte sie und musterte die farbigen Flächen und Buchstaben, mit
denen das T-Shirt bedruckt

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