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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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war.
    „Das
Periodensystem der Elemente.” Sam kauerte sich vor sie hin, um die Folie
von ihrem geschienten Bein zu entfernen.
    „Oh, gut.
Ich fände es furchtbar, wenn ich irgendwo draußen wäre und das chemische Symbol
für Rhodium nicht wüsste.”
    „Rh”,
erwiderte Sam, während er sich mit einer kleinen Schere durch die Lagen nasser
Folie arbeitete.
    Lucy
lächelte. „Woher weißt du das?”
    „Es steht
auf deiner linken Brust.” Sam warf die nasse Folie auf den Boden und
untersuchte die Schiene. „Wenn du dich stark genug dafür fühlst, bringe ich
dich für einen Tapetenwechsel nach unten. Wir haben ein großes Sofa, einen
Flachbild-Fernseher, und Renfield kann dir Gesellschaft leisten.” Während
sie beobachtete, wie das Sonnenlicht in seinem Haar spielte, registrierte Lucy
verunsichert, dass die Gefühle, die sie durchströmten, über Dankbarkeit und
bloße körperliche Anziehung hinausgingen. Ihr Herzschlag begann zu stolpern, und sie
stellte fest, dass sie Unmögliches wollte, ja, brauchte.
    „Danke”,
sagte sie. „Danke, dass du dich um mich kümmerst.”
    „Kein
Problem.”
    Langsam
griff Lucy nach seinem Kopf, ließ ihre Finger durch sein herrlich dichtes Haar
gleiten. Es fühlte sich unaussprechlich gut an, ihn zu berühren. Sie wollte
ihn erforschen, alles an ihm kennenlernen.
    Eigentlich
hatte sie erwartet, dass Sam sich dagegen verwahren würde, aber er verharrte
regungslos, den Kopf gesenkt. Streichelnd ließ sie ihre Hand tiefer gleiten bis
in seinen Nacken, und sie hörte, wie sein Atem stockte.
    „Doch ein
Problem”, sagte Lucy sanft. „Nicht wahr?”
    Jetzt
schaute er zu ihr auf, die Lider halb über die unglaublich leuchtenden Augen
gesenkt, die Züge angespannt. Er antwortete nicht. Das brauchte er auch nicht.
Die Wahrheit lag unübersehbar in dem Blick, den sie einander schenkten, lag
zwischen ihnen und füllte ihre Lungen mit jedem Atemzug.
    Definitiv
ein Problem, und zwar eines, das nichts mit Schienen, Verbänden oder
Krankenpflege zu tun hatte.
    Sam
schüttelte den Kopf, als wollte er ihn frei bekommen, und griff nach der
Bettdecke. „Ich lasse dich einen Moment ausruhen, während ich ...”
    Ohne groß
nachzudenken, legte Lucy ihm den Arm um den Hals und drückte ihre Lippen auf
seinen Mund. Es war verrückt und leichtsinnig, aber das war ihr egal. Sam
brauchte gerade mal eine halbe Sekunde, um zu reagieren. Dann erwiderte er
ihren Kuss, und ein schwaches Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
    Er hatte
sie schon einmal geküsst, aber diesmal war es anders. Ein Kuss wie in einem
Wachtraum, das Gefühl des freien Falls. Sie schloss die Augen gegen den Blick
aus den Fenstern, das blaue Meer, die gleißende Sonne. Sam schlang die Arme um
ihren Rücken, hielt sie an sich gedrückt, während seine Lippen an den ihren
hingen und die leisen Laute einfingen, die ihr in die Kehle stiegen. Sie wurde
schwach, sank gegen seine Brust und konnte ihm einfach nicht nah genug kommen.
Sam löste die Lippen von
ihrem Mund, küsste ihren Hals, liebkoste ihn mit Zunge und Zähnen, während er
sich zu ihrer Schulter vorarbeitete. „Ich möchte dir nicht wehtun”, sagte
er an ihrer Haut. „Lucy, ich bin nicht ...”
    Blind
suchte sie nach seinem Mund, rieb die geöffneten Lippen über sein glatt
rasiertes Kinn, bis Sam erschauerte und sie erneut
küsste. Sein Kuss wurde drängender, intensiver, suchender und tiefer, bis Lucy
sich zitternd in seinem T-Shirt festkrallte.
    Mit einer
Hand schob er den Saum ihres Shirts hoch, und sie spürte seine Finger kühl und
rau auf der erhitzten Haut.
    Ihre Brüste
schmerzten unter dem losen Stoff, ihre Brustwarzen zogen sich erwartungsvoll
zusammen. Sie tastete nach seiner Hand, drängte sie nach oben. „Bitte
...”
    „Nein. Oh
Gott, Lucy ...” Mit einem leisen Fluch brach er ab, zog ihr T-Shirt wieder
nach unten, zwang sich, sie loszulassen, und
rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht, als wäre er aus tiefem Schlaf
aufgewacht. Als Lucy wieder die Hände nach ihm ausstreckte, fing er reflexhaft
ihre Handgelenke ab und hielt sie fest.
    Er hielt
das Gesicht abgewandt und schluckte hart. „Tu irgendwas”, murmelte er,
„oder ich ...”
    Lucys Augen
weiteten sich, als ihr klar wurde, dass er um seine Selbstbeherrschung kämpfte.
„Was ... soll ich denn tun?”
    Als Sam
endlich seine Stimme wiederfand, hatte sie einen ironischen Unterton
angenommen. „Irgendeine Ablenkung wäre nett.”
    Lucy
schaute hinunter auf das Periodensystem auf ihrem

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