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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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gut, aber ich würde garantiert mit keinem von denen das Bad teilen wollen.
    Blieb nur noch ... Vi.
    Augenblick. Das ist es. »Ich kann doch bei Vi wohnen!« Ja, ja, ja!
    »Du willst bei deiner Freundin Violet wohnen?«, hakte mein Dad nach.
    »Ja!«, rief ich. Meine Rippen weiteten sich, als sich mein Brustkorb mit Hoffnung füllte. »Ich kann zu Vi ziehen.«
    »Du kannst doch nicht bei einer Freundin wohnen«, entgegnete Penny, wobei sie das Wort Freundin betonte, als hätte ich stattdessen was von einer »Familie von Riesenschlangen« gesagt.
    »Nicht bloß bei einer Freundin«, beeilte ich mich zu erklären. »Bei einer Freundin und ihrer Mom.« Das könnte funktionieren. Es könnte echt klappen. Vi wohnte in einem total irren Haus auf Mississauga Island, direkt am Long Island Sund. Von ihrem Wohnzimmerfenster aus sah man direkt aufs Wasser.
    »Du kannst doch nicht einfach so bei einer anderen Familie wohnen«, meinte mein Dad. »Und ich bezweifle stark, dass Vis Mutter einverstanden wäre.«

    Na, und sie konnten mich nicht einfach so mitten im vorletzten Jahr von der Schule nehmen, das war nicht fair. »Vis Mom hat bestimmt überhaupt kein Problem damit. Letztes Jahr wollten sie einen Austauschschüler bei sich aufnehmen, das hat dann bloß nicht geklappt. Suzanne ist echt voll lässig.«
    Dad zog die Brauen hoch.
    »Aber auch nicht zu lässig«, schob ich schnell nach. »Außerdem haben die eh schon ein Schlafzimmer eingerichtet im Keller. Mit eigenem Bad und allem. Ich könnte doch wenigstens fragen, oder? Und dann reden wir noch mal drüber? Wir könnten es doch zumindest mal ins Auge fassen?«
    Penny zog die Nase kraus. »Du willst in einen Keller ziehen? Im Keller ist es kalt und es zieht.«
    »Mir egal.« Ein Keller in Westport war besser als jedes Zimmer in Cleveland.
    »Ich weiß nicht recht«, meinte Penny kopfschüttelnd.
    Ist ja auch nicht deine Entscheidung, wollte ich am liebsten sagen, aber ich verkniff mir die Bemerkung. Demonstrativ schaute ich nur meinen Dad an und gab mein Bestes, möglichst vernünftig und erwachsen zu wirken. Betont langsam sagte ich: »Es bringt doch nichts, wenn ich jetzt nach Cleveland umziehe. Ich hab nur noch sechs Monate vor mir, dieses Schuljahr. Lass mich das hier fertig machen. An der Hillsdale. Ich liebe Hillsdale. Bei Vi wird es mir gut gehen. Sie nimmt mich sicher liebend gern bei sich auf.«
    Eine Falte machte sich auf Dads Stirn breit.
    »Bitte!«
    »Aber was ist mit dem nächsten Jahr? Ist Vi da nicht schon fertig mit der Schule?«, wollte mein Dad wissen.

    »Machen wir uns doch erst mal über dieses Jahr Gedanken. Wenn ich nächstes Jahr umziehen muss, dann ziehe ich eben nächstes Jahr um.« Natürlich würde ich auch nächstes Jahr auf gar keinen Fall umziehen. Aber wer konnte schon sagen, wie bis dahin alles aussah? Einst lebte ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem Bruder in der Oakbrook Road Nummer 34, aber dann kam alles anders. »Wer weiß? Vielleicht hasst du Cleveland ja und willst hierher zurück. Oder vielleicht bleibt Vi ja nächstes Jahr auch noch da.« Klar, logo. Vi hatte große Pläne, und jedes College, das darin vorkam, war weit, weit weg von Westport. »Können wir es dieses Halbjahr nicht mit Vi probieren? Bitte?« Als ich dieses letzte Bitte äußerte, hatte ich Tränen in den Augen, und meine Lippen bebten.
    Keiner sagte einen Ton.
    Ich war mir auch nicht sicher, was ich erwartet hatte. Klar hatte ich irgendwo Zweifel, dass sie mich tatsächlich zu einer Freundin ziehen lassen würden. Als das Schweigen sich weiter in die Länge zog, dachte ich, ich wäre erledigt.
    »Nun, ich denke, wir können wenigstens mit Violets Mutter reden«, sagte mein Dad schließlich.
    Ich sprang von meinem Stuhl hoch und warf ihm die Arme um den Hals.
    MINIMALE KOMPLIKATIONEN
    Am Donnerstagabend hinterließ ich Vi zwei Nachrichten auf der Mailbox, aber sie rief nicht zurück. Vielleicht war sie im Feiertagsstress. Wir sind Juden, deshalb war das für mich
einfach nur Als-Dad-mir-von-seinem-Umzug-erzählte-Tag, während für die meisten anderen Menschen auf der Welt Weihnachten war. Ich hatte ihr noch keine Details verraten, nur dass ich mit ihr reden müsste.
    Am Freitagvormittag um elf rief sie mich dann endlich zurück.
    »Alles okay bei dir?«, erkundigte sie sich. »Hab gerade erst meine Nachrichten abgehört. Meine Mutter hat sich gestern mein Handy ausgeliehen und weiß nicht mehr, wo sie es hingetan hat.«
    Ich brachte sie auf den neusten

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