Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
Name. Noch ehe der Konsul seine Rundreise durch Frankreich beendete, sollte die Bombe ihn erwischen. Das war der Plan, den es zu verhindern galt.
Die Schlucht bedrückte mich. Ich kam schlechter voran, als gedacht. Die Felsen waren spitz und schmerzhaft.
Der zarte Weihnachtsduft aus der Hütte von vorhin hatte sich schnell verflüchtigt. Ich dachte an den kurzen Blick, den ich durch das Fenster hatte werfen können. Den Blick auf ein älteres Ehepaar, das friedlich aneinander gelehnt vor dem Ofen gesessen hatte. Ihre Hände waren verschränkt gewesen.
Ein Knall riss mich aus meinen Gedanken.
Der Donnerhall war gewaltig. Ich hatte mich geirrt. Die Revolutionäre hatten keine Steine auf mich werfen wollen. Sie hatten eine zweite Bombe gehabt, auf der wohl mein Name stand.
Felsbrocken stürzten auf mich herab, Sand, Steine, karge Äste und Wurzeln. Der Boden unter mir bebte, eine Spalte tat sich auf.
Ich hielt mich erschrocken am Nächstbesten fest, das ich ergreifen konnte – und griff ins Leere.
Ich fiel. Glücklicherweise konnte ich nicht nur springen wie ein Eichhörnchen, sondern auch so landen. Geschmeidig kam ich auf allen vieren auf dem Boden auf. Um mich herum war es zwar dunkel, aber glücklicherweise konnte ich mit meinen elfischen Fähigkeiten auch im Dunkeln gut sehen. Und was ich sah, erstaunte mich. Ich stand nicht nur in einer Höhle, ich befand mich in einer Grotte. In der schönsten Grotte, die ich je gesehen hatte. Die Tropfsteine hatten alle erdenklichen Formen, von riesig bis winzig klein. Dabei gab es welche, die aussahen wie unzählige kleine Eisflocken. Sie schimmerten zartrosa und in einem warmen Gelb. Manche wirkten sogar bläulich bis violett.
Weiter unten war ein See. Ich konnte erkennen, dass er mindestens drei Meter tief war, aber sogar für menschliche Augen war er so klar, dass man den Grund sehen konnte, als wäre er nur eine Handbreit tief.
Staunend ging ich weiter. Die Grotte schien unermesslich groß zu sein, mit jedem Schritt wechselte sie ihre Farben und Formen.
Ich stellte fest, dass ich nicht der erste Mensch sein konnte, der sie betrat. Nach ungefähr fünf durchquerten Räumen und kleineren Gängen wurden die Wände glatter. Erst glaubte ich an eine Täuschung. Aber schon ein paar Meter weiter wusste ich, dass es keine war. Kleine, schwarz-weiß-rote Zeichnungen von Tieren tauchten vor meinen Augen auf, sie machten sich die Formen des Felsen zunutze und wurden damit einzigartig. Wenn die Zeichnungen aus den Lascaux-Höhlen mit ihren unterschiedlichen Farben und den Schattierungen bereits bahnbrechend waren, so wirkten die hier regelrecht lebendig, wie 3D-Bilder.
Staunend blieb ich stehen und betrachtete die Fresken.
Die Revolutionäre wären jetzt eh schon über alle Berge. Das beunruhigte mich nicht sonderlich. In spätestens fünf Tagen hätte ich sie gefangen.
Felicity
Zweihundertundein Jahre später
Ich strich einen weiteren Tag auf meinem Kalender durch.
Nur noch wenige Tage, dann wäre Weihnachten. Grandpa summte die ganze Zeit Weihnachtslieder und Mum nahm mich häufiger als sonst in den Arm und drückte mich fest an sich.
Mum war an Weihnachten immer traurig. Dad war um diese Zeit herum gestorben. Sogar Philip und Anna stritten nicht mehr so häufig. Philip spielte mit mir Brettspiele oder Karten und Anna bastelte mit mir Sterne aus Stroh.
Nur Grandma war gleichbleibend mürrisch.
Ich war froh. Noch ein paar Tage, dann gäbe es einen großen Schinken, die Glocken würden läuten und vielleicht bekam ich dann auch einen meiner Wünsche erfüllt. Die Traumfee-Barbie oder die mit dem fliegenden Pferd. Ach, ich wäre auch schon mit der Meerjungfrau-Barbie glücklich.
Lee
24.12.1799
Wer hätte gedacht, dass diese Männer es schaffen würden, innerhalb von so kurzer Zeit bis nach England zu kommen. Der von der Bombe ausgelöste Steinschlag musste auch sie in ihrem Zeitplan zurückgeworfen haben.
Immerhin würde Napoleon morgen zum Ersten Konsul gewählt werden. Dem stand jetzt nicht mehr im Wege. Dadurch war ich zumindest einen Schritt weiter.
Aber der Stratege der Revolutionäre hatte schon wieder zwei Züge vorausgeplant und mächtige Männer auf seine Seite gezogen, die Napoleon ebenfalls fallen sehen wollten. Meine Spur hatte schließlich hierher geführt, ins London von George III.
Ich zwängte mich durch den übervollen Ballsaal.
Lady Davenhurst hatte sich mal wieder selber übertroffen und wie es aussah, war die gesamte Londoner Aristokratie
Weitere Kostenlose Bücher