Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
anderen Onkels - väterlicherseits.
»Keine Sorge, ich möchte sie nur sehen«, erklärte ich ihnen leise, während ich an ihnen vorüberging.
»Philip!«, schrie jemand von innen. Ein Junge von etwa zwölf oder dreizehn Jahren stürmte aus dem Haus und rannte hinter den Geräteschuppen.
Ich öffnete das Gartentor und ging durch die offene Haustür in die Schankstube.
Hier war es sehr düster. Zwei Wände waren mit Regalen voller Lebensmittel und Utensilien wie Nähgarn oder Stricknadeln zugestellt. Es roch muffig nach Alkohol und Zigarettenqualm. Aber auch zart nach Zimt und Ingwer. Vermutlich wurde in einem anderen Zimmer gebacken.
Vor der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Theke. Ich steuerte auf sie zu und schon erschien ein Mädchen von fünfzehn oder sechzehn Jahren.
»Hallo«, sagte sie freundlich. »Ein Ale?«
»Bitte.«
Felicity Morgan hatte Geschwister. Wer hätte das gedacht? Die hier war brünett mit braunen Augen und extrem hübsch.
Sie zapfte mir ein Bier und ich sah mich um.
»Sind Sie im Barnes and Stable ?«
Ich sah das Mädchen an. »Wie bitte?«
»Eigentlich wirken Sie nicht, als ob Sie im Barnes and Stable untergebracht wären. Die Gäste dort beschweren sich immer, der Tee wäre mies und die Betten noch mieser.«
Sie hielt mich für einen Touristen.
»Wo sollte ich denn deiner Meinung nach untergebracht sein?«, fragte ich freundlich, um mich aus der Affäre zu ziehen.
In ihren Augen konnte ich lesen: In meinem Bett.
Oha. Die war ja frühreif.
Aber dann dachte sie: Nein, besser noch in Mums. Die könnte einen netten Mann gebrauchen. Dad ist jetzt seit beinahe neun Jahren tot. Felicity wird ihr ihn nicht ewig ersetzen können.
Also hatte Felicity ihren Vater nie kennengelernt.
In ihren Augen erschien ein Erinnerungsbild. Ein brünetter Kopf neben einem kleinen Blondschopf, aneinander gekuschelt im Bett. Die Mutter streichelte dem blonden Mädchen liebevoll die Haare aus dem Gesicht. Die Kleine war höchstens acht Jahre alt. Einen winzigen Moment lang war ich enttäuscht. Sie war zu jung, um sich wirklich ein Bild zu machen. Weiter in die Zukunft springen konnte ich nicht. Dies war die Gegenwart. Aber vielleicht …
Ich horchte auf die Geräusche im Haus. War da eine Kinderstimme? Ein Radio spielte irgendwo und eine Frau grummelte leise vor sich hin. Eine andere Frau schluchzte leise – das musste dann die Mutter sein.
»Sind Sie etwa im Camelot abgestiegen?«
In ihren Augen war ein Schloss an der Küste zu erkennen. Augenscheinlich ein Luxushotel.
Ich nickte. Sie seufzte.
»Da würde ich so gern mal reingehen. Es soll sogar einen Geist haben. Okay, den hat hier fast jedes alte Haus, aber trotzdem …« Sie begann zu plappern und ich horchte wieder nach einer hellen Stimme im Hintergrund. »… lieber mir die Herrschaften, die am Hotel aussteigen, ansehen. Meine kleine Schwester ist von den Ruinen fasziniert. Sogar heute musste sie dorthin. Na ja, kommt Grandma ganz gelegen. Dann steht sie wenigstens nicht im Weg herum.«
Ich sah das Mädchen wieder aufmerksam an. »Deine kleine Schwester geht alleine zu den Ruinen von Tintagel?«
»Nein, natürlich nicht. Das würde ihr meine Mum nie erlauben. Grandpa geht dann mit ihr. Früher hat Philip die beiden begleitet.«
»Was schulde ich dir?«, unterbrach ich sie.
»Eins fünfzig.«
Ich legte zehn Pfund hin und lächelte ihr aufmunternd zu. »Frohe Weihnachten.«
Plötzlich hatte ich es eilig, mir die Ruinen von Tintagel auch einmal anzusehen. Aber vielleicht sollte ich dafür ein wenig Elfenmagie anwenden.
Felicity
Heiligabend
»Grandpa, glaubst du wirklich, das Christkind bekommt den Baum geschmückt, wenn Anna und Philip in der Nähe sind?«
Ich spazierte mit Grandpa den Klippenweg entlang. Mum und Grandma waren am Backen. Grandma war gereizt. Sie wollte, dass ich ihr nicht im Weg herumstand. Also hatte Grandpa seinen Hut und mich an die Hand genommen und war mit mir spazieren gegangen. Ich hatte nichts dagegen. Heute herrschte zwar ein rauer Wind, aber ich ging gern mit Grandpa spazieren. Er hatte immer einen Lutscher in der Tasche, den ich meistens auf halber Strecke bekam. Und ich hatte gesehen, wie er heimlich ein paar von den Weihnachtsplätzchen eingesteckt hatte, die zum Kühlen auf der Fensterbank lagen.
Wir wanderten in Richtung der alten Burgruine. Ich machte mir immer noch Sorgen, ob das Christkind an Anna und Philip vorbeikäme. Philip hatte ihm eine Falle stellen wollen, um ihm alle Geschenke
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