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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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anwesend. Der Weihnachtsball war jedes Jahr mehr als gut besucht. Ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass Kriege bei den Menschen für übermütige Feste sorgten, getreu dem Motto: Wir lassen uns nichts vorschreiben. Entsprechend laut und lustig ging es hier zu. Dicht an dicht drängten sich die gutgelaunten Gäste und ich musste aufpassen, damit niemand Punsch auf meine Weste kippte.
    Glücklicherweise war die Mode mit dem üppigen Parfüm und den voluminösen Perücken endlich vorbei. Die Damen trugen ihre Kleider jetzt ohne wallende Unterröcke und ohne hochangesetzte Taillen, die sogar junge Mädchen aussehen ließen, als seien sie im fünften Monat schwanger.
    Ich hatte mich unter dem Mädchennamen meiner Mutter hier bekanntgemacht. Der Name zählte viel und dem Enkel des letzten Stuartkönigs (wenn auch unehelich) öffneten sich sämtliche Türen. Ich war zwar nur ein Nachfahre, aber es erfüllte dennoch seinen Zweck.
    Weihnachten hatte überall eine andere Bedeutung. In den Arbeitervierteln von London saßen jetzt Familien zusammen und verzehrten das lang ersparte Geld in Form eines mageren Bratens. Hier quoll das Büfett fast über.
    Aber ich mochte nicht essen. Wie immer hatte ich an Weihnachten hatte keinen Appetit.
    Ich dachte an meine Mutter. Ich hatte sie einmal am zweiten Weihnachtsfeiertag im Kloster besucht. Das war ein ganz besonderer Tag gewesen. Die christlichen Weihnachtslieder hatten durch die Gänge gehallt, überall hatte es nach Weihrauch geduftet und Mutter hatte Biskuits für mich vorbereitet gehabt. Wir hatten an diesem Tag ganze drei Stunden miteinander verbracht und das war nur möglich gewesen, weil sie sich bei der Oberin damals krankgemeldet hatte.
    Ich war sieben Jahre alt gewesen und erinnerte mich noch an jede einzelne Minute.
    Ein Kichern riss mich aus meinen Gedanken. Neben mir hatten sich vier Mädchen gruppiert. Sie blickten alle zu mir herüber und wedelten nervös mit ihren Fächern.
    Ich lächelte ihnen zu. Sofort erhöhte sich das Kichern.
    Die Kühnste von ihnen lächelte mich kokett an.
    Wenn das ihre Frau Mama sähe, wäre sie gewiss dran.
    Sie war tatsächlich etwas dreist, denn sie sprach mich an, ohne mir vorgestellt worden zu sein. Das war ein schrecklicher Fauxpas im Jahre 1799.
    »Sind Sie alleine, Sir?«
    Interessant. Sie ging direkt aufs Ganze. So konnte man auch nachhaken und etwaige Verlobte oder Ehefrauen ausschließen.
    Ich verneigte mich leicht. »Sind die Damen etwa allein?«
    Das Kichern setzte wieder ein.
    »Wir sind zu viert«, antwortete das kecke Mädchen, das leuchtend rote Haare und hellblaue Augen hatte. Sie war sehr hübsch und erinnerte mich eher an die Mädchen des 21. Jahrhunderts, die selbstbewusst und eigenständig waren. Das Mädchen hier war eindeutig im falschen Jahrhundert gefangen. Ich konnte in ihren Augen ihre Gedanken lesen. »Endlich scheint es mal nicht so langweilig zu werden wie sonst«, dachte sie. »Er ist durchtrainiert. Sicher reitet er viel. Die Frage nach seinem Pferd ist bestimmt unverfänglicher, als wenn ich mich erkundige, ob er boxt.«
    Ich lächelte.
    »Sie haben uns immer noch nicht verraten, ob Sie alleine hier sind«, erinnerte sie mich.
    Wenn sie flirten wollte, würde ich es ihr nicht abschlagen. »Wenn ich jetzt nein sage, drehen Sie sich dann um und lassen mich hier stehen? Allein?«
    Sie zauberte ein sehr sinnliches Lächeln auf ihr Gesicht. »Das sollte ich. Immerhin möchte ich keine Ehefrau oder Verlobte vor den Kopf stoßen.«
    Ich wollte gerade antworten, dass sie das nicht könne, als mir einfiel, dass es nicht stimmte. Nicht ganz. Ich war verlobt.
    Verlobt mit einer Unbekannten. Gemäß einer Prophezeiung, die schon geschrieben worden war, als ich geboren wurde.
    Ich ließ meinen Blick einen kurzen Moment schweifen und er blieb an einem Pärchen neben der Punschschale hängen.
    Der Mann reichte dem Mädchen eine Tasse und streifte dabei ihre Finger. Sie lächelten sich an, als teilten sie ein Geheimnis.
    Mir wurde bewusst, dass ich vielleicht nie diese Vertrautheit mit meiner zukünftigen Frau haben würde. Ich konnte sie in mich verliebt machen, keine Frage, aber würde ich sie auch lieben können? Mein Vater hatte meine Mutter so sehr geliebt, dass er sogar einen Skandal auf sich genommen hatte. Den Skandal, eine uneheliche Königstochter geschwängert zu haben.
    Mit einem Mal konnte ich den hiesigen Auftrag nicht schnell genug erledigt bekommen.
    Ich würde mir meine zukünftige Braut endlich

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