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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ich laut. „Meinen Namen kennst du sicher schon?“, füge ich hinzu und schaue zu ihm hoch.
    „Ja.“ Seine Zähne blitzen, als er breit lächelt. „Frank Carolstein, Sachbearbeiter bei einer Versicherung.“
    „Bist du Detektiv oder so was?“, frage ich ätzend.
    „Nein.“ Ray lacht, was ihn noch attraktiver macht. „Ich habe allerdings einen beauftragt, um mehr über dich zu erfahren.“
    Mein Hinterkopf kribbelt bei der Vorstellung, dass ein Kerl mich verfolgt und ausspioniert hat. Ob er auch mit der Kamera vor dem Schlafzimmerfenster…? Nicht auszudenken, was er dort gesehen hat, ich bin nämlich recht sorglos.
    „Ich habe auch ein paar schöne Fotos von dir“, bestätigt Ray den Verdacht.
    „Du bist ... pervers“, zische ich verlegen. „Verschwinde endlich.“
    Er sackt in sich zusammen und seine Miene verfinstert sich. Einen Moment stehen wir so voreinander, uns gegenseitig anglotzend. Schließlich seufzt er, überrumpelt mich mit einem zarten Kuss, den er mir auf die Lippen haucht und wendet sich zu seinem Wagen um. Ich starre ihm hinterher, während er zurücksetzt. Erst, als er die Straße erreicht hat, fällt mir mein Brot wieder ein. Verdammt! Dann gibt’s heute also altes Knäckebrot.
     
    Bis zum späten Nachmittag bastele ich an dem Fahrrad und kann es schlussendlich selbst reparieren. Es war nur das Schutzblech verbogen und ein Draht der Lichtanlage hatte sich gelöst. Als ich es in die Garage schiebe – genau wie das Haus ein Erbe meines Großvaters – höre ich ein Motorengeräusch. Rays Mercedes kommt langsam die Auffahrt hochgefahren, hält und er steigt aus. In der Hand schwenkt er die Tüte mit dem Bäckeremblem.
    „Dein Brot“, ruft er mir zu und wartet, bis ich das Fahrrad abgestellt und die Garage geschlossen habe.
    Zögernd gehe ich zu ihm und nehme das Brot entgegen. Ray lächelt leicht und dreht sich zu seinem Fahrzeug um. Ich will nicht, dass er geht. Woher das plötzlich kommt? Er geistert schon die ganze Zeit durch meinen Kopf, seitdem er vorhin weggefahren ist. Dieser Mann ist offensichtlich an mir interessiert, sonst hätte er mich nicht beschatten lassen. Ich finde ihn auch anziehend und wenn ich von seiner Verrücktheit mal absehe, ist er doch ein ganz netter Kerl.
    „Magst du vielleicht … mit mir essen?“, frage ich stockend.
    Ray wendet sich mir wieder zu, wobei die Augenbrauen erstaunt emporgezogen sind. Er starrt einen Moment, dann erscheint sein umwerfendes Lächeln. Er nickt.
     
    Ich bin ein absoluter Käse-Fan. Deshalb serviere ich zu dem leckeren, frischen Brot außer Butter auch gleich zehn Sorten Käse, vom französischen Brie bis zum alten Gouda. Ray hat eine Flasche Rotwein entkorkt, auf mein Geheiß hin. Er wirkt gar nicht fremd auf der winzigen Terrasse, ganz so, als würde er hierher gehören. Das lauschige Plätzchen ist von keiner Seite her einsehbar und vermittelt den Eindruck eines geschlossenen Raumes. Einfach perfekt für ein intimes Abendessen.
    „Mir gefällt dein Haus“, meint Ray.
    „Wird es den Fotos gerecht?“, frage ich ironisch, obwohl ich die Stimmung nicht verderben will.
    „Nichts von dir wird den Fotos gerecht“, antwortet er milde. „Du bist schöner, alles ist schöner als auf den Bildern. Und vor allem…“, er beugt sich vor, „…bist du wahnsinnig sexy.“
    Boah! Ein Kribbeln läuft über meine Kopfhaut und bis in den Schoß. Wir schweigen, während wir das Brot mit Käse essen und ab und zu von dem Rotwein trinken.
    Nachdem wir beide satt sind, räume ich alles zusammen und bringe es in die Küche. Dort packe ich die Reste in den Kühlschrank, schnappe mir eine Flasche Wasser und gehe zurück auf die Terrasse. Ray springt auf, als ich am Tisch angelangt bin. Er lächelt verlegen.
    „Danke für das leckere Essen“, sagt er leise. „Ich gehe dann wohl mal.“
    „Warum?“ frage ich erstaunt.
    „Weil ich dich sonst küssen würde.“ Rays Blick wandert zu meinem Mund und dieser beginnt zu zittern, so sehr wünsche ich mir den Kuss.
    „Das klingt doch gar nicht übel“, flüstere ich und stell die Flasche ab.
    „Das heißt, ich darf es tun?“ Seine Nasenflügel blähen sich und ich sehe, wie er schwer schluckt. Mein Herz macht gerade ein paar ungesunde Sprünge und weiter unten sammelt sich Blut.
    „Bitte“, wispere ich und dann küsst er mich.
    Waaahnsinn. Ich hebe ab – zum einen, weil er mich in die Arme reißt und hochzieht, zum anderen, weil seine Lippen einfach köstlich sind. Ray küsst göttlich

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