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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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„Wieso sollte meine Schwester nicht ein College ihrer Wahl besuchen können, nur weil mein Vater ein gemeiner Kerl war, der sich vor seiner Verantwortung drückte? Wieso sollte er davonkommen, nachdem er die ganze Last mir … ich meine, meiner Mutter überlassen hat?“
    Harry war der Versprecher nicht entgangen, aber er sagte nichts dazu. Nach allem, was er von Dalton über Charlies Mutter wusste, hatte Charlie kein leichtes Leben gehabt. Das war einer der Hauptgründe gewesen, weshalb Dalton die Suche nie aufgegeben hatte. Er hatte sich zu viele Sorgen um das Wohlergehen seiner Töchter gemacht.
    Die Hunde gaben zu verstehen, dass sie wieder ins Haus wollten, sodass Harry ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken bekam. Er ging automatisch zuerst in den Wirtschaftsraum, um ein altes Handtuch zu holen, bevor er die Hintertür öffnete und sich hinkniete. Die Hunde, vertraut mit dieser Prozedur, warteten geduldig, bis er ihre schmutzigen Pfoten abgewischt hatte.
    „Machst du das jedes Mal, wenn sie draußen waren?“, fragte Charlie erstaunt.
    „Wenn es nötig ist, ja. Ich habe sehr anspruchsvolle Hunde.“
    „Na, ich frage mich, von wem sie das wohl haben.“
    Harry setzte sich wieder, als er fertig war. Sooner legte seinen Kopf auf Harrys Füße. Grace ging zu ihrem Futternapf. „Vielleicht hat dein Vater eine plausible Erklärung für …“
    „Ha! Und wenn es so ist, kann er sie gern für sich behalten, weil ich sie nämlich nicht hören will. Vor Jahren hätte ich sie vielleicht hören wollen.“ Sie verstummte und wandte den Blick ab.
    Sooner sah zu ihr auf, spürte ihren Kummer und verließ Harry, um ihre Hand zu lecken.
    Charlie lächelte und kraulte ihm den Kopf. Dann fuhr sie fort: „Ich will nur wissen, ob er Geld hat. Er ist es meiner Schwester schuldig, ihr zu helfen und ihr die Chance zu geben, das Beste aus ihrem Leben zu machen.“
    „Was ist mit dir? Ist er dir nichts schuldig?“
    Sie sah ihm wieder ins Gesicht. „Wenn es nur um mich ginge, würde ich eher die Gosse vorziehen, als ihn auch nur zu grüßen.“
    Benommen lehnte Harry sich zurück. Sie hatte wirklich eine Art, ihren Standpunkt klarzumachen. „Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen“, gab er zu bedenken.
    Sie stand auf und Sooner und Grace kamen an ihre Seite. „Wenn du mir nicht helfen willst, schön. Aber halte mir keine Vorträge über Verständnis. Mit meiner Nachsicht war es schon vor etlichen Jahren vorbei.“ Sie wandte sich ab, und die Hunde folgten ihr.
    Harry sprang auf und eilte ihr nach. „Wohin gehst du?“
    „Mir ein Taxi rufen. Es wird Zeit für mich, nach Hause zu fahren.“
    „Charlie.“ Er hielt sie am Arm fest und drehte sie zu sich um. Harry sah ihr ins Gesicht und fühlte erneut zärtliche Gefühle in sich aufsteigen.
    Abrupt ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Seit er von Charlies Herkunft wusste, durfte er sie nicht mehr begehren. Sie war die Tochter seines Freundes, des Mannes, der für ihn stets eine Vaterfigur gewesen war. Sie anzurühren würde bedeuten, Dalton zu verraten, und das konnte er nicht. Nein, sein Entschluss stand fest: Charlie war tabu für ihn.
    „Ich werde dich nach Hause fahren“, erklärte er. „Du kannst nachts um diese Uhrzeit schlecht allein in ein Taxi steigen, schon gar nicht in diesem Aufzug.“
    „Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen“, konterte sie. „Das habe ich die meiste Zeit meines Lebens getan. Du kannst beruhigt schlafen. Du hast deine Schuldigkeit getan.“
    „Du bist wirklich empfindlich. Ich werde dich nach Hause bringen, und damit basta. Es wird für uns beide besser sein, wenn das, was du gerade denkst, ungesagt bleibt.“
    Sie verdrehte die Augen. „Die Hälfte der Zeit habe ich keine Ahnung, wovon du überhaupt sprichst, Harry.“
    „Außerdem“, fügte er hinzu, wohl wissend, dass er sich auf ein ungewisses Abenteuer einließ, „werde ich für dich Nachforschungen anstellen.“
    Charlie sah ihn noch einen Moment herausfordernd an. Dann ließ sie die Schultern sinken. „Also schön. Was soll’s.“
    Harry holte ihre Jeans und suchte ihr eine Jacke heraus, damit sie auf der Rückfahrt nicht fror. Dann verabschiedeten sie sich von den Hunden. Ted war allerdings nirgends zu sehen.
    Er war ein wenig besorgt, weil sie barfuß gehen musste. Aber mit Schuhen in ihrer Größe konnte er nicht dienen, und die Socken, die er ihr angeboten hatte, hatte sie abgelehnt. Zum Glück war das Parkhaus des Reihenhauskomplexes sehr

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