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Zeig mir den Tod

Zeig mir den Tod

Titel: Zeig mir den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Busch
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Durchkämmen der Gegend um die Straßenbahn-Haltestelle; Fahndungsplakate und Handzettel, die in den nächsten Stunden in der gesamten Stadt verteilt werden würden. »Und falls ein Hubschrauber aus Stuttgart oder Söllingen unseren Luftraum überfliegt, soll der KDD ihn samt Infrarotkamera den umliegenden Wald abfliegen lassen. Plus Grundstück der Assmanns. Um selbst einen Stahlvogel anzufordern, haben wir zu wenig Anhaltspunkte.«
    Ehrlinspiel nickte. »Und ich?«
    »Du schnappst dir Freitag und befragst Vanessa und Torben. Und wen ihr sonst noch erwischt in der Schule. Sollte ja Unterricht sein heute, oder?«
    »Samstagsunterricht ist längst abgeschafft«, sagte Ehrlinspiel. »Aber es gibt freiwillige Abivorbereitungskurse. Das hat der Direktor erklärt. Und auch, dass der gesamte Jahrgang daran teilnimmt. Natürlich nur, weil
er
ihnen die Bedeutung der prüfungsrelevanten Fächer nahegebracht hat und obendrein einen so spannenden Unterricht hält.«
    »Na, dann lasst euch nicht aufhalten, nicht, dass ihr noch etwas verpasst. Und danach, Moritz, kümmerst du dich um Assmanns Mutter im Altenheim. Finde heraus, was Marius fünfzig Minuten mit ihr zu reden hatte. Und falls es dir zeitlich reicht, begleitest du Freitag zu Edith Berger, sie ist eine der alten Zeuginnen im Fall Annika. Sonst gehst du allein, Freitag.«
    »Sie ist inzwischen Chefdramaturgin«, sagte Freitag. »Ziemlich wichtig beim Faust.«
    »Umso wichtiger für uns.« Lederle klappte sein Laptop zu.
    Die runde weiße Wanduhr zeigte drei Minuten vor zwölf. Hanna war jetzt irgendwo zwischen Hamburg und Freiburg. Und wenn sie nachher mit Sack und Pack in ihrem gemeinsamen Leben ankäme, wäre er, ihr Lebensgefährte, damit beschäftigt, Mr. Hair abzuwimmeln, oder er saß bei der Oma im Altenheim. Und Bentley lag krank zu Hause.
    »Wir treffen uns um zwanzig Uhr wieder hier. Mit Ausnahme derer, die im Theater sind. Ich will alles über die Assmanns und die Leute wissen, die in irgendeinem Kontakt zu ihnen stehen. Alles!«

[home]
    14
    Samstag, 12 Uhr 30
    D ie Männer kamen direkt auf sie zu.
    Vanessa zog ihren kurzen Rock nach unten und stellte sich vor das Schwarze Brett. Schob einen Kaugummi in den Mund und tat, als lese sie einen Aushang. Die Eingangshalle war schlecht beheizt, und nach den Stunden im überhitzten Klassenzimmer fror sie trotz der gestiegenen Außentemperaturen an den Beinen. Auch die Absätze waren zu hoch und ihre Stiefel nicht gefüttert, ihre Zehen kalt. Doch Torben stand auf ihr Outfit. Vanessa kannte die geheimen Seiten des Anwaltssohnes. Nach dem Projektkurs in Biologie sehnte sie sich danach, hier wegzukommen. Doch auch Torben war heute, am Samstag, zusätzlich in der Schule. Er wollte in Sport einen guten Abschluss hinlegen. Und nach seinem Handballtraining wollten sie sich hier, beim Treppenabgang zum Sportbereich und den Umkleiden, treffen.
    Die Männer traten zu ihr. Den einen Bullen erkannte sie sofort wieder.
    »Hallo! Ehrlinspiel, Kripo Freiburg. Und mein Kollege Freitag. Ich war gestern bei Ihnen im Politikkurs.« Seine sandfarbenen Haare standen in Höhe des rechten Auges in alle Richtungen ab. Sie hätte heute gar nicht erst zur Schule kommen sollen.
Keine Drogen – klarer Kopf
stand auf dem Aushang. Was wussten andere schon von ihrem Kopf und den Dingen, die einem den Verstand raubten. Sie schob die Hüfte leicht zur Seite, um cool zu wirken. »Hey.«
    »Wir suchen Vanessa Sigismund«, sagte Ehrlinspiel.
    »Warum?«
    »Wo finden wir sie?«
    Aus der Nähe gefielen ihr seine grünen Augen noch besser als gestern. Sie wirkten frech. Und er roch gut. Nach einer Mischung aus Wald und Meer. Das war aber schon alles Positive an dem Typ. Der andere, Kleine, sah in seinem schwarzen Anzug aus, als wolle er ihr eine Sterbeversicherung andrehen. »Man nennt mich Nessy.«
    »Das Ungeheuer.« Der Bulle grinste, aber nur der rechte Mundwinkel ging nach oben.
    Sie sah zu der Treppe, die zur Sporthalle hinabführte. Nickte ein paar Mitschülern zu, die die Schule verließen. »Ich hab Marius nicht gefressen. Falls Sie das damit sagen wollen.«
    »Aber Sie sind die Letzte, die mit ihm telefoniert hat.« Er kramte in einer coolen Umhängetasche. Schwarzes, grobes Leder, mit Reißverschluss quer rüber, schon ziemlich abgenutzt. Okay, auch noch ein Pluspunkt. »Am Mittwoch um sechzehn Uhr fünfundfünfzig«, las er aus einem kleinen Ringbuch ab.
    Sie bewegte ihre kalten Zehen. »So?«
    »Über was haben Sie gesprochen?«
    Sie schob

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