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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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verdanken.« Unkenjunges machte sich auf den Weg zum Ausgang.
    »Willst du nicht hier warten, bis dich Minka abholt?«, rief Häherpfote.
    Unkenjunges blieb stehen. »Ich glaub, den Weg zur Kinderstube finde ich allein.«
    Frecher Fellball! Häherpfote verspürte einen Anflug von Stolz. Es war nicht leicht gewesen, mit Unkenjunges fertigzuwerden, aber er hatte es geschafft und wurde dafür respektiert.
    Als die Ranken hinter dem kleinen Kater zusammenschlugen, machte sich Häherpfote daran, die unbenutzte Paste zu beseitigen. »Wenn Schlafenszeit ist, bringe ich den Mohnsamen zur Kinderstube«, versprach er Blattsee, bevor sie ihn daran erinnern konnte.
    Aber Blattsee schien in ihre eigenen Gedanken versunken. Häherpfote hielt in seiner Arbeit inne. Sie macht sich Sorgen. Ihre Gedanken blieben ihm zwar verborgen, aber eine unheilvolle Energie ging von ihr aus, wie von einem Blitz am Horizont. Er hatte den Eindruck, dass sie mit schweren, erschöpften Pfoten zu der Stelle tappte, an der Häherpfote den halb fertig eingepackten Honig liegen gelassen hatte. Während ich weg war, muss sie doppelte Arbeit verrichtet haben. Schnell kratzte er die Pastenreste vom Boden, schnippte sie in eine Ecke und eilte zu seiner Mentorin, um ihr zu helfen.
    »Entschuldige, ich hatte keine Zeit, das hier fertig zu machen.« Er drückte eine Pfote auf die Wabe, die jetzt im Rhabarberblatt gut verpackt war, und hielt sie fest, während Blattsee die dunklen Rindenstreifen darum herumwickelte.
    Sie stopfte den letzten Streifen fest. »Du musstest dich um Unkenjunges kümmern.« Sogar ihr Miauen hörte sich müde an. Warum fiel ihm das jetzt erst auf?
    »Lass mich die Vorräte kontrollieren«, miaute er, während er sich den Ampfersaft von den Pfoten leckte. »Du hast doch gesagt, dass wir noch vor Blattfall aufstocken müssen, was noch fehlt.« Er lief zur Felsspalte und quetschte sich hindurch, bevor Blattsee ihre Hilfe anbieten konnte.
    Sie hatten den praktischen Spalt in der Felswand des Heilerbaus erst vor Kurzem entdeckt. Blattsee hatte Efeu beseitigt, der sich an der Höhlenwand ausbreitete und drohte, seine gierigen Wurzeln in der Regenwasserpfütze an der einen Seite des Baus zu versenken. Der Spalt war schmal, gerade breit genug für eine kleine Katze, um sich hindurchzuzwängen, aber im Inneren war die Höhle so groß wie ein Nest. Häherpfote hatte jetzt dort drinnen genug Platz, um sich zu bewegen, und machte sich daran, die verschiedenen Häufchen mit Kräutern, Beeren und Wurzeln zu beschnuppern, die nebeneinander an der Wand aufgereiht lagen.
    »Schieb alles nach draußen«, rief Blattsee. »Dann sehen wir, was wir haben.«
    Häufchen für Häufchen schob Häherpfote die Vorräte durch den Spalt. Bis er wiederauftauchte, hatte Blattsee alles in ordentlichen Reihen sortiert. Seine empfindliche Nase ordnete jeden Geruch ein, bis vor seinem geistigen Auge ein Bild von den Vorräten entstanden war, wie sie nebeneinanderlagen: Beinwell, Malve, Thymian, Katzenminze, Mohnsamen in einer kunstfertig hergestellten Rindenschale und zahllose andere Heilmittel.
    »Wir haben nicht genug Malve«, bemerkte Blattsee. »Und mit der Menge an Katzenminze bin ich auch noch nicht zufrieden.« Blätter raschelten unter ihrer Pfote. »Ich habe heute so viel mitgebracht, wie ich tragen konnte, aber es ist noch reichlich da, deshalb sollten wir sammeln, solange die Blätter noch grün sind und für die Blattleere trocknen können.«
    Blätter in der Sonne zu trocknen, war der beste Weg, um zu verhindern, dass sie beim Lagern faulten. Häherpfote tastete nach einem Bündel Thymian, es kitzelte unter seiner Pfote. »Wie alt ist das hier?«
    Blattsee beugte sich vor und schnupperte daran. »Ist vermutlich in der letzten Blattfrische gesammelt worden«, stellte sie fest. »Wird einiges an Wirkung verloren haben. Wir sollten frischen sammeln.«
    »Haben wir irgendwo Todesbeeren?« Häherpfote hatte gehört, wie Kleinwolke die tödlichen Beeren bei ihrem letzten Treffen am Mondsee erwähnt hatte. Sie wurden ausschließlich dazu verwendet, todkranke Katzen zu erlösen. Auf SchattenClan-Boden wuchs eine Eibe, und Kleinwolke hatte angeboten, ihnen davon abzugeben. Blattsee hatte abgelehnt, und Häherpfote spürte auch jetzt, wie ihr unbehaglich wurde.
    »Ich verwende keine Todesbeeren«, miaute sie leise. Dann machte sie sich daran, einen Stapel Huflattich zu untersuchen. »Aber SchattenClan-Heiler tun das. Sie erklären ihren Schülern, wie sie verwendet

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