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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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keinen Kratzer abbekommen!«
    »Du hast einen Haufen halb verhungerter, untrainierter Einzelläufer geschlagen«, höhnte Habichtfrost. »Ich bin beeindruckt. Daran erkennt man einen echten Krieger!«
    Löwenpfote blinzelte. Der Boden unter seinen Pfoten fühlte sich plötzlich noch kälter an. Und wenn sie recht hatten? Besonders begabte Krieger waren die Bergkatzen tatsächlich nicht gewesen. Jede Clan-Katze hätte dem Stamm zum Sieg verhelfen können. Sie hätten die Schlacht auch ohne die allermächtigste Katze gewonnen. Handelte es sich bei der Prophezeiung vielleicht wirklich nur um einen Traum?
    »Jetzt bist du dir nicht mehr so sicher, habe ich recht?« Tigerstern peitschte mit dem Schwanz. »Ich kann mir schon vorstellen, dass es sich nett anfühlen muss, wenn man sich für den großartigsten Krieger hält, den es je gegeben hat, aber hätte Feuerstern drei so wichtige Katzen wirklich in die Berge geschickt und riskiert, dass sie dort umkommen könnten?«
    Zweifel nagten an Löwenpfote. Feuerstern hatte die Prophezeiung nie erwähnt. Wenn er wirklich glauben würde, dass sie etwas Besonderes waren, hätte er ihr Leben nicht aufs Spiel gesetzt, oder? Er hätte dafür gesorgt, dass sie sicher im Lager blieben, wo sie für ihren Clan sorgen konnten.
    Tigerstern beugte sich vor, Löwenpfote spürte seinen Atem an den Schnurrhaaren. »Es gibt nur einen Weg zur Macht«, fauchte er. »Training. Du musst deine Kampftechniken üben, dich anstrengen und dann wird eines Tages vielleicht wirklich die mächtigste Katze des Waldes aus dir.« Er zog sich wieder zurück, jetzt war seine Stimme kalt. »So, jetzt greifst du noch einmal an! Aber diesmal lässt du die Krallen drin. Du fährst sie nur aus, wenn ich es dir befehle!«

4. KAPITEL
    Häherpfote zerrte die klebrige Honigwabe auf ein breites, glattes Blatt, das er im Bau auf dem Boden ausgebreitet hatte. Obwohl die Wabe bereits in ein Ampferblatt eingeschlagen war, lief der Honig noch heraus. Blattsee befürchtete, dass er auf die anderen Kräuter tropfen könnte, die sie gelagert hatte, und hatte ihm ein Blatt vom wilden Rhabarber gegeben, damit er die Wabe darin einpackte, während sie draußen nach Katzenminze suchte.
    Er faltete sein Päckchen zusammen und hoffte, dass der klebrige Honig dafür sorgte, dass alles so lange zusammenhielt, bis er es mit Rindenstreifen verschnürt hatte.
    Ein Schrei ließ ihn zusammenfahren. Ein Junges war in Not. Er spitzte die Ohren und erkannte an dem qualvollen Miauen, dass es Unkenjunges war. Er drehte sich um und stürzte zum Eingang, wo er fast von Minka umgerannt wurde. Er roch Angst an ihrem Pelz und wurde von einer baumelnden Pfote getroffen. Offensichtlich hatte sie Unkenjunges gleich mitgebracht.
    »Leg ihn neben der Wasserlache ab«, wies er sie an.
    »Er ist einer Biene nachgejagt und mitten in einen Brennnesselflecken geraten«, keuchte Minka, nachdem sie Unkenjunges abgelegt hatte.
    »Blöde Biene!«, jammerte Unkenjunges.
    Häherpfote atmete erleichtert auf. Brennnesseln! Bei dem Wirbel, den Minka machte, hatte Häherpfote befürchtet, Unkenjunges wäre von einem Fuchs angefallen worden.
    »Feuerstern sollte dafür sorgen, dass diese Brennnesseln ausgerissen werden«, beschwerte sich Minka. »Es war zu erwarten, dass sie uns eines Tages Schwierigkeiten bereiten würden.«
    »Von Brennnesseln stirbt man nicht.« Häherpfote beschnupperte Unkenjunges. Eine kleine Pfote fuhr ihm über die Schnauze. Das Junge wand sich, zappelte und versuchte gleichzeitig, sich an den verbrannten Stellen zu lecken und mit der Pfote die Nase zu reiben. »Halt still!«
    »Das tut aber so weh!«, maunzte Unkenjunges.
    Der Pelz des Jungen war noch zu zart, um ihn vor den brennenden Nesselblättern zu schützen, und Häherpfote spürte, dass die nackte Haut an Nase und Ohren heiß und bereits geschwollen war.
    »Ich hole dir Ampferblätter«, erklärte Häherpfote.
    Als er sich zum Kräuterlager auf den Weg machte, stolperte er über Minkas Schwanz, die besorgt ihr Junges umkreiste. Taumelnd blieb er am Eingang zu den Vorräten stehen und streckte eine Pfote in den Spalt. Zielsicher ertastete er die Ampferblätter, fischte ein Büschel heraus, schnupperte zur Sicherheit noch einmal kurz daran und zerkaute es dann zu einer Paste. Der Ampfersaft würde schnell wirken, wenn er Unkenjunges erst einmal ins Fell gesickert war.
    Immer noch kauend, kehrte er zu dem sich windenden Jungen zurück und spuckte die Paste auf eine Pfote, um ihm damit die

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