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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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auf zwei Pfoten in seinem Nest herumhoppelte, bis er sich nicht mehr halten konnte und umfiel.
    »Heute Nachmittag konnte ich das besser!« Fuchspfote rappelte sich verlegen auf.
    »Das glaube ich dir sofort«, miaute Löwenpfote. Er war eifersüchtig auf Fuchspfotes Begeisterung. Seit er aus den Bergen zurückgekehrt war, fühlte er sich, als wäre sein Leben angefüllt mit lauter langweiligen Pflichten. Er sah ja ein, dass der Clan ernährt und die Baue gereinigt werden mussten, aber wann würde er endlich eine Chance bekommen, jene Kräfte zu nutzen, die in seinen Pfoten pochten?
    Er rollte sich in seinem Nest zusammen.
    »Schau mal!«, rief Fuchspfote. »Diesmal mache ich es richtig!«
    Löwenpfote sparte sich die Mühe, den Kopf zu heben.
    »Zeig ihm doch deine neue Jagdtechnik«, schlug Eispfote vor.
    Moos raschelte, und Löwenpfote zuckte zusammen, als sich Fuchspfote auf ihn stürzte und mit seinem Schwanz spielte, als ob er eine Schlange vor sich hätte. Wütend stieß Löwenpfote den Schüler mit den Hinterläufen aus seinem Nest.
    »He!«, miaute Eispfote zur Verteidigung ihres Wurfgefährten.
    »Verschwinde in dein eigenes Nest und lass mich schlafen!«, knurrte Löwenpfote.
    »Du bist gar nicht mehr lustig!«, beschwerte sich Fuchspfote.
    »Ich glaube, Löwenpfote ist müde«, besänftigte ihn Distelpfote. »Morgen spielt er bestimmt wieder mit.«
    Sie rollte sich neben Löwenpfote zusammen, und er spürte ihre Zunge, mit der sie ihm sanft den Pelz leckte. Dankbar ließ er sich die letzten Moosfetzen aus dem Fell putzen und genoss das rhythmische Lecken.
    »Gute Neuigkeiten«, miaute sie. »Farnpelz hat mir gerade gesagt, dass wir morgen früh beide bei der Patrouille dabei sind.«
    Löwenpfote spitzte die Ohren.
    »Feuerstern schickt zusätzliche Patrouillen zur WindClan-Grenze, die nach Eindringlingen Ausschau halten sollen«, erklärte sie.
    Endlich! Der Gedanke, den Beutedieben gegenüberzutreten, verschaffte Löwenpfote Genugtuung.
    »Und jetzt sollten wir schlafen«, riet Distelpfote. »Wir müssen mit der Morgendämmerung bei der Grenze sein.«
    Erleichtert schloss Löwenpfote die Augen. Endlich durfte er für seinen Clan auf die einzige Art und Weise nützlich sein, die er richtig fand.
    »Löwenpfote!« Tigersterns tiefe Stimme rief nach ihm. Er schlug die Augen auf und fand sich auf der nackten Erde wieder, umgeben von hohen, wispernden Kiefern.
    Er träumte.
    Sein Blick schweifte durch den düsteren Wald, bis er seinen nächtlichen Mentor entdeckte, der zwischen den Bäumen auf ihn zukam. Habichtfrost saß bereits in der mit Kiefernnadeln bedeckten Senke, seine eisblauen Augen leuchteten im Dämmerlicht.
    »Hoffentlich bist du bereit«, mahnte Tigerstern. »Ich werde dir jetzt zeigen, wie du jeden Krieger von den Pfoten kriegst, ganz gleich, wie groß er ist.« Er schnippte mit seinem gestreiften Schwanz, um Habichtfrost zu sich zu winken.
    Löwenpfote ließ die Krallen ausfahren. »Was muss ich tun?«
    »Du bist noch zu leicht, um jede beliebige Katze zu überwältigen«, erklärte ihm Tigerstern. »Das wird mit der Zeit kommen. Bis dahin kannst du deine fehlende Größe zu deinem Vorteil nutzen. Sei flink. Du musst unter den Bauch deines Gegners tauchen und ihm dabei von hinten die Vorderläufe zerkratzen. Er wird herumfahren und dich auf einer Seite erwarten, während du bereits auf der anderen bist und ihn so aus dem Gleichgewicht bringen kannst.«
    »Wie komme ich auf die andere Seite, bevor er mich kratzt?«, fragte Löwenpfote.
    »Ich hatte es schon gesagt: Sei schnell!« Tigerstern umkreiste Habichtfrost. »Versuch es bei ihm.«
    Löwenpfote duckte sich, während Tigerstern beiseitetrat. Er konzentrierte sich auf die Lücke unter Habichtfrosts weißem Bauchfell und spannte die Muskeln an. Dann schoss er los. Er tauchte unter den langbeinigen Krieger, fuhr ihm dabei mit einer Pfote über die Vorderläufe, ohne Krallen, wie Tigerstern verlangt hatte. Über sich spürte er, wohin sich Habichtfrost bewegte. Der Krieger sprang hoch, um sich auf Löwenpfote fallen zu lassen, sobald er auftauchen würde. Aber Löwenpfote zog sich schnell in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, wie ein Kaninchen in seinen Bau schlüpft. Er krallte sich in Habichtfrosts Fell fest, sorgsam darauf bedacht, die Haut nicht zu verletzen, und zerrte Habichtfrost, der jetzt das Gleichgewicht verloren hatte, zu Boden.
    »Hervorragend«, schnurrte Tigerstern.
    Habichtfrost rappelte sich auf und schüttelte

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