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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Moorland, das sich in einer sanften Neigung bis zur Grenze erstreckte.
    »Warum laufen wir nicht durch den Wald bis zur Grenze?«, fragte sie.
    »Hier haben wir einen besseren Überblick«, erklärte ihr Brombeerkralle. »Wir müssen eine WindClan-Patrouille in ihrem eigenen Territorium sehen können, um nach ihnen zu rufen, ohne eine Pfote auf ihr Gebiet zu setzen.«
    Während er sie Richtung Grenze führte, öffnete Distelpfote ihr Maul und suchte in der Luft nach WindClan-Geruchsmarken. Das Gras unter ihren Pfoten fühlte sich rau an. Sie versuchte, die Grenze nach dem Geruch ausfindig zu machen, als ihr beißender Gestank in die Nase stieg. Distelpfote kräuselte die Lippen. »Was stinkt denn hier so?«
    »Schafe.« Farnpelz tauchte durch ein Heidkrautbüschel auf dem Weg.
    Ach so. Als sich Distelpfote durch das Heidekraut gekämpft hatte und auf der anderen Seite wiederauftauchte, sah sie die flauschigen Gestalten auf dem Hügel. »Warum sind das so viele?« Wie Wolken an einem staubig grünen Himmel zogen sie über das Moor.
    »Anscheinend ist es ihnen in der letzten Zeit ein bisschen zu gut gegangen«, vermutete Farnpelz.
    Brombeerkralle blieb stehen. »Hier ist die Grenze.«
    Distelpfote erstarrte. Halb blind wegen des heftigen Windes, suchte sie mit zusammengekniffenen Augen das ferne Hügelland vor dem grauen Horizont ab. Sie sah schwarz-weiße Hunde über die Heide ziehen. Ein Zweibeiner stand in ihrer Nähe, wedelte mit den Vorderpfoten und pfiff schrill wie ein Vogel, der Alarm schlägt.
    Jagen die Hunde nach den Zweibeinern?
    Sie sah genauer hin. Nein. Der Zweibeiner schien die Hunde einzusetzen, um Schafe zu jagen. Wenn er mit seinen Vorderpfoten ein Zeichen gab, rannten die Hunde über die Wiese hinter den Wesen her, bis sie sich verängstigt blökend zusammendrängten. Wenn sie Glück hatten, waren die Hunde von den Schafen so lange abgelenkt, bis sie das WindClan-Lager unbeschadet erreicht hatten.
    Brombeerkralle suchte das Gelände ab. »Kein Zeichen vom WindClan«, miaute er. »Und die Grenzmarkierungen lassen darauf schließen, dass sie schon eine Weile nicht mehr hier gewesen sind.«
    »Was daran liegt, dass sie zu sehr damit beschäftigt waren, im Wald zu jagen«, knurrte Sandsturm.
    »Sollen wir umkehren und Feuerstern informieren?«, überlegte Farnpelz.
    Brombeerkralle ließ die Krallen spielen. »Nicht, bevor wir mit Kurzstern gesprochen haben.« Er tappte über die Grenze und gab der Patrouille mit der Schwanzspitze ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Mit klopfendem Herzen folgte Distelpfote Farnpelz ins WindClan-Territorium. Der Wind raufte ihr den Pelz, aber Brombeerkralle hielt mit erhobenem Kinn und gespitzten Ohren nach Gefahren Ausschau und lief unbeirrt weiter.
    Sie hatten eine schlammige Senke durchquert und kletterten dahinter eine Böschung hinauf, als sich Distelpfote immer unbehaglicher fühlte. Hier stimmte etwas nicht. Sie prüfte die Luft, verzog die Nase wegen des Schafgestanks. Wo waren die Vögel und die Kaninchen? Sie witterte noch einmal. Kein WindClan, keine Vögel, keine Kaninchen. Es war, als hätten alle außer den Schafen und den Hunden das Gelände verlassen.
    Plötzlich blieb Brombeerkralle stehen, sein Nackenfell sträubte sich. Erschrocken blickte Distelpfote auf. Ein Fels ragte wie eine riesige Pfote aus der Wiese auf und obendrauf zeichneten sich die Umrisse einer Katze ab. WindClan!
    »Keinen Schritt weiter!«
    Distelpfote erkannte Hasensprung, einen jungen, braun-weißen Kater.
    Er duckte sich, fauchte und blickte mit funkelnden Augen auf sie hinab. »Könnt ihr euch etwa nicht mit eurer Beute im DonnerClan-Territorium zufriedengeben?«
    »Wie kann er es wagen, uns zu beschuldigen?«, fauchte Sandsturm.
    »Vorsicht«, flüsterte Brombeerkralle. »Schließlich sind wir in ihr Territorium eingedrungen.«
    Zwei weitere Katzen tauchten neben Hasensprung auf – Aschenfuß, die Zweite Anführerin des WindClans, und Eulenbart. Der Wind presste ihnen das Fell an die Körper, aber trotzdem war nicht zu übersehen, wie wütend sie waren. Ihre Augen funkelten vor Zorn.
    Bevor Aschenfuß etwas sagen konnte, war Brombeerkralle einen Schritt vorgetreten. »Wir sind gekommen, um mit Kurzstern zu sprechen.«
    »Wir kommen in Frieden«, versicherte Sandsturm.
    »Geht zurück in euer eigenes Territorium!«, befahl Aschenfuß.
    Brombeerkralle blieb beharrlich. »Nicht, bevor wir mit Kurzstern gesprochen haben.«
    Eulenbart blitzte ihn aus schmalen Augenschlitzen an. »Hat der

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