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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Pfotenspuren der beiden hinterher, bis sie eine moosbewachsene Lichtung in der Nähe des Lagereingangs erreicht hatten.
    »Was hast du uns nun zu sagen?« Blattsee schien entschlossen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
    Sol hockte sich hin, sein Pelz knisterte vor Energie. »Dunkelheit steht bevor«, fauchte er.
    Häherpfote hielt die Luft an. Die erstickende Dunkelheit! Er verdrängte die Erinnerung. Er musste alles hören, was diese Katze zu sagen hatte.
    »Was meinst du damit?«, miaute Blattsee gespannt.
    »Eine Zeit großer Leere steht bevor«, mahnte Sol. »Nichts wird mehr sein, wie es war.«
    Sol hatte eine fesselnde Stimme und in seinen Worten schien die Weisheit der alten Clans nachzuklingen. Häherpfote beugte sich vor, als Sol leise weitersprach.
    »Die Sonne wird verlöschen.«
    Was meint er damit? Häherpfote strengte sich an, um den Sinn hinter Sols Worten zu erfassen, Sols Gedanken zu lesen, aber das war, als würde er einen Fisch zu packen versuchen, der ihm immer wieder entschlüpfte.
    Blattsee scharrte mit den Pfoten. »Der SternenClan hat mir kein Zeichen gesandt.«
    »Meine liebe Blattsee.« Sol seufzte. »Dein Glaube in allen Ehren, aber weiß der SternenClan tatsächlich alles?«
    »Aber –« Blattsee wollte widersprechen, doch Sol miaute unbeirrt weiter.
    »Sie sind doch nur Geister von gewöhnlichen Katzen wie dir und mir, nicht wahr?«
    Der Meinung bin ich auch schon lange! Häherpfote stellten sich die Haare zu Berge. Aber er besitzt den Mut, es laut zu sagen. Er wollte Sol fragen, woher er das wusste. War er dem SternenClan begegnet? Dem Stamm der ewigen Jagd? Fels?
    Aber Blattsee legte ihm ihren Schwanz über die Schnauze und hinderte ihn daran, etwas zu sagen.
    »Der SternenClan hat uns bei vielen Gelegenheiten geführt«, miaute sie unerschütterlich. »Sie haben uns einen neuen Ort gezeigt, um dort zu leben, nachdem unser Wald von den Zweibeinern zerstört worden ist. Wir werden ihnen sämtliche Monde bis in alle Ewigkeit vertrauen.«
    Sol setzte sich auf. »Ich hatte nur an das Wohl der Clans gedacht«, miaute er. Hatte ihn Blattsee gekränkt? »Aber zweifellos können sie selbst für sich sorgen, wie sie es immer getan haben.«
    »Ja, genau das werden sie.« Blattsee stand auf und trat den Rückweg zur Dornenbarriere an. Offensichtlich war es ihr egal, ob sie ihn vor den Kopf gestoßen hatte oder nicht.
    Sol tappte gemächlich hinter ihr her. War das Selbstzufriedenheit, die dem Fremden den Pelz wärmte?
    Häherpfote machte sich daran, ihnen zu folgten.
    »Pst!«
    Ein Fauchen aus dem Unterholz ließ ihn innehalten. Er prüfte die Luft.
    Fuchspfote und Eispfote!
    »Ich dachte, ihr wärt beim Training?«, miaute er streng.
    Farnwedel raschelten, als die beiden Schüler ihr Versteck verließen.
    »Weißflug hat uns weggeschickt, wir sollen anschleichen üben«, miaute Fuchspfote kleinlaut.
    Eispfote zeigte keinerlei Anzeichen von Verlegenheit. »Ist das wahr?«, piepste sie. »Wird es wirklich dunkel werden, für immer?« Sie zitterte aufgeregt, aber zugleich auch erschrocken. »Warum hat uns der SternenClan nicht davor gewarnt?«
    »Sei still!« Häherpfote spitzte die Ohren, weil er fürchtete, Weißflug könnte in der Nähe sein. »Das darf keiner von den anderen erfahren!«
    »Wir müssen sie aber doch warnen!«, miaute Fuchspfote.
    »Wem vertraut ihr mehr?«, warf Häherpfote entschlossen ein. »Diesem Fremden? Oder dem SternenClan? Wer Gerüchte wie dieses streut, erzeugt nur Panik. Ihr müsst wie Krieger denken, nicht wie Junge.« Er hoffte inständig, dass er genug gesagt hatte, um sie zum Schweigen zu bringen, dirigierte sie zum Lager zurück und tappte hinter ihnen her durch den Dornentunnel.
    Löwenpfote, dem der Geruch nach Bäumen im Pelz hing, eilte Häherpfote entgegen. »Was hast du über ihn in Erfahrung gebracht? Distelpfote hat mir gesagt, dass ihr im Wald gewesen seid, um zu reden.«
    »Blattsee und Sol haben miteinander geredet.«
    »Was haben sie gesagt?«
    Häherpfote spitzte die Ohren. Feuerstern sprach mit Sol.
    »Eine Patrouille wird dich zur Grenze begleiten«, miaute der Anführer des DonnerClans.
    »Wir werden dafür sorgen, dass er unser Territorium verlässt«, knurrte Borkenpelz, der mit Sandsturm und Spinnenbein an der Dornenbarriere wartete.
    Häherpfote spürte, wie der Boden unter seinen Pfoten heiß wurde, als Sol auf sie zugelaufen kam.
    »Und?«, drängte Löwenpfote.
    Sols schwacher, ungewöhnlicher Geruch stieg ihm in die Nase.

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