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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fruchtloses und möglicherweise tödliches Vorhaben auszureden. Der erste Maat starrte in die Nacht hinaus.
    »Ihr werdet sie niemals wiederfinden. Viel zu viel Meer da draußen.«
    »Wir werden nicht völlig blind sein. Die rechnen bestimmt nicht damit, verfolgt zu werden, deshalb werden sie wahrscheinlich so schnell wie möglich Land aufsuchen. Kapitän Magriff hat uns schon mitgeteilt, daß es zwischen hier und der Küste keine Inseln gibt, also werden wir sie spätestens an Land aufspüren, wenn nicht schon vorher.«
    »Das schon«, meinte ein anderer Seemann, »aber von welchem Land redet ihr da? Das dort ist 'ne verdammt lange Küste, um sie abzusuchen.«
    »Ich schätze, sie werden sich östlich halten, plus oder minus ein paar Grad. Die brauchen einen Ort, wo ihre Verwundeten sich erholen können. Je früher sie an Land gehen, um so besser für sie.«
    »Vielleicht wird euer magisches Ruder es euch ja ermöglichen, sie einzuholen und unbemerkt bei Nacht an ihr Heck zu gleiten.« Der Seemann klang zweifelnd. »Ihr seid ja beide verrückter als alle Irren.«
    »So was tut einem eben die Liebe an«, teilte Mudge ihm mit.
    »Mir nicht.« Der Meerkater vertäute mit seinen geschickten Fingern ein Paket Vorräte im Boot.
    Eine Stunde später waren sie bereit. Der Zodiak trug nun nicht nur einen Mast, er war auch fast bis zum Überquellen mit Vorräten beladen. Jon-Tom holte seinen Geldbeutel hervor und wandte sich an den ersten Maat, um dafür zu bezahlen. Das Faultier hob beide rassigen Pfoten. »Der Kapitän sagt, daß die Reederei die Differenz schon tragen wird.« Mit einem Nicken wies er auf den Zodiak und zwinkerte mit Augen, die zwar stets schläfrig aussahen, in Wirklichkeit aber hellwach waren. »Er wird das Zeug mit der gestohlenen Ladung verbuchen. Er läßt euch ausrichten, daß es ihm Bezahlung genug sein wird, wenn es euch gelingt, die Burschen zu finden, die Otterdame zu befreien und dabei vielleicht noch ein paar Gurgeln durchzuschneiden.«
    Immer noch zögerte er, bis Mudge ihn drängend am Arm zerrte. »Worauf warteste noch, Kumpel? 'aste den verdammten Seemann nich ge'ört? 'nem geschenkten Gaul schaut man nich ins Maul.«
    Jon-Tom sagte sich, daß sie das Geld auch anderweitig würden verwenden können. »Dann richte Kapitän Magriff unseren Dank aus und sag ihm, daß wir ihm noch persönlich danken werden, sobald wir in Orangel sind.«
    »Falls ihr jemals nach Orangel kommt, was wir alle höchst ernsthaft bezweifeln. Wir wünschen euch möglichst viel Glück.« Er zögerte, dann sagte er in einem etwas anderen Ton: »Der Otter behauptet ständig, daß Ihr ein echter Bannsänger seid.« Jon-Tom nickte. »Gut. Denn die Magie ist wahrscheinlich das einzige, mit dem ihr von dort lebend wegkommen könnt, wo ihr hinwollt. Ich weiß allerdings nicht, was euch dabei helfen sollte, diese Grobiane aufzuspüren.«
    »Aber das kann sie doch.« Jon-Tom hatte bereits ein Bein über die Reling gelegt, als Vorbereitung darauf, an der Strickleiter hinunter in den auf und ab schwankenden Zodiak zu klettern. »Wir fragen einfach die Einheimischen, wohin sie gesegelt sind.«
    »Die Einheimischen?« Ein weiterer Seemann zeigte auf das offene Meer. »Welche Einheimischen?«
    »Die ein'eimischen Dumpfbacken, 'türlich«, schrie Mudge, während er beim Ablegen half.
    Zahlreiche Mannschaftsmitglieder scharten sich an der Reling zusammen, als der Zodiak sich vom Katamaran löste. Einige wenige winkten Lebewohl. Ihre Mienen wirkten nicht sonderlich ermutigend. Es bedurfte dreier Versuche, bis der Motor endlich ansprang. Dann warf Jon-Tom ihn scharf nach rechts, und der Zodiak jagte wie ein fliegender Fisch gischtend in die Nacht hinaus.
    Allzu schnell wurden die Positionslichter des Katamaran von der See verschlungen. Auf dem Ozean war es äußerst leer. Zum Glück war die See ruhig, obwohl sie die Böen in dem viel kleineren Boot stärker spürten. Jon-Tom hatte noch gar nicht richtig darüber nachgedacht, wie sie es mit einem echten Sturm aufnehmen sollten. Er hoffte nur, daß dies nicht erforderlich sein würde.
    Am Bug begann Mudge sich zu entspannen. »Wo'in des Weges, Meister Seefahrer?«
    »Gen Osten, würde ich sagen. Bis wir etwas Hilfe finden.«
    »Geht doch nichts über die Gegenwart«, sagte der Otter pointiert.
    Jon-Tom seufzte resigniert. »Hier.« Sie tauschten Plätze, und er zeigte Mudge, wie er den Zodiak auf Kurs halten sollte. Dann setzte er sich an den Bug und schob die Suar in Spielstellung.
    Der

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