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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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magischen Effekte auftreten, muß man unbedingt eine Weile abwarten, bevor man den nächsten Banngesang verwendet, sonst verschlimmert sich alles nur noch.«
    Es war nicht zu übersehen, daß der Häuptling und seine Berater nicht im geringsten mit dieser Erklärung zufrieden waren, doch blieb ihnen nicht viel anderes übrig als einzuwilligen. Jon-Tom wußte es, und sie wußten es auch. Der Mungo bellte einen Befehl. Ein Trupp aus wütenden, grell leuchtenden und streng riechenden Jägern scheuchte Jon-Tom und seine Freunde prompt ans andere Ende des Dorfes und in einen großen stabilen Holzkäfig hinein. Dieser hing an einem dicken geflochtenen Lianentau, das durch einen hölzernen Flaschenzug lief, der an einem hohen Ast befestigt war. Hilflos schaukelten die Gefangenen hin und her, als ihr Käfig hinaufgehievt wurde, bis er schließlich zwanzig Fuß über dem Boden hing. Als sie zwischen den Bodenstäben hindurchblickten, sahen sie, wie die Dorfbewohner mit Waffen und Fingern in ihre Richtung stachen.
    »Das is mir ja egal«, meinte Mudge, »aber es wäre mir lieber, sie würden es von etwas weiter entfernt aus tun. Die stinken 'übsch scheußlich und se'en noch viel schlimmer aus.«
    Weegee klatschte ihm eine Pfote auf den Mund. »Was immer du tust, Liebster, nur nicht lachen! Vergiß nicht, daß sie nun Jon-Tom brauchen, um alles wieder ins Lot zu bringen. Wir anderen sind überflüssig. Das ist ihnen offensichtlich noch nicht eingefallen. Da sollten wir ihnen auch lieber keinen Grund geben, daran zu denken.« Er nickte, und sie entfernte die Pfote wieder.
    »'ätte dir eigentlich in die Finger beißen sollen, Liebchen, aber du ‘ast recht.« Er setzte sich auf eine der Stangen, die den Boden des Käfigs bildeten. »Wie kommen wir also aus dieser Patsche wieder raus, Bannsänger?«
    Jon-Tom lehnte in einer Ecke ihres Gefängnisses und grübelte. »Ich bildete mir ein, dabei zu sein, uns heraus zu bringen.« Unentwegt musterte er die Suar und versuchte, durch bloßes Wünschen einen weiteren Satz Saiten und bessere Regelknöpfe heraufzubeschwören. »Ich wünschte, Clodsahamp wäre hier.«
    »Was is das denn? Wir verlieren doch wohl nich unser Selbstvertrauen, verlieren wir doch wohl nich?«
    »He, nun verschon mich mal ein bißchen! Wenigstens machen sie noch keine Anstalten, uns zu grillen. Die Magie war vielleicht ein bißchen unkonventionell, aber immerhin hat sie uns eine Atempause beschert.«
    Weegee hatte sich ein zartes Spitzentaschentuch um die Schnauze gebunden. »Keine sehr glückliche Wortwahl, Jon- Tom.«
    »Weiß gar nich, worüber ihr alle so jammert. Ich 'abe schon Schlimmeres riechen müssen.«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte sie ihm, »wenn ich an die Beschreibung einiger Spelunken denke, aus denen Jon-Tom, wie er mir erzählt hat, dich herausgezerrt hat.«
    »Was is das denn?« Der Otter warf seinem hochgewachsenen Freund einen scharfen Blick zu. »Was ‘ast du ihr denn für Lügenmärchen aufgetischt, so 'inter meinem Rücken?«
    »Nur die Wahrheit.«
    Empört warf der Otter die Hände hoch. »Die Wahr'eit? 'aste wirklich nich genug Ge'irn, um 'ner Dame nich die Wahr'eit zu sagen, Kumpel?«
    »Was soll das heißen?« fauchte Weegee, und so begannen die beiden ein heftiges Streitgespräch, das sie wenigstens von ihrer gegenwärtigen mißlichen Lage ablenkte. Vorsicht setzte sich und begann sich die Krallen zu reinigen. Jon-Tom beneidete die anderen um ihre Fähigkeit, sich zu entspannen.
    Und was das schlimmste war: Er ertappte sich bei dem Gedanken, wie er wohl schmecken würde.

VIII
    Am folgenden Morgen brachte man ihnen Nahrung und Wasser. Bis zum Spätnachmittag hatten ihre Wärter offensichtlich darüber entschieden, was sie mit ihren unwillkommenen Gästen tun wollten. Ein Knarren kündigte das Herablassen des Käfigs an, als ein halbes Dutzend Krieger langsam das Tau durch den Flaschenzug gleiten ließ. Jon-Tom umklammerte die Gitterstäbe und spähte hinunter.
    »Solltest dir besser schnell was einfallen lassen, Kumpel. Sieht so aus, als seien sie der Meinung, daß deine Magie sich genug ausgeruht 'at.«
    »Ich werde ihnen sagen, daß sie einfach noch warten müssen. Ich brauche mehr Zeit, um meine Batterien wieder aufzuladen.«
    »Darauf würde ich mich nich verlassen. Schau dir bloß mal ihre Augen an. Wenn deine Batterien inzwischen noch nich wieder aufgeladen sind, dann werden die 'nen Versuch starten, sie gleich ganz zu entfernen, schätze ich.«
    »Vielleicht bluffen sie

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