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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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brauchte Vorsicht nicht zu dolmetschen, denn der Häuptling verstand Jon-Toms Miene und Körperhaltung auch ohne seine Hilfe. Wieder begann er vor sich hinzuplappern, und Vorsicht mußte sich anstrengen, um die Worte des Schleichers genau zu verstehen.
    »Häuptling sagt, wenn du das versuchst und es die Wahrheit ist, gibt es keinen Grund mehr, dich hierzubehalten. Er sagt, er will wissen, woher du wissen willst, was jeder sich am sehnlichsten auf der ganzen Welt wünscht.«
    »Sag ihm, daß jeder nur daran denken soll, dann werde ich es schon wissen.«
    Das löste erhebliche Unruhe unter den versammelten Jägern und allen Dorfbewohnern aus, die sich in Hörweite befanden. Das ganze Dorf hatte sich inzwischen um den Jagdtrupp und seine Gefangenen geschart. Alles plapperte vor sich hin, bis der Häuptling mit erhobenen Pfoten Schweigen gebot. Dann setzte er sich vor Jon-Tom auf den Boden, schlug die Beine unter und sprach kurz mit Vorsicht.
    »Häuptling sagt, du kannst anfangen.«
    »Ich brauche mein Instrument, meine Suar, damit die Magie funktioniert.«
    Sobald dies gedolmetscht worden war, überreichte einer der Jäger Jon-Tom schnell das Gewünschte, allerdings nicht ohne zuvor den Klangkörper nach versteckten Messern oder anderen Waffen zu untersuchen.
    Während Jon-Tom die Suar stimmte, trat Mudge neben ihn.
    »Ich weiß ja nich, was du vor'ast, Kumpel, aber es kann nich funktionieren. Ohne deine Duar ‘ast du nich mal die Voraussetzungen, um auch nur einem von diesen charmanten Burschen seinen 'erzenswunsch zu erfüllen, ganz zu schweigen von 'nem ganzen 'aufen.«
    »Natürlich kann ich das nicht. Für welchen Blödian hältst du mich eigentlich?«
    »Schätze, ich versuche gerade, das 'erauszufinden.«
    »Ich will nur, daß sie angestrengt über etwas nachdenken, egal was. Während sich jeder auf seinen Herzenswunsch konzentriert, will ich versuchen, das ganze Dorf in Trance zu versetzen. Weißt du noch, wie wir Corrobocs ganze Mannschaft einschlafen ließen? Ich glaube nicht, daß wir das hier wiederholen können, schon gar nicht ohne die Duar. Dazu sind die zu wachsam und argwöhnisch. Aber ich glaube doch, daß ich sie in hypnotische Trance versetzen kann, weil sie ohnehin schon die halbe Arbeit dadurch leisten, daß sie sich auf einen einzigen Gedanken konzentrieren. Während sie dann schwankend herumstehen, mit einem dümmlichen, zufriedenen Lächeln auf dem glücklichen Gesicht, sehen wir zu, daß wir hier rauskommen.«
    »Ich 'ab zwar selbst keinen besseren Vorschlag, aber wenn das 'ier nich funktioniert, werden die nich gerade sonderlich gut auf uns zu sprechen sein. Allerdings 'aben sie uns ja bis'er auch nich gerade zum Blumenpflücken eingeladen.« Er trat zurück.
    »Was will er versuchen?« fragte Weegee ihn.
    »Sie mit der schieren Schön'eit seiner Stimme zu lähmen, Liebchen.«
    »Sage ihnen, sie sollen sich jetzt auf das konzentrieren, was sie haben wollen«, sagte Jon-Tom zu Vorsicht. »Damit die Magie funktionieren kann, dürfen sie nur daran denken und an nichts anderes. Sie müssen alle anderen äußeren Gedanken ausschalten. Ich will, daß sie so angestrengt wie möglich nachdenken.«
    Der Waschbär nickte und übersetzte es für den Häuptling und alle anderen Anwesenden. Schnell wurde die Aufforderung von einem zum anderen weitergegeben. Viele der Dorfbewohner schlossen die Augen, um ihre Konzentration zu verstärken, während jene, die sie geöffnet hielten, erwartungsvoll in Jon- Toms Richtung blickten. Wenn sie doch nur ein ebenso freundliches wie aufmerksames Publikum gewesen wären, dachte er.
    Er hatte den Song bereits ausgewählt und begann nun, die, Saiten der Suar anzuschlagen. Fast im selben Augenblick bildete sich über den Köpfen der Dörfler eine schwach phosphoreszierende grüne Wolke. Ehrfürchtiges und erstauntes Raunen bereitete dieser schnellen Manifestation wahrer Magie einen Empfang.
    Diese war zwar optisch beeindruckend, störte aber leider auch die Konzentration. Er mußte Vorsicht auftragen, sie daran zu gemahnen, Dinge wie die grüne Wolke zu mißachten, sonst ginge keiner der Wünsche in Erfüllung. Immerhin hatte die Wolke aber auch den Effekt, daß die Zweifler unter den Jägern nun überzeugt waren. Alle konzentrierten sich intensiv.
    Während er weitersang, erschienen ein paar Gnieschies. Nicht viele, mit Sicherheit um einige weniger, als es bei der Musik seiner Duar der Fall gewesen wäre, doch genügend, um einen Beweis dafür abzugeben, daß der

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