Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Reihe.«
»Gib ihm eine Waffe«, verlangte Brad.
»Er kann nur seinen Verstand mitnehmen. Leg dich neben sie«, befahl Rowena Jordan. Dann ergriff sie das Buch. Sie schloss die Augen, und das Buch begann zu leuchten. »Ah ja, ich sehe. Nimm ihre Hand.«
»Ich halte sie schon.«
Rowena öffnete die Augen. Sie strahlten fast schwarz gegen ihre weiße Haut. Ein unsichtbarer Windzug schien durch ihre Haare zu gehen. »Bist du bereit?«
»Ja. Ich bin bereit.«
»Bring sie zurück.« Flynn zog Malory an sich. »Bring sie nach Hause.«
»Darauf kannst du dich verlassen.«
Er spürte, wie der Wind rasch und warm durch ihn hindurchblies. Er wirbelte ihn durch Zeit und Raum, durch schimmernde Silbervorhänge, die sich rauschend wie das Meer teilten.
Und dann stand er in der mondhellen Nacht und blickte auf die Türme und Zinnen von Phantom Watch.
Er lief darauf zu, registrierte den dampfenden Nebel, den Schrei eines Käuzchens. Ein Hund würde den Vollmond anbellen, fiel ihm ein, und er verspürte eine seltsame Befriedigung, als das Geräusch zu ihm herüberdrang.
Letztes Kapitel, dachte er, und die zerbrochene Fensterscheibe bestätigte es ihm.
Es ist wohl an der Zeit, es ein bisschen zu überarbeiten, dachte er und kletterte durch das Fenster.
20
»Was können wir tun?« Malory schmiegte sich an Flynn.
»Wir müssen doch irgendetwas tun können? Wir können doch nicht nur hier herumstehen und warten.«
»Haltet euch nahe beieinander«, erwiderte Pitte. Rowena setzte sich aufs Bett und legte das Buch in ihren Schoß. »Wir können vielleicht doch noch etwas tun«, sagte sie zu Pitte. »Wir haben unser Gelübde bereits gebrochen, und es ändert nichts an unserer Bestrafung, wenn wir noch mehr tun.«
»Dann beobachte sie.« Er trat neben sie. »Aber sie verdienen die Chance, dies alleine zu gewinnen. Lies.« Er legte seine Hand auf ihre Schulter und gab ihr seine Kraft. »So können die anderen es auch beobachten.«
Sie nickte und schlug das letzte Kapitel des Buches auf.
»Humpelnd rannte sie die Treppe hinauf, und die Angst hüllte sie ein wie die Schatten der Nacht.«
Auf dem Treppenabsatz wandte Dana sich nach rechts. Dort waren Dutzende von Zimmern, genug Platz, um sich zu verstecken.
Nur wie lange?
Er würde sie finden. Die Dunkelheit war für ihn keine Barriere.
Würde er sie töten? Konnte er das überhaupt? Kate hatte sich am Ende gerettet, aber sie hatte gegen einen Mann aus Fleisch und Blut gekämpft.
Wie viel davon war Kanes und wie viel Jordans Erfindung? Hinzu kam noch ihre eigene Schöpfung, da sie sich nur an Bruchstücke aus dem Buch erinnerte.
Als sie von unten ein Geräusch hörte, wirbelte sie herum und sah Kanes Schatten und den langen, weißen Schal, der im Mondlicht bläulich schimmerte.
Und sie sah den kalten, blauen Nebel, der über die Stufen auf sie zugekrochen kam.
»Ich finde dich, Kate«, säuselte er. »Ich finde dich überall.«
Die Worte des Mörders, dachte sie, und beinahe unbewusst formulierte sie die Antwort. »Ich werde es dir nicht leicht machen. Nicht so leicht wie die anderen.«
Sie drehte sich um und lief eine weitere Treppe hinauf. Sie musste so weit wie möglich von ihm wegkommen, dachte sie voller Panik. Sie musste Zeit gewinnen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Die Angst hinderte sie am Denken, und deshalb fiel es ihr schwer, sich und ihre Handlungen von denen der Romanfigur zu trennen.
Wie eine Irre schlug sie gegen Spinnweben, die ihr im Gesicht und an den Haaren klebten, aber der Ekel davor hatte auch eine tröstliche menschliche Qualität.
Finde die Wahrheit in seinen Lügen, dachte sie.
»Ich bin Dana!«, schrie sie. »Dana Steele, du Bastard aus der Hölle, und diesen Kampf wirst du nicht gewinnen.«
Sein Lachen jagte sie den breiten Flur entlang, wo Türen auf- und zuschlugen. Der Nebel kroch über den Boden und legte sich eisig um ihre Füße. Kalter Schweiß rann ihr über Rücken und Stirn, und sie stolperte weiter durch ein Gewirr von Gängen.
Atemlos drehte sie sich im Kreis. Es gab auf einmal eine Vielzahl von Fluren, und jeder schien sich wie in einem Alptraum endlos weit zu erstrecken.
Er veränderte die Geschichte, um sie zu verwirren. Und das gelang ihm wahrhaftig hervorragend.
»Wähle.« Seine Stimme flüsterte in ihrem Kopf. »Wenn du unklug wählst, fällst du vielleicht vom Rand der Welt oder in eine Feuergrube. Wenn du jedoch stehen bleibst und aufgibst, wird dies alles nur ein Traum sein.«
»Du
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