Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Spaß machen.«
Der weiße Schal verschwand aus seinen Händen. »Erinnerst du dich, wie sie ihn die Treppe hinaufkommen hört, was sie empfindet, als sie begreift, dass sie in der Falle sitzt?«
Danas Atem kam in keuchenden Stößen, als sie die langsamen Schritte auf der Treppe hörte.
Er konnte sie nicht zwingen zu handeln, fiel ihr ein. Er konnte nur ihren Verstand überlisten.
»Wie sich ihr Magen vor Furcht zusammenkrampfte, als sie begriff, dass sie genau dorthin geflohen war, wo er sie hinhaben wollte? Und ihr Geliebter sieht sie von unten, sieht den Geist und den Mörder, der auf den Zinnengang heraustritt.
Und entsetzt und verzweifelt ruft er ihren Namen, weil er weiß, dass er nicht mehr rechtzeitig zu ihr gelangen kann.«
»Doch, natürlich kann er es. Er braucht es nur neu zu schreiben.«
Kane wirbelte herum, als Jordan durch die Tür trat und sich auf ihn stürzte.
Der Angriff ließ Kane gegen die Mauer taumeln.
»Du hast hier nichts zu suchen.«
»Dieser Ort gehört mir.« Mit all seiner Kraft rammte Jordan Kane die Faust ins Gesicht. Es brannte, als hätte er seine Hand in Feuer getaucht. Trotzdem nahm er Anlauf, um gleich noch einmal zuzuschlagen, aber im selben Moment verlor er den Boden unter den Füßen und wurde nach hinten geschleudert.
»Dann stirb hier.«
Kane schwang auf einmal ein Schwert. Dana sprang ihm auf den Rücken und biss und kratzte wie ein wildes Tier. Sie hörte jemanden heulen und realisierte erst beim zweiten Mal, dass der Laut von ihr kam.
Kane schleuderte sie weg, und sie fiel hart gegen Jordan. Sie sah Blut in Kanes Gesicht, Blut aus den Wunden, die Jordan und sie ihm zugefügt hatten.
Und ihr Herz tanzte.
»Du wirst Schmerzen kennen lernen«, schrie sie ihn an. Seine Augen funkelten schwarz, als er das Schwert hob.
»Deine werden schlimmer sein. Dein Blut wird dich hier für alle Zeit festhalten.«
Aber als er den Hieb ausführen wollte, war seine Hand plötzlich leer.
»Dann wollen wir doch mal sehen, ob Götter fliegen können«, keuchte Jordan. Gemeinsam mit Dana stürmte er vorwärts.
Dana spürte, wie sich ihre Hände im Schlag vereinigten, und dann fuhren sie durch ihn hindurch, als er verschwand.
Ein Rauchwirbel stieg auf, blaues Licht blitzte. Und dann waren da nur noch der Mond und die Dunkelheit.
»Habe ich das gemacht oder du?«, röchelte Dana.
»Ich weiß nicht.« Er fing sie auf, als ihre Beine nachgaben, und sank mit ihr auf den Steinboden. »Es ist mir auch egal. Himmel, du blutest ja. Aber ich habe dich wieder.« Er schloss sie fest in die Arme. »Ich habe dich wieder.«
»Und ich dich.« Überwältigt ließ sie den Kopf an seine Brust sinken. »Wie bist du hierher gekommen? Er hat dich nicht hierher geholt, er hat dich ja gar nicht erwartet.«
»Er ist zurzeit nicht der einzige Gott im Valley.« Jordan bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. »Wir müssen wieder hier herausfinden, Dana. Ich habe ja nichts dagegen, in eine Geschichte hineingezogen zu werden, aber das hier ist ein bisschen viel.«
»Ich bin für jeden Vorschlag offen.« Halt durch, sagte sie sich. Halt durch, bis es vollendet ist. »Wir sind ungefähr am Ende der Geschichte. Die Heldin ringt mit dem Bösen, und mit ein bisschen Hilfe vom Geist - der mir im Übrigen überhaupt keine Hilfe war - besiegt sie ihn und schickt ihn genau in dem Moment über die Mauer, als der Held durch die Tür stürmt, um sie zu retten. Kuss, Kuss, hektische Berichterstattung und Liebeserklärungen. Und dann schauen sie zu, wie der Geist verblasst, endlich befreit durch diesen letzten Akt der Menschlichkeit.«
»Du kannst dich aber ziemlich gut erinnern, wenn man bedenkt, dass du es vor sechs Jahren gelesen hast.« Er half ihr auf die Füße, und sie blickten zu der Gestalt im Umhang, die immer noch an den Zinnen stand und auf den Wald schaute.
»Sie verblasst ja gar nicht.«
»Möglicherweise braucht sie noch ein bisschen Zeit.« Dana zuckte zusammen, als sie das Gewicht auf ihr verletztes Bein verlagerte. »Au! Verdammt! Du könntest mir für dieses Knie einen Eisbeutel schreiben.«
»Warte.« Fasziniert trat er auf den Geist zu. »Rowena.«
»Ihr Name war nicht Rowena. Sie hieß … ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber es war nicht …«
Dana brach ab und riss die Augen auf, als die Gestalt sich umdrehte und sie anlächelte. »Es sei denn, es ist Rowena.«
»Ich konnte euch nicht alleine hier lassen. Er durfte euch nicht töten. Beendest du jetzt die Suche?«, fragte sie
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