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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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derselben Unterkaste stammen, besteht keine Notwendigkeit für ein Quorum von Blutnamensträgern aus dem in unserer Flottille anwesenden Clankonklave. Stattdessen wird Wissenschaftler Kif von Seinesgleichen gerichtet. Ich - als ob Khan der Aimag Delta - werde das endgültige Urteil fällen. So ist dem Recht Genüge getan. So geschieht es zu unser aller Wohl.«
    »Seyla!«, hallte es durch die Kuppel, als die Wissenschaftler mit ihrer Bestätigung das Duell besiegelten.
    »Wissenschaftlerin Jonnic, du hast das Wort«, erklärte er und nahm wieder Platz.
    Eine groß gewachsene Frau stand auf. Sie hatte fast weiße Haut und Haare und Finger, die Petr durch ihre magere Länge und erst recht durch ihre ständige Bewegung an Spinnenbeine erinnerten. Sie löste die Magnetsohlen vom Boden und erhob sich mit einer kleinen pneumatischen Luftpumpe auf ihrem Rücken geschickt in die Luft, wo sie die Arme ausbreitete und sich verbeugte.
    »Wissenschaftler, ich trete an, um unwiderlegbar zu beweisen, dass Kif die mit seinem Experiment verbundenen Schwierigkeiten sträflich unterschätzt und kostbare Clanressourcen verschwendet hat, sowohl durch die Zerstörung des Sprungschiffs als auch durch den sinnlosen Arbeitsaufwand der Wissenschaftler in seinem Entwicklungsteam und der Techniker und Arbeiter, die mit der Konstruktion des gescheiterten Prototyps beauftragt waren«, setzte sie an. Ihre sonore Stimme schlug die Zuhörer augenblicklich in ihren Bann. Petr fragte sich, wo in ihr em dürren Körper sie die Luft für so lange Sätze fand.
    »Nicht auf Grund eines unvorgesehenen Problems kam es zum Scheitern des Versuches«, sprach sie weiter, »sondern schlichtweg durch seine Arroganz. Seine Überzeugung, eine Abkürzung zu kennen, die der Rest seiner Kaste nicht nur übersehen hatte, sondern niemals entdecken würde, falls er ihm nicht den Weg wies.«
    Sie tippte auf die kleine Fernbedienung und die Kuppel verdunkelte sich. Gleichzeitig füllten Hologramme den Raum. »Jedes dieser Diagramme erläutert einen der Punkte, die Kif unberücksichtigt gelassen hat, was ein Scheitern seines Programms, ungeachtet des grundsätzlichen Erfolgversprechens, unvermeidbar machte.«
    Petr warf Jesup einen fragenden Blick zu, überrascht von Jonnics verstecktem Kompliment. Akzeptierte die Wissenschaftlerin Kifs Theorie etwa? Ein leichtes Schulterzucken Jesups zeigte, dass er ebenso wenig in der Lage war, diese Frage zu beantworten.
    »Diagramm A demonstriert natürlich den größten Fehler, der zudem von allen Problemen, die er ignoriert hat, am leichtesten zu vermeiden gewesen wäre. Warum hat er dieses Experiment nicht s im uliert? Eine derart offensichtliche Möglichkeit verworfen zu haben, beweist Kifs Arroganz und Waghalsigkeit. Hätte er diesen Weg gewählt, sein unvermeidlicher Fehlschlag hätte nicht zum Verlust eines so wertvollen Schiffes wie des Invasor geführt.«
    Wie sie so zwischen den leuchtenden Datenkugeln hing, das lange Haar ein langsam wogendes Halo um ihren Kopf, ihre hypnotische Stimme durch die Dunkelheit hallend, erschien sie wie ein Racheengel, herabgestiegen, um über bloße Sterbliche zu Gericht zu sitzen. Petr konnte Kif in den Schatten nicht erkennen, er wusste aber, dass sich der Mann auf seinem
    Platz zusammenkauerte und auf eine Möglichkeit hoffte, den Konsequenzen seines Handelns zu entgehen.
    »Richtet eure Aufmerksamkeit jetzt auf Diagramm B, das seinen zweiten Fehler illustriert. Die Ankerpunkte verfügten über keine Notfallsicherung. Ein paar Sprengbolzen hätten genügt, das Sprungschiff zu retten. Die Landungsschiffe hätte man problemlos später noch bergen können.«
    »Es gab Sicherheitsvorkehrungen«, rief Kif. Er sprang von seinem Platz auf, und sein Kopf ragte gerade eben in den Lichtschein der Hologramme.
    Jonnic zuckte zusammen, dann stieß sie einen Arm in die Richtung ihres Kontrahenten. »Unterbrich mich nicht, Stravag.«
    »Sie hatten eine Fehlfunktion«, plapperte er und taumelte langsam durch die Luft. In seinem Eifer, sich zu verteidigen, gelang es ihm nicht, seinen Düsentornister zu kontrollieren. »Entweder die Vibrationen müssen sie beschädigt haben, oder ... «
    »Schweig.« Petr sprach nur leise, aber die Todeskälte seiner Stimme schnitt Kifs Protest augenblicklich ab. »Du wirst in diesem Test erst sprechen, wenn du an der Reihe bist, Wissenschaftler Kif. Mit deinem Ausbruch hast du das Recht verwirkt, deine Gegenargumente Punkt für Punkt vorzutragen. Falls du ein zweites Mal

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