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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Urteilsvermögen zu beeinträchtigen. Konzentration.
    Mit langjähriger Übung zog sie die Füße aus den Schuhen. Auf dem nassen Beton fühlten sich ihre harten Fußsohlen sicherer. Als er den Bürgersteig auf ihrer Straßenseite erreichte, waren sie nur noch sechs Meter voneinander entfernt. Sie stürmte los, geduckt, die Arme ausgestreckt, um gegen jede Reaktion gefeit zu sein.
    Im letztmöglichen Augenblick bewegte sich der Elementar mit atemberaubender Geschwindigkeit, wirbelte nach rechts und setzte mit einem Schwung des l ink en Beines nach. Er ging in die Hocke, die rechte Hand fest auf den Bordstein gedrückt.
    Snow folgte dem Tritt, vollführte einen Salto rückwärts, bei dem ihre Hände kurz den Bürgersteig berührten, kurz nachdem sein Bein vorbeigezuckt war. Sie stieß sich zu einer halben Drehung ab und kam ihm gegenüber auf, bereits in der Rückwärtsbewegung, um den Schwung abzufangen. Sie hielt ebenfalls in der Hocke an.
    Verdammt! Hatte das Betäubungsmittel noch nicht gewirkt? Er hätte sich höchstens halb so schnell bewegen dürfen. Wütend machte Snow sich klar, dass sie sich hätte informieren sollen, ob Elementare eine natürliche Immunität gegen bestimmte Mittel besaßen. Trotzdem, die Dosis, die sie ihm verabreicht hatte, hätte doch gereicht, ein Pferd zu betäuben. Jedenfalls beinahe. Das musste einfach eine gewisse Wirkung auf ihn haben. Zumindest genug, um ihr zu gestatten, sich mit minimalen Verletzungen aus diesem Zweikampf zu retten. So hoffte sie.
    Zwischen den beiden Straßenlaternen, in der Dunkelheit und dem Regen, konnte sie selbst aus zwei Metern Entfernung kaum sein Gesicht erkennen. Sie war sich sicher, dass er keine Ahnung hatte, wer sie war.
    »Du ahnst nicht einmal, was du getan hast, Surat.« Diese tiefe Stimme. Selbst jetzt spürte sie, wie ihr ein Schauder das Rückgrat emporzog. Es lag irgendetwas in seinem Timbre. Der Klang seiner Stimme. Sie lachte leise. Selbst jetzt wollte sie ihn noch. Wollte immer noch erleben, wozu ein solcher Fleischberg fähig war.
    Dummes Ding. Tagträumst in einem Kampf mit einem Mann, der dich beleidigt hat und jeden Augenblick versuchen wird, dich zurück in den Sternen-bund zu prügeln.
    Sie sah ihn zucken, als er ihr Lachen hörte. Snow lachte noch einmal, diesmal ebenso aus Belustigung über ihre eigenen Begierden wie, um Corin zu verunsichern.
    »Bald wirst du zum Lachen keine Zähne mehr haben, Surat, geschweige denn einen Kiefer.« Jetzt redete er? Jetzt konnte er den Mund nicht halten? Sie grinste und lachte noch lauter. Konnte es so einfach sein, ihn zu reizen?
    Er brüllte und warf sich nach vorne, tief geduckt und die Hände ausgestreckt, um sie zu packen, gleichgültig, wohin sie auswich.
    Mit bellendem Lachen, das als Konter gegen seine Wut diente, hechtete Snow in eine Rolle vorwärts, aus der sie in eine geduckte Angriffshaltung sprang. Als er sie erreichte, hämmerte sie ihm die Fäuste in den Unterleib. So manchen hätte diese Art von Angriff entsetzt, aber sie hatte schon vor Jahren gelernt, eine derartige Zurückhaltung aufzugeben. Solange sie siegte, interessierte es niemanden, wie. Sie selbst nicht und ihre Gegner schon gar nicht.
    Glühende Schmerzen zuckten durch ihre Schultern, als seine Mechformatfäuste herabfielen. Sie grunzte und gestand ihm ihren Respekt davor zu, wie er den Angriff auf seine Männlichkeit weggesteckt hatte.
    »Stravag. Zeit zu sterben.«
    Sie staunte, dass er jetzt Atem verschwendete. Ließ sich nach hinten fallen und nutzte den Schwung, um sich zur Seite wegzurollen und aufzuspringen. Sie setzte die linke Hand auf den Boden und peitschte beide Beine nach hinten gegen sein rechtes Bein, als er sich weit vorbeugte, um sie mit den Riesenfäusten zu erwischen. Er landete einen erneuten Treffer, bei dem ihr die Ohren klingelten, als würden sie nie wieder Ruhe geben. Doch damit brachte er sich selbst weit genug aus dem Gleichgewicht, sodass ihr Tritt ihn zur Seite warf, bevor er sich abfangen konnte.
    Sie rollte mehrere Körperumdrehungen nach l ink s und spürte einen Schlag, als sie vom Bordstein auf die Straße fiel. Sie schmeckte Kupfer, hatte sich auf die Zunge gebissen und kam in geduckter Haltung wieder hoch, Corin zugewandt. Natürlich erwartete er, dass sie stoppte und ihre Verletzungen abschätzte. Aber so etwas war für Schwächlinge. Sie griff wieder an, sprang nach links in seinen toten Winkel, als der Elementar erneut auf die Beine kam und ebenfalls eine Drehung versuchte.
    Snow

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