Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
Vom Netzwerk:
diktiert hatte. Petr hielt sich unter Kontrolle und hob sich die glutheiße Wut zu späterer Verwendung auf.
    »Ich erkenne auch die verständlichen Belastungen an, denen Sie und Ihre Mitbürger nach dem Zusammenbruch des HPGs ausgesetzt sind. Dennoch wird es jetzt Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Ihnen liegen zwei Angebote vor.«
    Sie hatten versucht, Aimag Beta zu ignorieren, doch das hatte sich als undurchführbar erwiesen. Vielleicht hatten sie mehr Erfolg damit, endlich die Konkurrenz anzuerkennen und die Einheimischen zu einer Wahl zu drängen.
    Der Ärger nagte an ihm. Er fühlte sich wie bei ei-nem Weltraumspaziergang mit zur Neige gehendem Sauerstoffvorrat. Ganz gleich, wie tief er einatmete, er bekam zu wenig Luft. Nicht, dass er an dieser Luft sonderlich interessiert gewesen wäre. Er verspürte den Drang, endlich eine Entscheidung zu erzwingen.
    Er hatte schon Verhandlungen geführt, die sich noch länger hingezogen hatten, aber nicht sehr oft. Was viel wichtiger war: Er hatte noch nie derart zähe Verhandlungen als Kulisse für einen solchen Tumult anderer Probleme geführt, die drohten, ihn in einem geistigen und körperlichen Mahlstrom hinwegzureißen.
    Das widerliche Gesicht dieser Snow schob sich vor sein geistiges Auge. Mit einem solchen Joker im Spiel musste er sich auch noch befassen. Der neue Datenwürfel, der bei seiner Rückkehr auf dem Schreibtisch auf ihn gewartet hatte, brannte in seiner Tasche wie glühende Kohle. Sie hatte ihn schon wieder an einem Ort platziert, zu dem sie niemals hätte vordringen dürfen, und das bedeutete Ärger.
    Als er auf den kleinen Würfel gestarrt hatte, der auf seinem Schreibtisch lag wie ein schlummerndes Monster, das darauf wartete, seinen Geist zu verschlingen, war ihm plötzlich bewusst geworden, dass er keinen Finger gerührt hatte, um ihre Behauptung einer bevorstehenden Marik-Stewart-Invasion zu überprüfen. Eigentlich hätte ihn das nicht weiter zu interessieren brauchen, doch ein seltsam bedrückendes Gefühl breitete sich über seinen kahlen Schädel aus und ließ das Narbengewebe heftig jucken. Er konnte es nicht eindeutig platzieren, hatte aber den sicheren Eindruck, dass sie in der Lage war, ihm Schwierigkeiten zu machen. Andererseits konnte ihr Dank für eine Hilfe ... großzügig ausfallen. Er hätte derartige Anwandlungen als Symptome seiner nervlichen Belastung abtun sollen, doch das gelang ihm nicht. Er konnte ihre rauchgrauen Augen und das Leuchten darin nicht vergessen. Er hatte die Macht schon zu oft erlebt, um sie nicht zu erkennen, wenn er ihr begegnete, selbst in einer dermaßen abstoßenden Hülle.
    Pos, sie konnte ihm endlose Schwierigkeiten bereiten, falls er keinen Weg fand, sie für seine Zwecke einzusetzen.
    »ObKhan.« Die Stimme riss ihn zurück in die Gegenwart, wie die Sicherheitsleine einen Raumfahrer bei einem Unfall auf einem Weltraumspaziergang zurück in die Schleuse holte. Auf Tidini 5 s Gesicht lag ein nachdenklicher Ausdruck, und die anderen Händler am Tisch zeigten Überraschung, Abscheu und offene Feindseligkeit. Er hatte kein Interesse daran zu sehen, was seine Mitfüchse von einem derartigen Fauxpas hielten.
    Petr lehnte sich zurück. Der Gestank der Viehgehege lastete wie ein körperlicher Druck auf ihm. Das Geblöke, das wie ein zitterndes Geschwür an seinem Hirnstamm lag, ignorierte er. Er legte die Fingerspitzen aufeinander und versuchte, die Initiative, die er möglicherweise gerade verloren hatte, zurückzugewinnen. Andererseits ging es ihm inzwischen nur noch darum, an irgendeiner Front eine Entscheidung herbeizuführen. Selbst, wenn es dazu notwendig war, auf etwas zu verzichten. Zumindest vorläufig.
    Er räusperte sich, weigerte sich, zuzugeben, dass er abgelenkt gewesen war. Sprach weiter. »Meister Tidini 5 , es liegen Ihnen zwei Angebote vor. Wir haben zwar den Wunsch, Ihnen zu helfen - tatsächlich wäre es uns eine große Ehre -, aber die Republik verfügt noch über reichlich andere Systeme, die unsere Hilfe ebenfalls benötigen.«
    »Ich bin sicher, sie alle werden sie mit offenen Armen willko mm en heißen, obKhan Kalasa.« Der Sarkasmus glitt an Petr ab. Öl auf Wasser.
    »Pos. Dessen bin ich mir ebenfalls sicher, Meister Tidini 5 . Allerdings benötigen wir hier eine Entscheidung, damit wir ihnen diese Unterstützung bringen können. Der Export Ihrer Nahrungsmittel wird vielen Welten helfen, nicht zuletzt Ihrer eigenen. Zu welcher Übereinkunft können wir jetzt kommen?«
    Da endlich bewegte

Weitere Kostenlose Bücher