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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Sein Lächeln grub ihm tiefe Falten ins Gesicht, als er die Angst auf den Zügen der einheimischen Händler sah. So ausdauernd hatte er seit vielen Wochen nicht mehr gelä-chelt. Wochenlang hatten die Sphärer die Augen vor dem wahren Wesen ihrer Verhandlungspartner verschlossen und sie für Spiegelbilder ihrer selbst gehalten.
    Jetzt hallte der Unterschied von der Decke des Merchant House wieder, und seine Brutalität und Gewalt machte ihnen Angst. Weckte Zweifel in ihnen. Sie würden eingeschüchtert sein, träten ihnen er oder Sha als Sieger gegenüber.
    Er drehte sich wieder um und sah Calson in einem spektakulären Flugtritt. Der Mann war mindestens zweieinhalb Meter groß, aber trotzdem konnte er problemlos über diese Höhe springen.
    Der hautenge Kniestiefel schlug durch die Luft, wo sich Augenblicke zuvor noch Bels Schädel befunden hatte. Der Aufprall hätte einem geringeren Gegner den Kopf abgerissen. Bel allerdings dachte nicht daran, so schnell die Kontrolle zu verlieren. Er duckte sich unter Calsons Angriff weg, drehte sich nach rechts und kam wieder hoch. Hände, stark wie Metallschellen, schlossen sich schnell wie ein Wolkenkobrabiss um die Beine seines Gegners. Der Elementar nutzte seinen Schwung und Calsons Masse aus, drehte sich weiter, riss die Arme dabei mit, beugte sich vor und ging zurück in die Hocke. Cal-son wurde vornüber gerissen und schlug hart auf den Beton.
    Petr zuckte zusammen, als er den Aufprall hörte. Er erinnerte ihn etwas zu deutlich an das Geräusch einer vom Haken fallenden Rinderhälfte, wie es im Merchant House beim Transport zwischen den Abteilungen gelegentlich geschah. Der Boden unter seinen Füßen erzitterte.
    Trotzdem, so leicht waren genmanipulierte Krieger nicht zu besiegen. Calson hatte beide Arme nach vorne gerissen und fing damit einen Teil der Aufschlagswucht ab. Trotzdem schlug er hart mit dem Gesicht auf, denn hätte er versucht, den Sturz mit gestreckten Armen aufzufangen, hätte er sie mit Sicherheit beide gebrochen. Calson rollte mit vier schnellen Überschlägen ab, riss sein Bein frei und sorgte für einen gewissen Abstand zu seinem Gegner. Er ging in die Hocke und kam wieder hoch. Aus der gebrochenen Nase und den aufgerissenen Lippen strömte Blut sein Kinn hinab und aufs Hemd. Langsam trat ein Grinsen auf sein Gesicht. Es zeigte lose Zähne, aber auch den bei allen Clannern hoch geschätzten Kampfgeist.
    Schmerzen? Nur zu.
    Hinter Petr wurde es laut. Er grunzte zufrieden und war sicher, dass die Händler das erschreckende Grinsen auf Calsons blutüberströmtem Gesicht sahen und vor Angst bebten. Auch wenn er verlor, würde
    Petr dafür sorgen, dass Calson deswegen seine Ehre nicht verlor. Die Angst und Verwirrung, die sich unter den einheimischen Händlern ausbreitete, waren Lohn genug für eine Niederlage des Elementars.
    Bel schob sich in einer flüssigen Bewegung vor und täuschte nach links an. Dann duckte er sich nach rechts. Und wieder zurück, bevor er einen brutalen Tritt auf Calsons Knie zielte, begleitet von Hieben auf Brust und Augen. Calson stand so ruhig wie ein Standbild und weigerte sich, auf Bels tödlichen Tanz zu reagieren. Erst bei dem Tritt bewegte er sich, schob sich auf dem Bein, auf das Bel zielte, einen halben Schritt zurück, blockte die Hiebe mit gnadenloser Effizienz ab und warf sich in eine Drehung, in der er das Bein mit ganzer Kraft herumschwang.
    Es gelang ihm, Bel zu überraschen, und der Schlag trieb die Beine des Kriegers aneinander. Für eine halbe Sekunde brachte das den Beta-Krieger aus dem Gleichgewicht.
    Mehr benötigte ein ausgebildeter Killer nicht.
    Wie ein aus dem Hangar startender Luft/Raumjäger schlug Calson zu. Ein Stakkato von Fausthieben regnete auf Bels Kopf hinab. Der Elementar wedelte mit beiden Armen, um das Gleichgewicht zu halten, denn wäre er vor seinem Gegner in die Knie gegangen, so hätte dies eine beinahe sichere Niederlage bedeutet. Unter den unaufhörlich auf ihn einprasselnden Hieben brauchte Bel fast fünf Schritte, um wieder sicheren Boden unter den Füßen zu finden. Dicht am Rand des Kreises lehnte sich
    Calson zurück und trieb beide Fäuste in Bels Brust. Der Elementar wurde nach hinten getrieben.
    Durch pures Glück oder irgendeine übernatürliche Begabung, den Rand des Kreises zu ahnen, ließ sich Bel wie ein Sack Zement fallen, um die Bewegung anzuhalten.
    Aus dem Kreis der Gleichen zu fallen bedeutete die Niederlage.
    Calson ahnte einen Sieg und warf sich auf seinen Gegner. Petr

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