Zeit der Jaeger
war.
Wenn all das hier vorbei ist, kann ich ihn vielleicht ... anerkennen. Der Gedanke verlor sich im Wind, als er weiter in den anbrechenden Morgen jagte.
Feldbüro, Halifax, Vanderfox, Adhafera Präfektur VII, Republik der Sphäre
8. September 3134
Der Vertrag lag auf seinem Schreibtisch. Petr hatte Spaß daran, ihn nicht zu beachten. Meister Tidini 5 hatte ihn überrascht und tatsächlich die vollen zugestandenen zweiundsiebzig Stunden gewartet, statt ihn noch am selben Tag unterschrieben zurückzugeben, wie er es beinahe erwartet hatte. Inzwischen waren noch weitere Tage seit dem Zeitpunkt verstrichen, zu dem er den Händlern angekündigt hatte, eine Entscheidung zu treffen und den Planeten zu verlassen. Es gefiel ihm, sie zappeln zu lassen.
Natürlich war das nicht der einzige Grund, weshalb er noch auf Adhafera blieb.
Das flüchtige Vergnügen verblasste so schnell, wie es aufgekommen war, und der Ärger nagte wieder an ihm. Er hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und seine Aufmerksamkeit auf die anstehenden Arbeiten zu richten. Die Berichte und Bewertungen stapelten sich. Krankheiten, Ausfälle, Wartungsberichte, Personalbeurteilungen, Verlustrechnungen. Wenn er seine alte Effizienz nicht bald wieder fand, würde ihn der Papierkrieg unter sich begraben.
Das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben, mit dem er erst vor wenigen Tagen Merchant House verlassen hatte, hatte sich ebenso schnell verabschiedet wie Sha, sobald er von dem größeren, reicheren Markt erfahren hatte, den Stewart versprach. Jetzt hämmerte die Zeit mit jeder verstreichenden Sekunde auf ihn ein und ließ ihm keine Ruhe. Er fühlte, dass die Dinge in Bewegung geraten waren. Große Pläne vollzogen sich außerhalb seiner Kontrolle, und ihm war, als wäre er mit schweren Bolzen am Boden befestigt.
»ObKhan«, erklang eine Stimme vor dem kleinen Vorhang, der das winzige Zeltbüro verschloss. Die Plane hielt zwar den größten Teil des dichten Regens ab, war aber keine erwähnenswerte Barriere für Geräusche.
»Herein.« Er richtete sich auf. Versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen, als er erkannte, dass es nicht Jesup war. Vor ein, zwei Tagen hatte er sich gemeldet, um ihm mitzuteilen, dass er noch keine Spur gefunden hatte. Seitdem hatte er nichts mehr von ihm gehört. Wo steckte er? Was ging dort draußen vor?
Ihm war bewusst, dass er nicht zu forsch vorgehen durfte, doch die Zeit drängte.
SaFaktorin Tia trat ins Zelt. Das Haar klebte an ihrem zierlichen Kopf, und Wasser lief daran hinab auf den völlig durchnässten Overall. Er atmete in Erwartung der Konfrontation, die er bereits seit Tagen kommen sah, tief ein, bemerkte dann jedoch, dass ihre Züge nicht wie während der gesamten letzten Woche wütend verzogen waren. Stattdessen wirkte sie leicht verwirrt.
»SaFaktorin?« Er winkte sie beiläufig näher, um sicherzugehen, dass sich der Vorhang vollständig hinter ihr schloss, dann deutete er allen Ernstes auf einen Stuhl. »Was ist?«
Sie griff in die Tasche und zog einen kleinen Würfel hervor, den sie vorsichtig überreichte. Verwirrt, aber bereit mitzuspielen, nahm er den Würfel, zog das Lesegerät über den Schreibtisch, schaltete es ein und legte den Würfel in die Vorrichtung.
Zunächst projizierte das Gerät nur eine rauschende Schneewolke, dann formte sich das Bild eines See-fuchsclanners, möglicherweise aus Aimag Beta: kahler Kopf, große Ohren, große Augen und ein Mund, der dauerhaft zu einem verächtlichen Grinsen verzogen war. Er sprach mit leiser Stimme.
»SaFaktorin Tia, ich muss dich leider in Kenntnis davon setzen, dass ich weder heute noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in absehbarer Zeit in der Lage sein werde, mich mit dir zu treffen.« Der Mann stockte und schloss die Augen, als wünschte er, die nächsten Worte nicht aussprechen zu müssen. »Es haben sich sowohl hier in unserem Lager als auch auf der zum Sprungpunkt fliegenden Wahrsagung mehrere tödliche Unfälle ereignet. Man könnte dies zwar als Zufall werten, saKhan Clarke aber sieht es anders und hat die Abreise des gesamten Personals angeordnet. Er hat Adhafera zu Feindgebiet erklärt, und wir sind angewiesen, alle weiteren Sicherheitsbelange mit ... aller gebotenen Härte zu handhaben.« Der Mann wirkte regelrecht krank, bevor sich die Maschine aber ausschaltete, setzte er noch hinzu: »Ich hoffe, dich in nicht allzu ferner Zukunft wiederzusehen, Tia.«
An jedem anderen Tag hätte er möglicherweise mit Neugier darauf reagiert,
Weitere Kostenlose Bücher