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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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stieß sich vom Schreibtisch ab und rieb sich mit beiden Händen über das schmale Gesicht.
    »Und was wollen Sie?«, fragte er.
    »Adressen«, antwortete Reacher. »Von Petrosians Jungs.«
    »Von den zweien, die Sie ins Krankenhaus gebracht haben? Die werden sich nicht gerade freuen, wenn Sie dort auftauchen.«
    »Umso mehr freuen sie sich, wenn ich wieder gehe.«
    »Wollen Sie Ihnen etwa wieder was antun?«
    »Vielleicht.«
    Cozo nickte. »Von mir aus.«
    Er zog einen Aktenordner aus dem Stapel und blätterte darin herum. Schrieb eine Adresse auf.
    »Sie wohnen zusammen«, sagte er. »Es sind Brüder.«
    Dann überlegte er es sich anders, zerfetzte den Zettel,
drehte den aufgeschlagenen Ordner um und riss ein neues Blatt Papier ab. Warf einen Bleistift darauf.
    »Notieren Sie sich’s selber«, sagte er. »Ich will damit nichts zu tun haben.«
    Es war eine Adresse an der Sixty-Sixth Street, unweit der Fifth Avenue.
    »Hübsche Gegend«, meinte Reacher. »Ziemlich teuer.«
    Cozo nickte erneut. »Ein einträgliches Geschäft.«
    Dann lächelte er.
    »Na ja, das war es jedenfalls«, sagte er. »Bis Sie in Chinatown tätig gewesen sind.«
    Reacher schwieg.
    »Nehmen Sie ein Taxi«, sagte Cozo zu Harper. »Und halten Sie sich raus. Das FBI hat damit nicht das Geringste zu tun, zumindest offiziell, okay?«
    Sie nickte widerwillig.
    »Viel Spaß«, sagte Cozo.
     
    Harper drehte sich fortwährend um und reckte den Kopf wie ein Tourist, als sie zur Madison Avenue gingen, ein Taxi anhielten und sich zur Sixtieth Street bringen ließen.
    »Von hier aus gehen wir zu Fuß«, erklärte Reacher.
    »Wir?«, versetzte Harper. »Von mir aus. Ich will mich nämlich nicht raushalten.«
    »Das geht gar nicht«, sagte Reacher. »Weil ich ohne Sie nicht reinkomme.«
    Sie liefen die Sixty-Sixth Street entlang, bis sie auf ein schmuckloses, nicht allzu hohes Apartmentgebäude mit einer grauen Ziegelfassade stießen. Fensterrahmen aus Aluminium, keine Balkons, unter den Fenstern in die Wand eingebaute Klimaanlagen. Keine Markise über dem Eingang, kein Portier. Aber das Haus wirkte trotzdem gepflegt.
    »Teure Wohnung?«, fragte Harper.
    Reacher zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Nicht eine
der teuersten, vermute ich. Aber geschenkt kriegt man die nicht.«
    Die Haustür stand offen. Dahinter befand sich ein schmales Foyer mit glatt verputzten Wänden, mit Hartlack gestrichen und mit feiner Maserung verziert, so dass sie wie mit Marmor verkleidet wirkten. Am anderen Ende befand sich ein Aufzug mit einer schmalen braunen Tür.
    Die Wohnung lag im achten Stock. Reacher drückte auf den Knopf, worauf die Fahrstuhltür aufging. Die Kabine war ringsum mit spiegelndem Bronzeblech verkleidet. Harper und Reacher traten hinein, drückten die Acht und fuhren nach oben.
    »Sie klopfen an die Tür«, wies Reacher sie an. »Sehen Sie zu, dass sie aufmachen. Mich werden sie durch den Spion nicht entdecken.
    Sie nickte, als der Fahrstuhl im achten Stockwerk stehen blieb und die Tür aufging. Sie traten auf einen schmalen Flur, der ebenso schmucklos wirkte wie das Foyer. Das Apartment, zu dem sie wollten, befand sich am anderen Ende des Korridors, auf der rechten Seite.
    Reacher drückte sich an die Wand, während sich Harper vor der Tür aufbaute, vornüber beugte und ihre Haare zurückwarf. Dann atmete sie tief durch, hob die Hand und klopfte an die Tür. Zunächst tat sich gar nichts. Dann richtete sich Harper auf. Drinnen rasselte eine Kette, dann wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet.
    »Hausverwaltung«, sagte Harper. »Ich soll Ihre Klimaanlage überprüfen.«
    Falsche Jahreszeit , dachte Reacher. Aber Harper war über einsachtzig groß, blond und langhaarig, und sie hatte die Hände in den Hosentaschen stecken, so dass sich ihr Hemd stramm über den Busen spannte. Die Tür wurde kurz geschlossen, dann rasselte erneut die Kette, und die Tür ging auf. Harper trat ein, als werde sie mit offenen Armen empfangen.
    Reacher löste sich von der Wand und folgte ihr, ehe die Tür wieder ins Schloss fiel. Es war ein kleines, dunkles Apartment mit Ausblick auf den Lichtschacht. Ein schmaler Flur führte zu dem winzigen Wohnzimmer, in dem ein Sofa und zwei Lehnsessel standen. Und Harper, mit den beiden Jungs, die Reacher zuletzt in der Gasse neben dem Mostro’s gesehen hatte.
    »Hey, Jungs«, begrüßte er sie.
    »Wir sind Brüder«, sagte der eine Typ, als ob das was zu bedeuten hätte.
    Ohne die schweren Mäntel wirkten sie viel kleiner. Weiße

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