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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Mordkommission, in städtischen Diensten. Kurz bevor ich zum FBI gekommen bin. Im Januar 1976 wurden wir zu einer Bar gerufen. Irgendein Scheißkerl lag dort am Boden, hatte ein großes Messer im Leib stecken. Der berühmte Ernesto A. Miranda höchstpersönlich, in einer riesigen Blutlache. Keiner hat sich ein Bein ausgerissen, um den Notarzt zu holen. Ein paar Minuten, nachdem wir hinkamen, ist er gestorben.«
    »Und?«
    »Und deshalb sollten Sie aufhören, mir die Zeit zu stehlen. Es hat mich schon über eine Stunde gekostet, die Typen hier daran zu hindern, sich Ihretwegen in die Haare zu geraten. Und deshalb werden Sie jetzt deren Fragen beantworten, und ich werde Ihnen sagen, ob und wann Sie einen verdammten Anwalt brauchen.«
    »Worum geht es denn bei diesen Fragen?«
    Deerfield lächelte. »Worum geht es denn bei allen Fragen? Um Sachen, die wir wissen müssen.«
    »Was für Sachen müssen Sie wissen?«
    »Wir müssen wissen, ob wir uns für Sie interessieren.«
    »Warum sollten Sie sich für mich interessieren?«
    »Beantworten Sie die Fragen, dann werden wir es schon herausfinden.«
    Reacher dachte nach. Legte die Hände offen auf den Tisch.
    »Okay«, sagte er. »Wie lauten die Fragen?«
    »Kennen Sie auch den Fall Brewer gegen Williams?«, fragte Blake. Er war alt, übergewichtig und alles andere als fit, aber auf den Mund gefallen war er nicht.
    »Oder Duckworth gegen Eagan?«, wollte Poulton wissen.
    Reacher warf ihm einen kurzen Blick zu. Er war etwa Mitte dreißig, wirkte aber jünger, wie einer von den Typen, die immer jung bleiben. Sein brauner Anzug wirkte in dem orangen Licht einfach scheußlich, und der Schnurrbart sah aus wie angeklebt.
    »Kennen Sie auch Illinois gegen Perkins?«, fragte Lamarr.
    Reacher starrte die beiden an. »Was, zum Teufel, soll das sein? Ein Juraseminar?«
    »Was ist mit Minnick gegen den Staat Mississippi?«, fragte Blake.
    Poulton lächelte. »Oder McNeil gegen Wisconsin?«
    »Arizona gegen Fulminante?«, sagte Lamarr.
    »Wissen Sie, was das für Fälle sind?«, fragte Blake.
    Reacher dachte, sie wollten ihn austricksen, aber er konnte keine Falle erkennen.
    »Weitere Beschlüsse des Obersten Gerichtshofs«, sagte er. »In Bezug auf den Fall Miranda. Brewer war 1977, Duckworth 1989, Perkins 1990, Minnick ebenfalls 1990, McNeil 1991, Fulminante desgleichen. Bei all diesen Fällen ging es um Auslegungen und Formfragen zum ursprünglichen Beschluss in Sachen Miranda.«
    Blake nickte. »Sehr gut.«
    Lamarr beugte sich vor. In dem Licht, das sich auf der glänzenden Tischplatte brach und zurückgeworfen wurde, wirkte ihr Gesicht wie ein Totenschädel.
    »Sie kannten Amy Callan ziemlich gut, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Wen?«, sagte Reacher.
    »Sie haben mich genau verstanden, Sie Dreckskerl.«
    Reacher schaute sie an. Dann erinnerte er sich allmählich wieder an eine Frau namens Amy Callan, aber es dauerte eine Weile, so lange, dass sich ein zufriedenes Lächeln auf Lamarrs knochigem Gesicht breit machte.
    »Aber Sie mochten sie nicht besonders, stimmt’s?«, sagte sie.
    Danach herrschte Stille. Alle schwiegen.
    »Okay, ich bin dran«, warf Cozo ein. »Für wen arbeiten Sie?«
    Langsam wandte Reacher den Blick nach rechts und ließ ihn auf Cozo ruhen.
    »Ich arbeite für niemand«, sagte er.
    »Fangt keinen Krieg mit uns an «, zitierte Cozo. »Uns ist Mehrzahl. Hier ist also von mehr als einer Person die Rede. Auf wen bezieht sich dieses uns , Reacher?«
    »Das bezieht sich auf niemand.«
    »Quatsch, Reacher. Petrosian hat sich dieses Restaurant vorgenommen, aber Sie waren bereits dort. Wer hat Sie dort hingeschickt?«
    Reacher schwieg.
    »Was ist mit Caroline Cooke?«, rief Lamarr. »Die haben Sie doch ebenfalls gekannt, oder nicht?«
    Langsam wandte sich Reacher ihr zu. Sie lächelte immer noch.
    »Aber auch die mochten Sie nicht, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Callan und Cooke«, wiederholte Blake. »Geben Sie’s auf, Reacher, lassen Sie die Mätzchen, okay?«
    Reacher schaute ihn an. »Was soll ich aufgeben?«
    Wieder Schweigen.
    »Wer hat Sie zu dem Restaurant geschickt?«, fragte Cozo
erneut. »Sagen Sie’s mir lieber gleich, dann kann ich vielleicht etwas für Sie aushandeln.«
    Reacher wandte sich in die andere Richtung. »Niemand hat mich irgendwohin geschickt.«
    Cozo schüttelte den Kopf. »Quatsch, Reacher. Sie wohnen in einem Haus für eine halbe Million Dollar droben am Fluss, in Garrison, und Sie fahren einen sechs Monate alten Geländesportwagen für

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