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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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fünfundvierzigtausend Dollar. Und soweit man bei der Steuerbehörde weiß, haben Sie in fast drei Jahren keinen Cent verdient. Und als jemand wollte, dass Petrosians Ausputzer im Krankenhaus landen, hat er Sie losgeschickt. Aus alldem schließe ich, dass Sie für jemanden arbeiten, und ich möchte wissen, wer zum Teufel das ist.«
    »Ich arbeite für niemand«, sagte Reacher noch einmal.
    »Sie sind ein Einzelgänger, oder?«, fragte Blake. »Wollen Sie das damit sagen?«
    Reacher nickte. »Ich glaube schon.«
    Er wandte sich um. Blake lächelte zufrieden.
    »Das dachte ich mir«, sagte er. »Wann haben Sie die Army verlassen?«
    Reacher zuckte die Achseln. »Vor rund drei Jahren.«
    »Wie lange waren Sie dabei?«
    »Mein Leben lang. Erst als Offizierskind, dann als Offizier.«
    »Militärpolizist, richtig?«
    »Richtig.«
    »Mehrmals befördert, richtig?«
    »Ich war Major.«
    »Orden?«
    »Ein paar.«
    »Silver Star?«
    »Einen.«
    »Erstklassiges Führungszeugnis, stimmt’s?«
    Reacher sagte nichts.
    »Seien Sie nicht so bescheiden«, meinte Blake. »Verraten Sie’s uns.«
    »Ja, mein Führungszeugnis war ganz gut.«
    »Warum sind Sie dann ausgeschieden?«
    »Das ist meine Sache.«
    »Irgendwas zu verbergen?«
    »Sie würden es sowieso nicht verstehen.«
    Blake lächelte. »Vor drei Jahren also. Was haben Sie seither gemacht?«
    Reacher zuckte wieder die Achseln. »Nicht viel. Mich amüsiert, glaube ich.«
    »Haben Sie gearbeitet?«
    »Wenig.«
    »Bloß herumgegammelt, was?«
    »Ich glaub schon.«
    »Wovon haben Sie gelebt?«
    »Von Ersparnissen.«
    »Die sind vor drei Monaten zur Neige gegangen. Wir haben das bei Ihrer Bank nachgeprüft.«
    »Tja, so was kommt bei Ersparnissen vor, nicht wahr?«
    »Und jetzt lassen Sie sich von Miss Jacobs aushalten, oder? Von Ihrer Freundin, die zugleich Ihre Anwältin ist. Wie fühlt man sich dabei?«
    Reacher blickte durch das gleißende Licht auf den abgewetzten Ehering, der Blakes fetten, rosigen Finger einschnürte.
    »Nicht schlechter als Ihre Frau, die sich von Ihnen aushalten lässt, nehme ich an«, sagte er.
    Blake schniefte und zögerte kurz. »Sie sind also bei der Army ausgeschieden und haben seither nicht viel gemacht, richtig?«
    »Richtig.«
    »Waren meistens allein.«
    »Meistens.«
    »Waren Sie damit zufrieden.«
    »Einigermaßen.«
    »Weil Sie ein Einzelgänger sind.«
    »Quatsch, er arbeitet für jemanden«, warf Cozo ein.
    »Er sagt, er ist ein Einzelgänger, verdammt noch mal«, knurrte Blake.
    Deerfield wandte den Kopf von links nach rechts, von einem zum andern, als verfolge er ein Tennisspiel. Funkelnd spiegelte sich das Licht in seinen Brillengläsern. Er hob die Hand, brachte die anderen zum Schweigen und musterte Reacher mit ruhigem Blick.
    »Erzählen Sie mir etwas über Amy Callan und Caroline Cooke«, sagte er.
    »Was gibt’s da zu erzählen?«, fragte Reacher.
    »Sie kannten sie, richtig?«
    »Klar, seinerzeit. Bei der Army.«
    »Dann erzählen Sie mir etwas über sie.«
    »Callan war klein und dunkelhaarig, Cooke groß und blond. Callan war Sergeant, Cooke Lieutenant. Callan war bei der Materialbeschaffung, Cooke beim Generalstab.«
    »Und wo?«
    »Callan war in Fort Withe bei Chicago stationiert, Cooke im Nato-Hauptquartier in Belgien.«
    »Hatten Sie sexuelle Beziehungen mit einer von beiden?«, fragte Lamarr.
    Reacher wandte sich an sie. »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Eine ganz einfache.«
    »Tja, nein, hatte ich nicht.«
    »Beide waren ziemlich hübsch, oder?«
    Reacher nickte. »Hübscher als Sie, das steht mal fest.«
    Lamarr sah weg und verstummte. Blake lief rot an und ging dazwischen. »Kannten sie einander?«
    »Das bezweifle ich. Die Army hat eine Million Soldaten, und sie haben zu unterschiedlichen Zeiten gedient, viertausend Meilen voneinander entfernt.«
    »Und es gab keinerlei sexuelle Beziehung zwischen Ihnen und einer der beiden?«
    »Nein, gab es nicht.«
    »Haben Sie’s bei einer mal versucht? Oder bei allen beiden?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Warum nicht? Hatten Sie Angst, sich eine Abfuhr zu holen?«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Ich war beide Male mit jemand anderem zusammen, wenn Sie’s genau wissen wollen, und eine reicht mir normalerweise.«
    »Hätten Sie gern mit ihnen sexuell verkehrt?«
    Reacher lächelte kurz. »Ich kann mir was Schlimmeres vorstellen.«
    »Hätten sie sich auch mit Ihnen eingelassen?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
    »Was nehmen Sie denn an?«
    »Waren Sie mal bei der

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