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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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er Massimo wahrscheinlich zeigen wollte.»
    «Weshalb sollte er es ihm zeigen?»
    «Um ihn zu warnen, um seine Ablehnung einer Fusion zwischen den Banken zu begründen? Wer weiß.» Guerrini zuckte die Achseln.
    «Sie haben Hardenberg also umgebracht, gleichzeitig Massimo ausgeschaltet und auf Dauer so eingeschüchtert, dass er für immer mit ihnen zusammenarbeiten wird, falls er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann.»
    «Das wäre eine Möglichkeit.»
    Auf den letzten Stufen vor der Eingangshalle blieb Guerrini plötzlich stehen und griff nach Lauras Arm.
    «Soll ich dir sagen, worauf ich jetzt absolut keine Lust habe?»
    «Auf ein Gespräch mit Susanne Ullmann», antwortete Laura.
    «Woher weißt du das?»
    «Weil ich auch keine Lust dazu und außerdem Hunger habe.»
    «Ich kenne ein hervorragendes kleines Lokal ganz in der Nähe. Dort könnten wir unsere Hypothesen weiter ausbauen.»
    «Später.»
    Guerrini seufzte und ließ ihren Arm los. Nebeneinander durchquerten sie die Lobby und stellten sich neben Maltempo. Susanne Ullmanns Gesicht war rot und verquollen, in den Händen hielt sie ein zerrupftes Papiertaschentuch. Der Capitano schien voll Mitgefühl und doch sehr zufrieden.
    «Signorina Susanna hat mir alles erzählt. Wir werden sie unter speziellen Polizeischutz stellen. Sie wird bedroht und hat große Angst.»
    «Mafia?»
    «Da bin ich jetzt ziemlich sicher.»
    «Habt ihr inzwischen diesen falschen Polizisten erwischt?», fragte Guerrini, doch er sah dabei nicht Maltempo, sondern Susanne Ullmann an. Sie bemerkte es und hielt beide Hände vors Gesicht.
    «Nein, leider nicht. Aber wir haben inzwischen so viele Kollegen im Haus, dass es nicht mehr lange dauern kann.»
    «Ich möchte auf mein Zimmer.» Susannes Stimme klang schwach.
    «Ich werde Sie begleiten.» Maltempos Antwort kam so schnell, dass Guerrini die Augenbrauen hochzog. Der Capitano würde doch nicht …
    «Sie sollten Ihr Zimmer heute Abend nicht verlassen. Der Capitano wird dafür sorgen, dass Sie etwas zu essen bekommen, nicht wahr?»
    «Aber selbstverständlich», erwiderte Maltempo und stand auf.
    «Wir warten also?», fragte Laura.
    «Wir warten.» Die beiden Männer nickten.
    «Worauf?» Die Stimme von Susanne Ullmann klang jetzt wieder kräftiger.
    «Auf die nächste Drohung oder auf jemanden, der Ihnen oder den Damen Hardenberg etwas antun will.»
    «Oh Gott», stöhnte Susanne, irritierend zweideutig, wie Laura fand, und griff sich mit gespreizten Fingern in ihre Frisur, als wollte sie sich die Haare raufen.
    Nicht-Tun, dachte Guerrini, jetzt sind wir alle dort angekommen. Beinahe gelassen wartete er auf Lauras nächsten Schritt.
    «Ich habe keine Lust zu warten, ich möchte etwas essen», sagte Laura, als der Capitano und Susanne gegangen waren.
    «Was ist denn mit deinem deutschen Pflichtgefühl passiert?»
    «Wenn du mit nach oben kommst, erzähle ich dir, was damit passiert ist.»
    «Wo ist oben?»
    «Ich habe ein Zimmer im zweiten Stock.»
    «Bei euch ist sogar die Polizei spendabel, was?»
    «Wer hier spendabel ist, das erkläre ich dir auch oben.»
    «Klingt irgendwie gefährlich.» Guerrini empfand seinen Versuch zu scherzen als missglückt.
    «Ist es auch», erwiderte Laura knapp, wandte sich um und ging zum Lift.
    Zögernd folgte Guerrini ihr. Er registrierte, dass Danova sie beobachtete, dass neben dem Fahrstuhl ein Carabiniere in Zivil stand, den Guerrini kannte, und der jetzt vor Laura in die Kabine stieg. Guerrini beeilte sich. Mit ihm drängten zwei junge Mädchen in den Lift.
    Laura lehnte ihm gegenüber an der Kabinenwand und sah ihn nicht an. Die beiden Mädchen tuschelten und kicherten. Sie trugen unglaublich knappe Miniröcke und waren offensichtlich Engländerinnen. Der Soldat in Zivil starrte auf ihre Beine. Als Guerrini sich räusperte, grinste er und zwinkerte ihm zu. Guerrini runzelte die Stirn, der andere zuckte die Schultern.
    Im ersten Stock verließen die Mädchen den Lift, der Carabiniere wollte ihnen folgen, doch Guerrini hielt ihn zurück.
    «Ich glaube nicht, dass Sie die Aufgabe haben, Miniröcke zu observieren», knurrte er.
    «Aber ich bin im ersten Stock eingeteilt. Wer sind Sie überhaupt?»
    «Commissario Guerrini. Ich nehme an, dass Sie die Verstärkung für den Kollegen im vierten Stock sind. Hab ich recht?»
    Der Carabiniere verzog verlegen das Gesicht. «Ich wollte zu Fuß gehen, Commissario. Sitzen kann ich noch lang genug heut Nacht.»
    «Zwei Ausreden reichen. Starten Sie Ihr

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