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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Stimmung des Dekans und des Hochschuldirektors zu heben, die sich ebenfalls am Tatort eingefunden hatten.
    »Was machen Sie nur für Sachen, Zamorra?«, tadelte der Direktor. »Kaum ein paar Tage unter Vertrag, schon gibt es einen Skandal.«
    »Wenn Sie es als einen Skandal betrachten, dass ich in meinem Büro einen Toten finde, trifft das durchaus zu«, erwiderte Zamorra. »Wenn Sie aber mir die Schuld daran geben wollen, ist das völliger Unsinn.«
    »So etwas hat es an unserer Schule noch nie gegeben!«, stellte der Direktor klar. »Und gerade jetzt, da Sie zu uns gestoßen sind …«
    »Wollen Sie meinen Vertrag deshalb annullieren?«, fragte Zamorra kalt zurück. »Viel Spaß dabei, Sir!«
    Natürlich war für den Rest dieses und der nächsten Tage nicht mehr daran zu denken, das Büro zu nutzen. Es wurde von der Polizei versiegelt. Da noch vorlesungsfreie Zeit war, beschloss Zamorra, nachhause zu fahren. Diesmal begleitete Duval ihn.
    »Sie scheinen heute etwas mutiger zu sein«, kommentierte Zamorra ihren Entschluss.
    »Ich spekuliere darauf, dass Sie mich eventuell heimfahren, und außerdem brauche ich noch Ihre Unterschrift.« Sie wedelte mit den Papieren.
    »Ach ja, der Kleinkram«, sagte er. »Richten Sie sich übrigens darauf ein, dass wir morgen nach Boston fahren. Ich habe ja auch an der Harvard einiges zu regeln und zu klären, nicht nur hier an der Columbia.«
    »Kein Problem«, sagte Duval.
    Zamorra parkte den schwarzen Cadillac in der Tiefgarage des Hauses, in dem er eine kleine Drei-Zimmer-Wohnung in der zehnten Etage gemietet hatte. Eines der Zimmer diente ihm als häusliches Büro.
    Als er die Wohnung betrat, hatte er das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit einer raschen Bewegung zog er die Browning aus dem Holster und lud durch.
    Duval zuckte zusammen. »Chef?«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, sagte er. »Bleiben Sie in Türnähe. Wenn es scheppert, tauchen Sie ab und rufen die Cops, ja?«
    Vorsichtig bewegte er sich von Tür zu Tür. Aber kein Fremder befand sich in der Wohnung. Dennoch hatte er das Gefühl, ungebetenen Besuch zu haben. Er warf das Magazin aus, hebelte die Patrone wieder aus dem Lauf und steckte sie ins Magazin zurück, ehe er die Waffe sicherte und es wieder in den Griff schob. Dann legte er die Pistole in die Schreibtischschublade.
    »Kommen Sie«, sagte er. »Wir müssen ja noch Ihren … äh … meinen Terminkalender anlegen. Etwas zu trinken?«
    »Wasser«, bat sie.
    Zamorra verschwand in der kleinen Küche.
    Duval wusste, dass es sicher nicht ganz richtig war, was sie tat. Aber sie ging um den Schreibtisch herum und zog die Schublade auf. Sie nahm die Waffe in die Hand. Wofür brauchte Zamorra eine Pistole? Nur wegen der hohen Kriminalitätsrate der Stadt?
    Rasch legte sie die Browning wieder zurück. Daneben entdeckte sie einen Pass. Einen französischen. Er wirkte sehr echt. Zamorras Behauptung, zwei Staatsbürgerschaften zu besitzen, schien also zu stimmen; der Polizei gegenüber hatte er sich als US-Bürger ausgewiesen. Neugierig geworden, klappte sie den Pass auf.
    Zamorra deMontagne , stand da als Name. Und als Vorname … Duval stutzte, las noch einmal und fand ihn schier unglaublich.
    Was hatte der Professor noch in dem chinesischen Restaurant gesagt? Er habe keinen Vornamen. »Wozu? Nur weil jeder andere einen hat? Ich bin eben etwas Besonderes. Irgendwie muss ich mich ja von der breiten Masse unterscheiden, oder? Einfach nur Zamorra, das genügt.« Aber hier stand er, amtlich eingetragen und besiegelt …
    Duval verdrehte die Augen.
    »Wagen Sie es bloß nicht zu lachen«, sagte Zamorra, der in diesem Moment in sein Arbeitszimmer zurückkehrte. Er tadelte sie nicht dafür, dass sie sich seiner Schreibtischschublade angenommen hatte. »Vergessen Sie den Namen einfach wieder, ja?«
    »Ist er Ihnen so peinlich?«
    »Passen Sie gut auf, Mädchen«, sagte Zamorra. »Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie stellen keine Fragen dieser Art, und wir werden beide miteinander glücklich, wie auch immer. Oder Sie nerven mich, und Ihre Karriere als meine Sekretärin endet schneller, als sie begonnen hat. Trotz Ihrer faszinierenden Augen.«
    Duval klappte den Pass wieder zu und legte ihn zurück, schob die Lade zu. »Ich habe mir diesen verdammten Namen nicht ausgesucht«, sagte er, »aber ich bin auch nicht gewillt, ihn zu akzeptieren. Leider verweigern die Behörden mir eine Änderung. Aber wenigstens in dem hier steht er nicht.« Er warf seinen US-Pass auf die

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