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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Dass sie großkalibrige Schießprügel tragen, sieht ein Blinder mit dem Krückstock. Vielleicht sollte man sie dem Stil Ihres Hauses entsprechend mit etwas dezenterer Dienstkleidung versehen. Und der Gestank – nun, da muss der Gentleman, der mich angriff, sich wohl vor seinem fluchtartigen Verlassen dieses Etablissements noch gewaltig in die Hose gemacht haben.«
    »Ich glaube, Sie wollen mich nicht ernst nehmen, Sir«, sagte der Clerk. »Außerdem ist dies hier kein Etablissement , sondern das beste Hotel dieser Stadt.«
    »Wenn man vom Waldorf Astoria oder vom Ritz absieht«, bemerkte Nicole. »Zum Stil jener Häuser gehört es zumindest nicht, dass potenzielle Gäste von hergelaufenem Pöbel bedroht und anschließend mit Vorwürfen und schlecht gekleideten Wachleuten konfrontiert werden.«
    »Ich muss Sie dringend bitten, das Plaza unverzüglich zu verlassen.«
    »In Ordnung«, sagte Zamorra. »Ich werde dem Präsidenten mitteilen, dass sein Wunsch, hier eine Suite buchen zu lassen, abschlägig beschieden wurde. Kommen Sie, Miss Duval.« Er nickte Nicole zu und ging zur Tür. Seine Gefährtin folgte ihm sofort.
    Dem Clerk klappte der Unterkiefer abwärts. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er mit seiner Überraschung fertig wurde, und hatte eine fatale Ähnlichkeit mit einem Fisch auf dem Trockenen. Dann ruderte er mit ausgebreiteten Armen hinter Zamorra und Nicole her.
    »Welcher Präsident? Wovon, bitte, reden Sie? Von …«
    »Jedenfalls nicht vom Präsidenten des New Yorker YMCA«, gab Zamorra trocken zurück. Draußen drückte er dem wie ein Zirkusdirektor uniformierten Türsteher eine Fünfdollarnote in die Hand. »Ein Taxi bitte. Und dass Sie mir das Geld nicht mit dem da teilen!« Er wies mit dem Daumen über die Schulter auf den entsetzten Clerk.
    Der Zirkusdirektor starrte auf das fürstliche Trinkgeld, dann riss er eine Trillerpfeife aus der Tasche und gab ein gellendes Signal. Unverzüglich rollte vom nur wenige Dutzend Meter entfernten Parkplatz ein Yellow Gab heran. Der Zirkusdirektor öffnete und schloss die Türen, als Zamorra und Nicole einstiegen.
    »Wohin soll's gehen?«, fragte der schwarze Fahrer.
    »Erst mal weg von hier. Und wenn Sie außer Sichtweite eine Stelle finden, wo Sie eben anhalten können, ohne ein Ticket einzulangen, tun Sie das bitte; meine Gefährtin und ich müssen noch kurz etwas durchsprechen. Sie können derweil die Uhr weiterlaufen lassen.« Vorsorglich schnipste er einen Zehndollarschein als Vorschuss nach vorn auf den Beifahrersitz.
    »Verstehe, Sir«, sagte der Schwarze und gab Gas.
    »Glaube ich nicht«, murmelte Zamorra.
     
     
    Asmodis war bestürzt. Was er bei diesem Zamorra entdeckt zn haben glaubte, schockierte ihn regelrecht. Es sah danach ans, als hätte Lucifuge Rofocale zu Recht gewarnt. Dieser schlichte Parapsychologe besaß eine unglaublich mächtige magische Waffe. Asmodis kannte sie nur zu gut!
    Er hatte geglaubt, alle sieben, die Merlin jemals hergestellt hatte, seien verschollen. Aber dieser Zamorra besaß eine der Wunderwaffen! Einen Stern von Myrrian-ey-Llyrana !
    Woher hatte er dieses Zauberamulett? Und welches der sieben war es? Das hatte Asmodis nicht feststellen können. Er hätte es an sich bringen müssen, um es zu untersuchen, aber dazu war es nicht gekommen.
    Zamorra gab ihm Rätsel auf.
    Wer war dieser Mann wirklich? Zum einen sollte er sich nach Belials letztem Anschlag im Krankenhaus befinden, zum anderen hatte Asmodis ihn aber hier im Plaza-Hotel aufgespürt, in Begleitung einer Frau, die Zamorra wohl gerade erst als seine Sekretärin engagiert hatte. Und sie trug eine Waffe, die Asmodis sehr ernst nahm.
    Er hatte schon lange nicht mehr damit gerechnet, Waffen dieser Art jemals wiederzusehen. Vor rund tausend Jahren hatte sich die DYNASTIE DER EWIGEN aus der Galaxis zurückgezogen, hatte alle von ihr kontrollierten Planeten aufgegeben – und ihre Technik mitgenommen. Niemand hatte bislang einen verlassenen Stützpunkt finden können, der nicht vor dem Rückzug der Ewigen vollständig geleert worden war. Aber diese Frau besaß einen Blaster der Ewigen!
    Mehr und mehr hatte Asmodis das Gefühl, dass es ein Fehler war, Zamorra gleich zu töten. Der Mann war ein Mysterium. Und ausgerechnet vor ihm hatte LUZIFER gewarnt? Genauer gesagt, ein LUZIFER, der aus der Zukunft heraus Verbindung mit seinem jüngeren Ich aufgenommen und ihm eine entsprechende Botschaft geschickt hatte?
    Der Fürst der Finsternis beschloss, diesen Zamorra zunächst

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