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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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zog, an denen Menschen hingen.
    William hielt es für möglich, dass Asmodis in einer seiner Tarnexistenzen Waffen an Terrorstaaten verkaufte und in einer anderen Tarnung Geheimdienste dagegen operieren ließ. Er hielt es ebenso für möglich, dass der einstige Fürst der Finsternis Politiker unter seiner Kontrolle hatte.
    Mit einfachem Seelenfang gab der Erzdämon sich nicht zufrieden. Er stand weit über diesen Dingen.
    » Wie könnten Sie ihm helfen?«, fragte William schließlich. »Was wissen Sie von dem, womit der Professor gerade zu tun hat?«
    »Eine ganze Menge«, sagte Asmodis. »Immerhin war ich damals daran beteiligt. Ich habe ihn getötet.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es dem Butler. Fassungslos starrte er Asmodis an. »Sie haben … aber das kann nicht sein. Denn er lebt doch noch.«
    »Sind Sie dessen ganz sicher, mein Lieber?«, fragte der Ex-Teufel gelassen.
    »Sie versuchen mich zu verunsichern«, sagte William.
    »Ja.«
    »Aber warum?«
    »Um Ihrer steif verschraubten Butlerseele ein paar klitzekleine Informationen zu entlocken. Wo ist Zamorra?«
    »Das sagte sich Ihnen schon. In einer anderen Zeit.«
    »Im Jahr 1973? – Ja, ich nehme Ihr Schweigen als Bejahung«, sagte Asmodis. »Er wird da ein gewaltiges Problem bekommen. Denn ich bin sein Gegner. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Ich helfe ihm. Oder ich helfe ihm nicht. Dann stirbt er, und die Schwarze Familie hat einen potenziellen Gegner weniger und kann aufblühen und gedeihen und der Weltherrschaft einen Schritt näher kommen.«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen. Wie können Sie ihm helfen wollen, wo Sie doch eben erst zugegeben haben, dass Sie ihn töteten?«
    »Glauben Sie mir«, sagte Asmodis. »Ich handele nur aus reinem Eigennutz. Gibt es eine Möglichkeit, Zamorra zu erreichen?«
    »Regenbogenblumen wachsen hier noch nicht.«
    »Und wie ist Zamorra dann in die Vergangenheit gereist? Mit Hilfe seines Amuletts? Ach nein, diese Möglichkeit funktioniert ja schon seit einiger Zeit nicht mehr. Wie dann?«
    »Merlins Vergangenheitsring«, presste William widerwillig hervor.
    Asmodis hieb die rechte Faust in die linke Handfläche. »Gesegnete Erzengel! Ich hab's befürchtet! Ausgerechnet …«
    Er sah sich im Zimmer um. »Was ist das da?«, fragte er plötzlich. »Regenbogenblumen?«
    William nickte.
    »Ableger«, schränkte er ein. »Es wird ein paar Monate dauern, bis sie …«
    Asmodis winkte ab. Er erhob sich. »Spielen wir doch mal ein wenig Gärtner«, schlug er vor. »Pflanzen wir sie dort an, wo niemand sofort auf sie aufmerksam wird. Und dann haben wir den Zugriff auf die Vergangenheit.«
    »Ich glaube, Sie verstehen da etwas falsch«, sagte William. »Mit Ihrer gütigen Erlaubnis darf ich Sie abermals darauf hinweisen, dass die Ableger einige Monate brauchen, bis sie zu vollwertigen, transportfähigen Blumen heranreifen, wie ich bereits andeutete.«
    »Wen?«, fragte Asmodis spöttisch.
    »Bitte? Was meinen Sie?«
    »Wen das interessiert, wollte ich fragen.« Der Ex-Teufel grinste. »Das kriegen wir schon gebuttert, wie man vor dreißig Jahren zu sagen pflegte.« Er griff nach dem Kasten mit den Regenbogenblumen-Ablegern.
    »Stopp!«, wurde der Butler jetzt energisch. »Ohne die Einwilligung des Professors kann ich Ihnen nicht erlauben, diese Blumen …«
    »Wer?«, fragte Asmodis spöttisch.
    »Wer das wissen will?« Diesmal fiel William nicht auf den rhetorischen Trick herein. »Sie, Asmodis! Sie sollten es wissen. Also lassen Sie Ihre Finger davon.«
    Der Ex-Teufel riss ihm den Kasten unter den Händen weg. Er rotierte um seine Achse, zitierte einen düsteren Zauberspruch und war im nächsten Moment verschwunden.
    Es stank entsetzlich nach Schwefel.
     
     
     
    Die Zeitreisenden: 3. Juli 1973
     
    »Wer sind Sie?«, fragte Zamorra. »Und was wollen Sie von uns?« Im gleichen Moment erkannte er ihn. Sein Amulett reagierte. Es erwärmte sich stark und vibrierte.
    »Namen sind Schall und Rauch«, sagte der Fremde. Ein hoch gewachsener Mann mit zurückgekämmtem Haar, mit schreiend bunt gemustertem Hemd unter dem satinglänzenden Maßanzug. Anstelle der Krawatte hatte er sich ein wildes Durcheinander von miteinander verbundenen Schmuckteilen umgehängt. Er lächelte, und in seinen Augen brannte ein seltsames Feuer.
    »Vor allem Rauch«, sagte Zamorra. »Du bist Asmodis.«
    »Volltreffer«, gestand der Dämon zu. So, wie das Amulett auf ihn reagierte, musste er der Asmodis des Jahres 1973 sein. Zamorra erinnerte sich, dass

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