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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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schon.«
    »Mehr wissen Sie wirklich nicht, Professor? Seien Sie ehrlich. Ich bin nicht Ihr Gegner, der aus Ihrer Aussage ein Henkersseil knüpft. Was ist wirklich passiert?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, beteuerte Zamorra. »Ich habe nur einen Schatten gesehen, der Frederix angriff. Das ist alles. Ich muss anschließend die Besinnung verloren haben. Da Frederix das Auto lenkte, gehe ich davon aus, dass es einen Unfall gab. Ich wurde im Krankenhaus wieder wach, in Gesellschaft dieses freundlichen Detective Yams.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben. Es wird auch der Polizei und der Staatsanwaltschaft schwer fallen. Gerade weil es innerhalb kurzer Zeit mehrere Zwischenfälle gab, an denen Sie irgendwie beteiligt waren, in welcher Form auch immer. Das explodierte Auto Ihrer neuen Mitarbeiterin, der tote Hausmeister, jetzt der tote Frederix … das alles spricht nicht gerade für Sie.«
    »Zufälle …«
    »An die in dieser Häufung niemand glauben kann, Sir. Wir sollten uns da eine hilfreiche Strategie einfallen lassen.«
    »Verdammt, es ist die Wahrheit! Ich habe mit dem ganzen Kram nichts zu tun! Wie ich schon Yams sage: Ich bin das Opfer, nicht der Täter. Dass in meiner Wohnung das Telefon explodierte und Mister Frederix mich deshalb zum Krankenhaus fuhr, ist Ihnen wahrscheinlich unbekannt?« Zamorra hob die bandagierte Hand. »Ein Andenken an das Telefon.«
    »Telefone können nicht explodieren …«
    »Sagen Sie das den Telefonen«, knurrte der Parapsychologe. »Die Teile, die mir hier irgendwer aus dem Fleisch gezupft hat, dürften einwandfrei identifizierbar sein.«
    »Wie auch immer«, sagte der Anwalt, »und verstehen Sie es bitte nicht falsch. Agieren Sie künftig etwas vorsichtiger und verbal zurückhaltender, ja? Sie ersparen sich damit eine Menge Ärger. Ich werde versuchen zu erwirken, dass anstelle von Detective Yams ein anderer Beamter mit Ihren Fällen betraut wird. Wenn es natürlich zu neuen, weiteren Vorfällen kommt …«
    Zamorra winkte ab. »Es wird keine neuen, weiteren Vorfälle geben«, versprach er leichtsinnig. »Was ist überhaupt mit Frederix passiert?«
    »Das Auto streifte auf der Kreuzung zwei andere Fahrzeuge und prallte quer gegen eine Hauswand. Sie, Sir, wurden unverletzt bis auf die Sache mit Ihrer Hand geborgen. Ihr Anzug war voller Blut. Und Mister Frederix saß am Lenkrad, sein Kopf lag im Beifahrerfußraum zwischen Ihren Beinen.«
    Zamorra schloss die Augen. »Davon weiß ich nichts«, sagte er wahrheitsgemäß.
    »Die Frage ist, ob man Ihnen das glauben wird«, sagte der Anwalt.
    Irgendwie , dachte Zamorra bitter, stecke ich gewaltig in der Scheiße, und ich habe nicht die geringste Ahnung, warum!
    Zamorra dachte an Jo Frederix. Der Kopf sei ihm abgerissen worden, hieß es. Abgerissen, nicht abgeschnitten oder abgehackt. Der Parapsychologe konnte sich nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt einen Menschen gab, der über eine solch immense Kraft verfügte. Er selbst schaffte so etwas jedenfalls nicht, selbst wenn er es jemals wollen würde. Woran natürlich kein Gedanke war.
    Er fragte sich, weshalb die Polizei ihn verdächtigte. Selbst einem Vollidioten wie diesem Yams musste doch klar sein, dass ein Mensch es niemals schaffte, einem anderen den Kopf abzureißen . Entweder war diese Behauptung völliger Unsinn, oder Zamorra wurde zu Unrecht verdächtigt.
    Hinzu kam, dass er sich selbst nicht daran erinnern konnte, was in den entscheidenden Sekunden geschehen war. Er hatte nur einen Schatten gesehen, der blitzartig hinter den Vordersitzen empor kam. Dann das schleudernde Auto, der Crash, die Bewusstlosigkeit. Das Erwachen im Krankenhaus.
    Wer mochte dieser Schatten gewesen sein? Hatte er die Kraft aufgebracht, Frederix den Kopf abzureißen? Aber dann konnte er kein Mensch sein.
    Was aber dann?
    Im Laufe seines Studiums und auch danach im Zuge seiner Forschungen hatte Zamorra allerlei seltsame parapsychische und paraphysische Phänomene kennengelernt. Er überlegte, ob ein Poltergeist damit zu tun haben konnte. Aber wodurch wurde der angezogen, genauer gesagt, durch wen?
    Nicole Duval?
    Die Vorfälle hatten begonnen, als er sie kennenlernte. Da war ihr Auto explodiert, und …
    Nein. Diese Spur führte ins Nichts. Duval konnte nichts damit zu tun haben. Poltergeister brachten keine Autos zur Explosion, und als der Hausmeister in Zamonas neuem Büro ermordet wurde, war Duval nicht in der Nähe gewesen. Auch nicht mehr, als das Telefon explodierte, und erst recht

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