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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Sie, Mister. Ich weiß doch, was läuft. Da gibt es doch einen Geheimdienst, dessen Existenz sogar die Regierung leugnet, aber ich weiß, dass es ihn gibt! Die haben doch damals in diesem Kaff in Newmex, in Roswell, nicht wahr, ein paar Außerirdische gefangengenommen, die einen UFO-Absturz überlebt haben, und sagen Sie jetzt nicht, es gäbe keine UFOs! Selbst Jimmy Carter hat von einer Beobachtung erzählt …«
    »Die er widerrufen wird, sobald er Präsident wird«, sagte Nicole.
    Zamorra verdrehte die Augen. Das fehlte gerade noch, dass einer von ihnen von zukünftigen Ereignissen plapperte!
    »Das können Sie mir nicht aufbinden, Lady«, sagte der Fahrer. »Ausgerechnet dieser Erdnussfarmer? Der wird doch nie gewählt! Tricky Dick wird garantiert wiedergewählt, und danach ist Carter für alle Zeiten aus dem Rennen.« *
    »Sie vergessen dabei, dass Nixon sich bereits in seiner zweiten Amtszeit befindet«, sagte Zamorra, »und deshalb nicht noch einmal wiedergewählt werden kann.«
    »Shit. Habe ich nicht dran gedacht. Okay, dann wird eben sein Vize Präsident. Hauptsache, die Republikaner bleiben am Ruder. Dann geht's uns allen besser als unter den Demokraten. Und diese verdammten Aliens, die die Erde erobern wollen, schicken wir mit blutigen Köpfen nachhause.« * *
    Zamorra enthielt sich eines Kommentars. Derweil entdeckte der Fahrer die Waffe an Nicoles Gürtel. »Verdammt, was ist das denn für 'ne Kanone? So was habe ich ja noch nie gesehen! Geben Sie's zu, Sie gehören zu diesem verdammten supergeheimen Supergeheimdienst und …«
    Zamorra seufzte. »Diskussion ist die beste Möglichkeit, andere in ihren Irrtümern zu bestätigen«, murmelte er.
    »Sie werden das, wenn wir uns verabschieden, alles vergessen«, sagte Nicole. »Andernfalls muss ich Sie erschießen.«
    »Ich habe nie etwas gehört, gesehen oder gesagt und weiß von nichts, Lady«, beteuerte der Fahrer.
    Zamorra seufzte. »Allmählich reicht es, Freunde. Wenn Sie bitte noch hier warten würden …« Er warf einen Blick auf die Anzeige des Taxameters und überreichte dem Fahrer den bisher angefallenen Betrag inklusive Trinkgeld. »Es wird sicher nicht lange dauern.« Der Schwarze grinste zustimmend; so großzügigen Fahrgästen kam er gern entgegen. Immerhin hatte er bereits am Anfang der Fahrt zehn Dollar Vorschuß bekommen, die nach wie vor auf seiner Haben-Seite standen.
    Zamorra stieg aus. Nicole folgte ihm. Sie warf einen Blick an der Hausfassade empor. »Kaum zu glauben, dass wir heute wieder hier stehen, wo alles vor 29 Jahren angefangen hat.«
    »Wo alles gestern angefangen hat«, korrigierte Zamorra. »Wir befinden uns im Jahr 1973, vergiss das nicht.«
    »Einen Blumenstrauß wär's aber schon wert, cheri , oder?«
    Zamorra antwortete nicht. Er ging zu der Stelle hinüber, an welcher das Auto explodiert war. Der Asphalt war rußgeschwärzt. Der Dämonenjäger hakte das Amulett von der silbernen Halskette, aktivierte es mit einem Gedankenbefehl und bereitete sich auf die Zeitschau vor.
    Er versetzte sich mit einem posthypnotisch in seinem Unterbewusstsein verankerten Schaltwort in eine Halbtrance, aus der heraus er das Amulett steuern konnte. Wie durch einen Schleier nahm er seine Umgebung noch wahr, intensiver war aber das Bild, das vor seinem geistigen Auge entstand. Zugleich veränderte sich das Aussehen des Amuletts.
    Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verschwand und machte einer Art Mini-Bildschirm Platz. Dieses Mini-Bild zeigte Zamorras unmittelbare Umgebung, und zugleich sah er das Bild in sich , als würde er es mit seinen eigenen Augen wahrnehmen. Aber als schwacher Schatten war auch noch die reale Umgebung da, irgendwo im Hintergrund …
    Zamorra lenkte mit der Kraft seiner Gedanken das Amulett-Bild in die Vergangenheit zurück. Rasend schnell. Es war, als liefe ein Film rückwärts ab. Wie durch Watte vernahm er Nicoles warnende Stimme: »Du bist verrückt, Chef! Du machst dich damit kaputt!«
    Er kannte das Risiko. 24 Stunden waren das Maximum. Je weiter er in die Vergangenheit vorstieß, desto mehr Kraft benötigte er. Die Zeitschau zehrte an seiner Substanz, und wenn er die letale Schwelle überschritt, zehrte sie ihn aus und tötete ihn. Aber er war sicher, dass es noch reichte.
    Weiter, weiter, weiter zurück …
    Er spürte, wie er schwächer wurde. Aber er machte weiter, er wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, obgleich sein Verstand ihm sagte, es sei irrsinnig,

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