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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Übel, nämlich einen in der Gegenwart lebenden Zamorra.«
    »Die Hunderte von Dämonen werden's dir sicher nicht danken«, spöttelte Nicole.
    »Was interessiert es mich?« Der Ex-Teufel machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was ist nun, Zamorra?«
    »Ich müsste dich hypnotisieren«, sagte der Parapsychologe.
    »Ich werde es zulassen.«
    »Du vertraust mir. Vielleicht zu sehr? Ich könnte es ausnutzen …«
    »Jeder andere vielleicht, aber nicht du, Meister des Übersinnlichen«, sagte Asmodis. »Du bist einfach zu gut für diese Welt, viel zu ehrenhaft. Wenn du etwas von mir hättest, könntest du es viel weiter bringen. Andere auserwählte Unsterbliche waren da weniger zimperlich.«
    »Und alle endeten in der Hölle der Unsterblichen «, konterte Zamorra. »Ich habe sie gesehen, als Tone Gerret von ihr empfangen wurde, und ich habe keinen Ehrgeiz, sein Schicksal zu teilen.«
    »Und du hegst immer noch die Absicht, ihn zu befreien, obgleich er dein Feind war? Ist dir nicht klar, dass er tot ist?«
    »Er ist nicht wirklich tot. Er starb nie richtig; er fuhr zur Hölle und darbt seither darin und wird es bis ans Ende der Zeit tun. Das ist unmenschlich. Irgendwann werde ich diese Hölle der Unsterblichen vernichten und all jene, die darin gequält werden, befreien.«
    »Mach dir keine Illusionen«, sagte Asmodis. »Das schaffst du nicht. Das kann niemand. Nicht einmal der, der einst LUZIFER, den Lichtbringer, aus seinem Reich verstieß. Es ist das Gesetz des Multiversums, dass jeder Auserwählte , der als Unsterblicher Schuld auf sich lud, in der Hölle der Unsterblichen endet.«
    »Und schon allein, um die Unsterblichkeit zu erlangen, muss er Schuld auf sich laden, indem er seine Konkurrenten tötet, weil es stets nur einen geben darf, der das Wasser der Quelle des Lebens trinken darf. Verdammt, Asmodis, das ist doch eine Farce! Die Leute werden dazu verdammt, schuldig zu werden, wenn sie Gutes bewirken wollen!«
    »Du bist der einzige, der es bisher geschafft hat, die Wächterin der Quelle zu überlisten. Und Torre Geriet wurde dir deshalb zum Todfeind.«
    »Ich habe einen hohen Preis für diese List bezahlen müssen«, sagte Zamorra düster. »Vielleicht habe ich dadurch dennoch Schuld auf mich geladen. Auf eine Weise, die ich selbst nicht erkenne. Das ist ein Grund mehr für mich, die Hölle der Unsterblichen zu vernichten. Das habe ich mir geschworen, seit ich sie gesehen habe. Jene, die dort leiden, haben ihr ganzes Leben dem Kampf gegen die Macht des Dunklen gewidmet. Sie haben es nicht verdient, einer Verfehlung wegen bis ans Ende der Ewigkeit zu leiden.«
    »Das ist nicht deine Entscheidung, Zamorra«, warnte Asmodis.
    »Ich mache es zu meiner.«
    »Mit welchem Recht?«
    »Mit dem Recht meiner zu großen Ehrenhaftigkeit, wie du es vorhin nanntest.«
    »Du wirst scheitern.«
    »Vielleicht. Aber dann habe ich es wenigstens versucht, und daran wird mich niemand hindern können.«
    »Vielleicht wirst du vorher umgebracht. Zum Beispiel im Jahr 1973«, gab Asmodis zu bedenken. »Und damals müsste es um so leichter fallen, weil du da noch nicht vom Wasser der Quelle getrunken hattest.«
    »Ich glaube nicht, dass das der Auslöser ist«, sagte Zamorra.
    »Dann mach eine Rückführung «, verlangte der Ex-Teufel. »Danach wissen wir mehr. Ja, ich vertraue dir. Und ich will selbst mehr wissen.«
    »Wir können es versuchen«, sagte Zamorra skeptisch. »Aber ich glaube nicht, dass es funktioniert.«
     
     
    Wenig später lag der Ex-Teufel lang ausgestreckt auf dem Bett in Zamorras Hotelsuite. Nicole zeigte ihr Unbehagen deutlich; die Sache gefiel ihr nicht. Aber sie wusste, dass sie Zamorra nicht mehr davon abbringen konnte, nachdem er erst einmal zugestimmt hatte.
    Asmodis öffnete seinen Geist. Zamorra begann mit der Hypnose. Das Ziel, Asmodis' Bewusstsein im Trancezustand in die Vergangenheit zurückzuführen, um versteckte Erinnerungen zu wecken. Rückführungen wurden normalerweise als Therapie angewandt, um Erinnerungen aus früheren Leben zu finden, die möglicherweise zu Komplexen oder Blockaden in der heutigen Existenz führten, deren Ursachen aber mit »normalen« Mitteln nicht zu erfassen waren.
    Als der Parapsychologe sicher war, den Ex-Teufel in der richtigen Zustandsphase zu haben, sandte er ihn direkt ins Jahr 1973.
    Aber im gleichen Moment entglitt Asmodis ihm. Er löste sich von selbst aus dem Hypnose-Zustand.
    »Du hast Recht, es funktioniert nicht«, sagte er. »Aber ich denke, es liegt nicht

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