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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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Nicole ab. Sie wusste nur zu gut, wie sehr der einstige Fürst der Finsternis diese Kurzform seines Namens verabscheute, und gerade deshalb benutzte sie sie so gern.
    Er wandte sich an Zamorra. »Irgendwann bringe ich sie um, ich schwör's«, sagte er.
    »Aber vorher sagst du uns bitte, was dich schon wieder in unsere Nähe treibt«, verlangte Zamorra.
    »Ich wollte euch ein wenig bei eurem Spaziergang begleiten und euch eventuell Schönheiten dieser Stadt zeigen, die ihr bislang noch nicht kennt. Es ist bedauerlich, dass Terroristen dieser Stadt vor einem Jahr eine so furchtbare Wunde geschlagen haben. Es war ein Fehler, der jenen selbst mehr schadete als nützte, die für Angst und Schrecken sorgen wollten. Denn die Menschen haben ihre Angst zu schnell überwunden und diese Schwäche sogar zu ihrer Stärke gemacht. Das war bestimmt nicht im Sinne der Terroristen, und auch nicht im Sinne der Schwarzen Familie.
    Aber offenbar sind jene, die Einfluss auf die Terror-Verbreiter nehmen sollten und sollen, bei weitem nicht mehr so stark und durchsetzungsfähig, wie sie es zu meiner Amtszeit waren.«
    »Und ich dachte, die Hölle steckte hinter Bin Laden und den Anschlägen der Al Qaidah«, sagte Nicole.
    »Die Hölle ist nicht an Toten interessiert. Die Lebenden sind es, deren Seelen man zum Bösen verführen kann«, sagte der Ex-Teufel.
    »Du redest, als wärest du immer noch das Oberhaupt der Schwarzen Familie.«
    »Niemand kann seine Herkunft vergessen, und ich verleugne sie nicht«, entgegnete Asmodis. »Aber das sollte hier nicht zur Debatte stehen. Ich habe versucht, in der Vergangenheit Informationen zu sammeln, die für euch von Interesse sein könnten.« Er berichtete, was ihm widerfahren war.
    Zamorra grinste breit.
    »Daran hatte ich selbst schon gar nicht mehr gedacht«, sagte er. »Aber es überrascht mich nicht. Etwas Ähnliches hat dein Bruder Merlin auch schon einmal erlebt.«
    Asmodis runzelte die Stirn. »Wovon sprichst du?«
    »Es verschlug uns auf den Silbermond«, sagte Zamorra. »Merlin und uns. Es war ein Trip in die Vergangenheit. Und Merlin verlor dabei all seine Fähigkeiten.«
    »Warum?«, drängte Asmodis.
    »Wie wir wissen, dürfen sich zwei Personen nicht begegnen. Das gilt für magische Wesen in erweitertem Sinn. Und zu denen zählt Merlin, und zählst auch du. Eure jeweiligen magischen Fähigkeiten dürfen nicht zugleich in der gleichen Zeit nebeneinander existieren. Die Magie greift weit über das Körperliche hinaus. Solange Merlin damals in der Vergangenheit des Silbermonds weilte, war seine Magie gelöscht, weil es ja schon einen anderen Merlin gab. Es spielte dabei nicht einmal eine Rolle, dass sich der Vergangenheitsmerlin auf der Erde befand und der zeitreisende Merlin weit entfernt in einem anderen Sonnensystem. Die Blockierung fand dennoch statt. Erst nach der Rückkehr in die Gegenwart funktionierten seine übersinnlichen Kräfte wieder. Ich nehme an, dass der Vergangenheitsmerlin damals ebenso blockiert war, aber das können wir nicht nachprüfen, weil wir erstens die genaue Zeit nicht kennen, in welcher wir uns damals aufhielten, und wir zweitens auch nicht die geringste Lust haben, uns auch noch damit zu befassen.
    Ich weiß nicht, wie es bei anderen magischen Wesen ist; ich vermute, dass es ähnlich abläuft. Aber Merlin und du, ihr seid Brüder. Eure Fähigkeiten sind gleich. Und demzufolge auch die Reaktionen. Es war klar, dass du in der Vergangenheit deine Magie verlieren würdest. Um sie zu behalten, müsstest du schon in eine Zeit zurückkehren, in der es dich noch nicht gab.«
    »Das ist doch verrückt«, sagte Asmodis.
    »Aber wir haben es so und nicht anders bei Merlin erlebt«, bekräftigte jetzt auch Nicole. »Warum sollten wir dich anlügen?«
    »Das heißt also, dass ich euch nicht helfen kann«, sagte Asmodis betroffen. Er wandte sich ab. »Ich wünsche euch alles Glück der Welt bei eurem Versuch.«
    Und verschwand.
    Nicole atmete tief durch.
    »Der klang ja wirklich traurig. So als würde er das tatsächlich ernst meinen, was er sagte.«
    »Er meint das ernst«, behauptete Zamorra. »Ich kenne ihn ja nun schon lange, aber so wie jetzt in diesem Moment habe ich ihn noch nie erlebt.«
    Nicole seufzte. »Ich kann ihm trotzdem nicht trauen«, sagte sie. »Ich schaffe das einfach nicht.«
    »Es spielt hier und jetzt ohnehin keine Rolle. Wir müssen so oder so allein sehen, wie wir mit dem Problem fertig werden.«
     
     
    Als sie sich später wieder im Hotel

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