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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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daran, dass ich ein Dämon bin. Es sind die unterschiedlichen Erinnerungen, die miteinander kollidieren. Sie sind nicht exakt zu fassen. Deshalb lassen sie sich nicht aufrufen.«
    »Und nun?«, fragte Nicole. »Runter vom Bett.«
    »Schon gut, ich habe nicht vor, es zu entweihen«, brummte Asmodis, der die Abneigung Nicoles gegen ihn nur zu gut kannte. »Wann wirst du endlich begreifen, dass ich es nur gut mit euch meine?«
    »Teufel bleibt Teufel«, erwiderte Nicole lakonisch.
    »Wenn ihr wieder in die Vergangenheit geht, und das werdet ihr, wie ich Zamorra kenne – das müsst ihr sogar –, dann gebt mir eine Chance. Nehmt mich mit. Ich kann unter Umständen mehr bewirken als ihr allein. Ich bin – ich war – der Fürst der Finsternis. Ich habe überall Zugang. Ich kann Dinge in Erfahrung bringen, die euch immer verschlossen bleiben. Und ich finde sicher auch den Grund für die Zeitveränderung heraus.«
    »Nein!«, sagte Nicole. »Ich bin dagegen. Er wird in sein Denken von einst zurückfallen und uns verraten.«
    »Es gibt noch eine weitere Gefahr«, sagte Asmodis. »Ihr könntet an den falschen Fürsten geraten. An mein Ich aus der Vergangenheit.«
    »Mit dem hatten wir schon das Vergnügen, wie du weißt«, sagte Zamorra. »Und er wird auf unserer Spur sein, sobald wir wieder in der Vergangenheit erscheinen. Damit besteht das Risiko, dass du dir selbst begegnest. Ich denke, den Schwund, der daraus resultiert, möchtest du sicher nicht einkalkulieren.« Damit spielte er auf Asmodis' Standardspruch an, den er schon seit Olims Zeiten vorbrachte, wenn er wieder mal einen seiner Vasallen verloren hatte: Mit Schwund muss man immer rechnen.
    »Ich weiß schon auf mich aufzupassen«, sagte der Ex-Teufel schroff. »Ich bin kein kleines Kind mehr.«
    »Trotzdem nehmen wir dich nicht mit. Das Risiko ist zu groß – für dich wie auch für uns«, entschied Zamorra.
    »Wenn du uns von hier aus unterstützen kannst, gern. Aber in der Vergangenheit lieber nicht.«
    »Wer nicht will, der hat schon«, sagte Asmodis. »Gehabt euch wohl.« Er drehte sich blitzschnell um sich selbst und verschwand in einer Schwefelwolke.
    »Verdammt!«, schrie Nicole wütend auf. »Dass der sich das nie abgewöhnen kann! Jetzt pestet er uns schon wieder die Bude voll, und hier können wir nicht mal die Fenster aufreißen!« Die Klimaanlage würde wieder mal einige Zeit brauchen, den Gestank restlos zu beseitigen. »Irgendwann bringe ich ihn um, ich schwör's!«
    »Machen wir solange einen Spaziergang und überlegen uns, was wir tun können«, schlug Zamorra vor.
    Nicole nickte. »Aber wir sollten auch in Betracht ziehen, dass Assi irgendwas plant. Der hat nicht umsonst so schnell den Schwanz eingezogen. Er hat einen Plan, und den wird er ausführen. Ich wüsste gern, wie dieser Plan aussieht.«
     
     
    Auch wenn Zamorra und Nicole sich nicht helfen lassen wollten, wollte Asmodis nichts ungeschehen lassen. Er wusste nicht, ob er wirklich etwas in der Vergangenheit bewirken konnte, aber er wollte es zumindest versuchen.
    Wir sind uns ähnlicher, als wir beide wahrhaben wollen, Zamorra und ich , dachte er. Ähnlicher, als mein Lichtbruder Merlin und ich es sind.
    Er verfügte über andere Wege, sich fortzubewegen, als Zamorra. Für ihn war es kein Problem, auch einen Umweg zu nehmen. Also versetzte er sich zu einem anderen Ort, an dem es damals wie heute Regenbogenblumen gab.
    Mit ihnen reiste er in die Vergangenheit.
    Er wusste zwar nicht mit hundertprozentiger Genauigkeit, wann auf die Sekunde exakt er eintreffen musste, aber durch das, was er von dem Butler erfahren hatte, verfügte er über einen gewissen »Korridor«. Er konzentrierte sich auf den frühestmöglichen Zeitpunkt dieses Korridors.
    Augenblicke später fand er sich in der Vergangenheit wieder.
    Er wusste, dass er jetzt wirklich vorsichtig sein musste. Zamorras Warnung war durchaus berechtigt. Er durfte sich keinesfalls selbst begegnen. Es war ein eherner Grundsatz, dass eine Person niemals in der gleichen Zeit am gleichen Ort doppelt existieren durfte.
    Aber er konnte zumindest Informationen beschaffen. Und er konnte die Zeitreisenden hier in der Vergangenheit abfangen und ihnen diese Informationen zukommen lassen.
    Asmodis konzentrierte sich darauf, sich nach New York zu versetzen.
    Aber es funktionierte nicht! Er blieb, wo er war! »Das kann doch nicht wahr sein«, stieß er hervor. Er versuchte es noch zweimal, dann gab er auf. Er versuchte andere Formen der Magie, aber

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