Zeit des Zorn
Wasser so grün
und blau, dass sich nur ein bekiffter Gott diese Farben ausgedacht haben kann.
Er erzählt ihr von irren, bunten Vögeln, die bei Sonnenaufgang
Charlie-Parker-Riffs zwitschern, von feingliedrigen Männern und zart gebauten
Frauen, deren Lächeln so weiß und rein ist wie der Winter und ihre Herzen
auch. Von sanft lodernden Sonnenuntergängen, warm aber nicht brennend,
schwarzen Satinnächten nur vom Sternenhimmel erleuchtet.
»Klingt himmlisch«, sagt
sie. Dann: »Mir ist kalt.«
Chon legt sich hinter O und
drückt sich sachte an sie. Die Wärme seines Körpers fühlt sich gut an. Er
greift über sie hinweg und nimmt Bens Hand.
Ben drückt fest zu.
O horcht auf ihr Herz.
Auf den Kieselsteinen
brechen sachte Wellen.
Sie hört ihren Herzschlag
und den ihrer Männer.
Kräftig, aber langsamer
werdend.
Im Schoß ihrer beiden
Männer ist ihr jetzt warm.
O.
Wir werden am Strand
leben und die Fische essen, die wir fangen. Wir werden frische Früchte pflücken
und uns Kokosnüsse von den Bäumen holen. Wir werden auf Matten aus Palmwedeln
schlafen und uns lieben.
Nicht wie wilde Bestien.
Wie Wilde.
Wunderwunderschöne Wilde.
Weitere Kostenlose Bücher