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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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hindurch und an seinem Büro vorbei in ein kleines Konferenzzimmer, das, nach den Gewürzen auf dem Büfett zu urteilen, auch als Pausenraum diente. »Debra«, rief er, bevor er die Tür schloss, »sagen Sie Millie, dass wir ihn bei Ray absetzen.« Er machte die Tür zu, warf seinen Hut auf den Tisch, nahm am Kopfende Platz und forderte den Rest von uns auf, sich ebenfalls zu setzen.
    Wir setzten uns um den Tisch, wir vier und Sheriff Sullivan, und jeder überlegte, wohin er am besten blicken sollte. Sullivan sah uns an, und wir sahen ihn an. Er sah auf seine Armbanduhr, und wir sahen uns gegenseitig an. Das zog sich so lange hin, bis wir uns alle unbehaglich fühlten. Ich dachte an die Vernehmungszimmer in
NYPD Blue
und suchte nach einem Spionspiegel, aber es gab überhaupt keine Spiegel in dem Zimmer. Sullivan kratzte sich nachdenklich am Kinn, und seine Fingerspitzen verschwanden in den fleischigen Falten über seinem Hals. Schließlich räusperte er sich und sagte: »Jack Shaw.«
    Allein schon die Nennung von Jacks Namen stellte einen dramatischen Auftakt dar. Sullivans Äußerung bewirkte eine augenblicklich greifbare Luftveränderung, als sei die Temperatur soeben um zehn Grad gefallen. Er sah uns alle an, versuchte, unsere Reaktionen einzuschätzen, und schließlich ließ er seinen Blick erwartungsvoll auf mir ruhen.
    »Der Filmstar?«, fragte ich.
    Er lächelte, oder zumindest sein Mund lächelte, aber seine Augen hatten das Memo nicht bekommen, und sie durchbohrten mich weiterhin mit einem kalten, starren Blick. »Bürschchen«, warnte er mich. »Versuch nicht, mich zu verarschen.« Er wandte sich von mir ab, um der Reihe nach alle anderen zu betrachten. »Ich denke, Sie sind alle schlau genug, um zu wissen, dass ich bereits ein klein wenig mehr weiß, als Sie zunächst angenommen haben. Wir haben hier einen berühmten Filmstar, der unter undurchsichtigen Umständen verschwunden ist, und vier Leute, die mit ihm in einem Zusammenhang stehen und die ohne ersichtlichen Grund in einem Haus zusammenwohnen, in dem ein Zimmer offensichtlich als eine Art Zelle benutzt wurde. Zwei von Ihnen sehen aus, als hätte man Sie gründlich zusammengeschlagen, wobei es bei einem offenbar ein Autounfall war und bei dem anderen weiß der Teufel was.«
    »Beschuldigen Sie uns etwa, Jack Shaw entführt zu haben?«, fragte Alison.
    »Oh, ich weiß, dass Sie ihn entführt haben«, sagte der Sheriff grinsend. »Ich frage mich nur, wo er jetzt steckt und ob Sie ihn vielleicht auch umgebracht haben.«
    »Das ist doch lächerlich«, erklärte Lindsey. »Wir sind alle gute Freunde von Jack. Weshalb sollten wir ihm denn etwas antun?«
    »Genau darüber grüble ich noch nach«, antwortete Sullivan, während er sich erneut am Kinn kratzte.
    »Irgendetwas fehlt da noch«, sagte ich.
    »Wie bitte?«
    »Es gibt da noch irgendetwas, was Sie uns nicht sagen. Sie haben offensichtlich Grund zu der Annahme, dass wir etwas mit Jacks Verschwinden zu tun haben, und ich hoffe für Sie, dass dies auf mehr als nur einem paranoiden Anruf von Seward basiert.« Sullivans Blick schoss zur Seite, als ich Seward erwähnte, und ich wusste, dass wir recht gehabt hatten.
    »Woher wollen Sie das denn überhaupt wissen?«, fragte Sullivan.
    »Wieso hätten Sie denn sonst überhaupt zu uns kommen sollen?«, fragte Chuck. »Wer sind Sie, Columbo? Wir wissen, dass Seward glaubt, dass wir etwas mit der Sache zu tun haben. Uns hat er nämlich auch angerufen.«
    Sullivan legte die Stirn in Falten, und ich konnte erkennen, dass Seward es versäumt hatte, dieses kleine Detail zu erwähnen. »Mr Seward hat uns tatsächlich angerufen«, räumte Sullivan ein. »Und das ist auch der Grund, weshalb ich meinen Deputy losgeschickt habe, damit er der Sache auf den Grund geht.«
    »Aber danach ist doch noch irgendetwas passiert«, dachte Alison laut. »Es ist irgendetwas passiert, was Ihnen genug in die Hand gegeben hat, um einen Durchsuchungsbefehl zu beantragen.«
    Sullivan gab ihr keine Antwort. Stattdessen kippte er seinen Stuhl auf die beiden Hinterbeine, während sich sein Bauch nachhaltig gegen sein Uniformhemd presste, und öffnete die Tür einen Spaltbreit. »Rhoda, bringen Sie mir doch bitte die Papiertüte von meinem Schreibtisch«, rief er. Er machte die Tür zu, und eine Sekunde lang sah es so aus, als würde er umkippen, als würde er vielleicht sogar nach hinten fallen, aber dann warf er sich mit seinem ganzen Gewicht nach vorn, und die Stuhlbeine schlugen mit einem

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