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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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herstellte, genau die Verbindung, die Jack abgeschraubt hatte. »Jack!«, brüllte Alison und hämmerte gegen die Tür. »Was machst du denn da?«
    »Ich kann nicht rauskommen«, ließ sich Jacks Stimme durch die Tür vernehmen. »Und jetzt könnt ihr auch nicht mehr reinkommen.«
    »Das ist doch idiotisch«, sagte Alison. »Was sollen wir denn deiner Ansicht nach machen, dir das Essen unter der Tür durchschieben?«
    »Nicht mein Problem«, gab Jack zurück.
    »Jack!«
    »Bitte versuch, etwas leiser zu sein«, sagte Jack mit heiserer Stimme. »Ich versuche, ein bisschen Schlaf zu bekommen. Ich habe heute nämlich einen anstrengenden Tag vor mir.«
    »Alison«, sagte Chuck leise, während er ihr sanft auf die Schulter klopfte. »Wir können die Tür immer noch öffnen.« Er nahm ihr den Türknauf aus der Hand. »Wir stecken das hier einfach wieder rein und drehen es um.«
    Aber ich hatte das ungute Gefühl, dass Chuck Jack ein wenig unterschätzte. »Das glaube ich nicht«, sagte ich. »Versuch doch gleich einmal, es reinzustecken.« Chuck nahm den Knauf und begann, den Metallstab in die Tür einzuschieben. Er schaffte es etwa zur Hälfte, bis er auf das Hindernis stieß. »Scheiße!«, zischte er und begann, an dem Schloss herumzufummeln, aber seine Versuche blieben offensichtlich erfolglos. »Er hat das Schlüssellochverkeilt!«, jammerte Chuck. »Dieser Vollidiot hat das Schlüsselloch verkeilt!«
    »Er wird in einen Hungerstreik treten«, sagte ich. »Er weiß, dass wir ihn, wenn wir ihm nichts zu essen geben können, rauslassen werden.«
    »Ich würde sagen, dann soll er doch hungern«, sagte Chuck und warf den Türknauf angewidert auf den Boden. »Man könnte glauben, wir machen das alles für unsere eigene Gesundheit.«
    »Na ja«, sagte Lindsey matt, als wir die Treppe wieder hinunterstiegen, »sein Frühstück hat er ja bereits bekommen, und später wird uns schon noch irgendetwas einfallen.«
    »Käsescheiben«, sagte ich. »Fruchtschnitten.«
    »Was?«
    »Ich überlege nur, welche Art Essen wir ihm unter der Tür durchschieben könnten.«
    »Kalten Aufschnitt«, schlug Lindsey vor.
    »Salzcracker«, sagte Alison grinsend.
    »Ich denke, wir werden für alle wichtigen Lebensmittelgruppen Musterstücke finden können, die es in flachen Packungen gibt«, sagte Chuck mit einem boshaften Lächeln. Sein Ehrgeiz würde es nicht zulassen, dass Jack als Sieger hervorging, nicht einmal in dieser verfahrenen Situation.
    »Natürlich, zum Essen können wir ihn nicht zwingen«, bemerkte ich.
    »Nein«, sagte Alison. »Aber das konnten wir vorher auch nicht. Es ist, als ob es da diese unausgesprochenen Regeln gibt. Es ist unser Job, ihm etwas zu essen zu bringen. Wenn wir das nicht tun können, dann müssen wir ihn rauslassen. Aber wenn wir es können, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass er es auch essen wird.«
    »Zurückhaltung war noch nie seine starke Seite«, bemerkte Chuck.

22

    D ie Trauerfeier für Peter Miller fand um zwölf Uhr mittags in der Aula der Volksschule von Carmelina statt. Die Kirche hatte man für diesen Anlass für zu klein befunden. Peter war Lehrer an der örtlichen Grundschule gewesen, so dass der Saal dicht besetzt mit Schülern und ehemaligen Schülern, Eltern und Lehrpersonal war. Alison, Lindsey und ich setzten uns in eine der hintersten Reihen; wir fühlten uns etwas fehl am Platz bei einer Feier, die ganz offensichtlich ein Gemeinschaftsereignis war. Lindsey hatte in letzter Minute entschieden, sich uns anzuschließen, so dass Chuck allein zu Hause blieb, um alles im Auge zu behalten.
    Das stille Gemurmel einiger hundert Flüsterstimmen verstummte augenblicklich, als die Sargträger den braunen, lackierten Sarg nach vorn in die Aula rollten. Sobald die Sargträger Platz genommen hatten, betrat der Pfarrer, ein kantiger Mann, dessen Lippen zu einem ständigen Grinsen verzerrt schienen, das Podium. Ich war überrascht, als mir auf einmal bewusst wurde, dass ich noch nie zuvor auf einer Beerdigung gewesen war. Jeremy Miller, der vorn eingeklemmt zwischen Mutter und Schwester saß und bleich und ängstlich dreinblickte, würde diese Erfahrung mit in seine Jugend und sein Erwachsenendasein nehmen. Ich fragte mich, ob er dadurch eine Art größere Tiefe, eine Art Weisheit oder Sensibilität erlangen würde, die mir noch immer fehlte, ob jeder Gedanke, den er fasste, jede Beziehung, die er einging, in gewisser Weise von der Trauer, die er jetzt durchlitt, geprägt sein würde. Auf einmal

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