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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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sowieso schon in Verdacht gehabt hatten. Es war vielleicht nicht besonders wahrscheinlich, aber eben auch nicht völlig ausgeschlossen, dass George nicht ganz echt war. Sein plötzlicher Wunsch, mich nach Amesbury zu fahren, konnte auch anderen Motiven entspringen als seiner Verehrung. Vielleicht sollte ich doch besser eine andere Möglichkeit finden, dorthin zu gelangen. Himmel noch mal, das wurde alles immer komplizierter!
    »Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass er dich in Ruhe lassen soll?«, fuhr Sebastiano fort.
    Ich war so frustriert, dass ich mir eine kleine Spitze nicht verkneifen konnte. »So wie du Iphy gesagt hast, dass sie dich in Ruhe lassen soll?«
    Darauf ging Sebastiano nicht ein. Er betrachtete mich stirnrunzelnd. »Es gefällt mir nicht, dass du so häufig unterwegs bist. Bräutigam-Ken könnte noch in der Nähe herumlungern. Und andere von seiner Sorte. Es muss mindestens noch einen geben, der mit ihm zusammenarbeitet. Theoretisch könnte es jeder sein.«
    »Mr West und Mr Smith sind wie zwei Schatten, mir passiert schon nichts.«
    »Es sei denn, du trickst sie wieder aus, um im Alleingang irgendwelche halsbrecherischen Aktionen starten zu können.« Mit zusammengezogenen Brauen sah er mich an. »Anna, versprich mir, dass du das nicht noch mal machst!«
    Ich merkte, wie Wärme in meine Wangen stieg. Gleich würde ich erröten. Sebastiano stand ungefähr eine Millisekunde davor, mich zu durchschauen, doch ein Klopfen rettete mich.
    »Herein!«, rief ich erleichtert.
    Es war Mrs Fitzjohn. Mit einem ihrer steifen Knickse teilte sie mir mit, dass Lady Winterbottom zu einem Besuch eingetroffen sei und dass der kleine Hund sein Geschäft auf dem Aubusson-Teppich verrichtet hätte.
    »Ich komme sofort«, erwiderte ich, schon auf dem Weg zur Tür.
    »Kleiner Hund? Also warst du bei Mr Scott«, stellte Sebastiano fest. Ein wenig unbeholfen ließ er sich auf der Bettkante nieder. Niemandem konnte entgehen, wie erholungsbedürftig er immer noch war. »Hättest du mir irgendwann von allein erzählt, dass du dort warst?«
    »Hm, ich wollte es dir eben sagen, aber wir mussten ja zuerst über George reden. Und ja, ich habe Sisyphus mitgebracht. Aber es ist nur vorübergehend.« Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich Sebastiano die wirklich entscheidenden Fakten vorenthielt, doch ich handelte in einer Art Notstand. Alles, was ich ihm hätte erzählen können – dass Jerry verschwunden war, dass mir ein geheimnisvolles Pergament zugespielt worden war, dass ich morgen früh ohne ihn nach Amesbury fahren wollte –, hätte ihn nur aufgeregt. Und es hätte außerdem dazu geführt, dass er mitgefahren wäre, ohne jede Rücksicht auf seinen Zustand. Aber gerade das ging auf gar keinen Fall. Die Wunde wäre bei der endlos langen und holprigen Fahrt womöglich wieder aufgebrochen und das Fieber zurückgekommen. Mit Folgen, über die ich gar nicht erst nachdenken wollte. Um keinen Preis der Welt wollte ich ihn dieser Gefahr noch einmal aussetzen. Sebastiano brauchte nichts so sehr wie Ruhe und Erholung, und ich würde dafür sorgen, dass er beides bekam.
    »Am besten legst du dich wieder hin«, riet ich ihm.
    Bevor ich das Zimmer verließ, bemerkte ich, dass er mir grübelnd nachsah. Fast so, als traute er mir nicht. Wozu er ja auch allen Grund hatte. Mir sank das Herz, während ich nach unten ging. Ich fühlte die Verantwortung auf mir lasten wie einen schweren Felsklotz. Wie gern hätte ich mit Sebastiano über alles gesprochen! Doch es war unmöglich. Ich musste das allein durchziehen, denn wenn ich ihn einweihte, würde er nicht zulassen, dass ich ohne ihn nach Amesbury fuhr. Und wenn er mitkam, konnte ihn das in seinem derzeitigen Zustand umbringen. Es war ein Dilemma, für das es nur eine Lösung gab – er musste hierbleiben. Also hatte ich gar keine Wahl, ich musste meinen Plan vor ihm geheim halten. So einfach war die Sache. Und so schwer.
    Ein Seufzer entwich mir, als ich den kleinen Salon im Erdgeschoss betrat, wo Iphy auf mich wartete.
    »Liebste Anne!« Sie verpasste mir ein Luftküsschen neben der rechten Wange. Ihr Haar roch nach einem Hauch von Verbenen, und ihre Wangen zeigten eine frische, rosige Farbe, ohne den geringsten Einsatz von Rouge. Ihr lavendelblaues Kleid war funkelnagelneu, jedenfalls hatte ich es noch nie an ihr gesehen, ebenso wenig wie die farblich darauf abgestimmten Handschuhe aus butterweichem Ziegenleder und den kleinen Hut mit den aufgestickten Blüten. »Ich hoffe, es geht

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