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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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drängendsten Problems. »Ich habe dort zu tun. Aber es ist … vertraulich.«
    »Werde Sie hinbringen«, sagte George prompt. Mit gewichtiger Geste rückte er seine mit Ornamenten bestickte Samtweste zurecht und betastete anschließend seinen bombastischen Krawattenknoten, um sich davon zu überzeugen, dass alles noch richtig saß.
    »Ich muss morgen Abend schon dort sein«, erklärte ich.
    »Wie belieben?«, fragte er, die Hand hinter ein Ohr gelegt.
    »Ich muss morgen Abend schon dort sein«, wiederholte ich etwas lauter. »Vor Einbruch der Dämmerung!« Dann zuckte ich zusammen – soeben öffnete sich die Haustür. Doch es war nur Mr Fitzjohn, der höflich auf mein Eintreten wartete.
    »Habe die Fahrt schon ohne Schwierigkeiten an einem Tag gemacht«, führte der Earl aus. »Ich besitze ein fabelhaftes Vierergespann und kann daher die erste Etappe doppelt so schnell fahren wie der schnellste Postkutscher.«
    »Heißt das, es würde reichen, wenn wir morgen früh fahren?«
    »Auf jeden Fall.« Er strahlte mich an. »Ich hole Sie Schlag sechs hier ab. Dann bleibt sogar Zeit für eine schöne Mittagspause.« Er sprach so laut, dass es bestimmt bis zum letzten Winkel des Platzes vordrang. Zumindest bis zu Mr West und Mr Smith, den beiden ehemaligen Bow Street Runners, die mir immer noch auf allen Wegen getreulich folgten und mir auch vorhin in die Bond Street nachgefahren waren. Momentan standen beide wie zufällig ein paar Häuser weiter und unterhielten sich, doch ich merkte, wie sie George im Auge behielten. Morgen früh würde ich mir wieder etwas einfallen lassen müssen, um ihnen zu entwischen.
    »George, es wäre mir lieber, wenn Sie etwas leiser sprechen könnten.«
    »Was?«
    Ich hielt den Finger vor die Lippen, worauf er verständnisvoll nickte. »Werde schweigen wie ein Grab und auf die Minute pünktlich sein. Meine liebe, liebe Anne! Ich würde bis ans Ende der Welt mit Ihnen fahren! Würde so gern endlich mit Ihrem Bruder sprechen. Sie wissen schon. Um mich zu erklären.«
    Das entzückte Lächeln, mit dem er mich bedachte, war mir ein bisschen peinlich, und noch weniger hielt ich davon, mit welcher Inbrunst er mir die Hand küsste. Gut, dass Sebastiano es nicht sah.
    Irgendwas brachte mich dazu, zum Haus hinaufzuschauen. Mist. Er hatte es gesehen. Blass und sichtlich geschwächt stand er im offenen Fenster seines Schlafzimmers im ersten Stock und sah mit unheilverkündender Miene zu uns herab.
    »Leider muss ich Sie jetzt verlassen, George. Mein Bruder wartet bereits auf mich.« Ich entriss dem Earl meine Hand und lächelte ihn mit gespieltem Bedauern an.
    George war meinem Blick gefolgt und schnalzte bedauernd mit der Zunge. »Ich hoffe, Foscary erholt sich gut. Üble Sache, das mit Castlethorpe. Hätte nie gedacht, dass der Kerl so hinterhältig ist. Wie gut, dass er weg ist. Würde ihn sonst selber fordern müssen. Grässlicher Zwischenfall. Kann das immer noch nicht richtig fassen. Aber das schrieb ich Ihnen ja bereits, liebste Anne.«
    Und das nicht nur einmal. Seit dem Duell hatte George mir nebst seinen vergeblichen Versuchen, persönlich bei mir vorzusprechen, mindestens drei Briefe überbringen lassen, in denen er mir abwechselnd sein Entsetzen, seine Beschämung und seine Anteilnahme beteuert hatte. Von seiner Bewunderung ganz zu schweigen.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte ich so freundlich wie möglich.
    Der Earl verneigte sich. »Auf morgen, meine liebste Anne!«
    Ich beeilte mich, ins Haus zu kommen.

    »Wo warst du?«, wollte Sebastiano wissen, als ich zwei Minuten später in sein Schlafzimmer trat. Meeks öffnete mir mit missbilligendem Gesicht die Tür und verzog sich anschließend nur widerwillig, als Sebastiano ihn aufforderte, uns allein zu lassen. »Und was wollte dieser Kerl schon wieder hier?«
    Ich wartete, bis Meeks die Tür von außen zugemacht hatte. »Ich schätze, dasselbe wie immer«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Er verehrt mich ein bisschen. Es ist alles ganz harmlos, das weißt du genau. Ich habe dir schließlich alle seine Briefe gezeigt.«
    »Das ist genau der Punkt. Er gibt sich allzu harmlos. Ganz der verliebte, aufdringliche Trottel. Wenn du mich fragst, sucht er einfach nur jede Gelegenheit, sich in unserer Nähe herumzutreiben. Ich traue dem Burschen nicht.«
    Im ersten Impuls wollte ich ihm widersprechen, doch die bisherigen Erfahrungen in dieser Sache hatten mich gelehrt, dass es gesünder war, niemandem vorschnell zu vertrauen, vor allem nicht Leuten, die wir

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