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Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition)

Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Gemmas Verwandlung (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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auch.«
    Ich sah ihn neugierig an. »Aber warum seid Ihr mir die ganze Zeit immer nur gefolgt, ohne mich jemals anzusprechen?«
    Zu meiner großen Verblüffung wirkte Arlington nun tatsächlich ein wenig verlegen. »Nun ja«, antwortete er zögernd, »es war inzwischen schon eine lange Zeit vergangen und ich war nicht sicher, wie Ihr auf mich reagieren würdet …«
    Darauf wusste ich nichts zu sagen. Ich war mir selbst nicht ganz klar darüber, wie ich zu Arlington stand. Er hatte mir zweimal das Leben gerettet. Und wie ich jetzt wusste, hatte er mich auch nie verraten. Fest stand auch, dass er mich mit seiner spöttischen Art wie kein anderer in Rage versetzen konnte. Nachdenklich sah ich auf sein markantes Profil, sein Gesicht, das manchmal so unnahbar und kühl und dann wiederum überraschend sanft und freundlich wirken konnte.
    Rasch sah ich wieder weg. Augenscheinlich löste Arlington in mir die widersprüchlichsten Gefühle aus und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Schließlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen. »Warum habt Ihr mich wirklich gerettet?«, fragte ich ihn leise.
    Er zwinkerte mich an. »Jetzt oder damals?«, fragte er neckend.
    Ich spürte, wie abermals der Ärger in mir hochkam. »Egal!«, antwortete ich unwirsch. »Ihr weicht mir aus!«
    Sein Gesicht wurde wieder ernst und er kam einen Schritt auf mich zu. »Weißt du das denn wirklich nicht, Gemma?« Sein Gesicht war von meinem jetzt nur wenige Fingerbreit entfernt und ich blickte verwirrt in seine schimmernden Augen.
    »Nein … ich weiß nicht … ich meine, Ihr habt immer …«, stammelte ich.
    Dann spürte ich seine Lippen auf meinen. Sie waren fest und doch zugleich so sinnlich. Seine Zunge begann meinen Mund zu erforschen und ich glaubte, die Besinnung zu verlieren in dem Strudel der Gefühle, die auf mich einstürzten. Mir wurde heiß und zugleich kalt und ich klammerte mich wie eine Ertrinkende an ihn, froh darüber, dass er mich mindestens ebenso fest hielt. Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Es war gut möglich, dass dieser Kuss eine gute Stunde dauerte, da wir ja beide nicht Luft zu holen brauchten.
    Schließlich machte er sich vorsichtig von mir los. Ich schlug enttäuscht die Augen auf. »Macht weiter, Arlington!«, forderte ich, ohne nachzudenken.
    Er lachte leise. »Findest du nicht, dass es langsam an der Zeit ist, mich Giles zu nennen?«
    »Gut. Mach weiter Giles!«, wiederholte ich meine Bitte.
    Er lachte erneut. »Ich hatte befürchtet, dass du so unersättlich sein würdest. Nein, falsch …«, korrigierte er sich und ich sah ihn erstaunt an, »… ich hatte es gehofft.«
    Ich flog ihm in die Arme und wir setzten unseren Kuss fort. Es fing schon an zu dämmern, als wir schließlich voneinander abließen.
    Arlington sah mich an. »Hast du Hunger?«, fragte er mich.
    Ich lächelte ihn schelmisch an. »Ja, sehr.«
    »Das meine ich nicht«, antwortete er amüsiert. »Wann bist du das letzte Mal dazu gekommen zu jagen?«
    »Das ist wohl schon ein paar Tage her«, überlegte ich.
    »Dann lass uns eine kleine Mahlzeit zu uns nehmen«, schlug er vor.
     
    Nachdem ich mir zweckdienlichere Beinkleider angezogen hatte, begaben wir uns zum Jagen nach Richmond Park und ich fühlte mich an alte Zeiten erinnert.
    Mittels einiger rasch erlegter Damhirsche hatten wir unseren Durst recht schnell gestillt und spazierten anschließend noch ein wenig durch Richmond. An der Themse machten wir Rast und setzten uns ans Ufer. Ich hatte mich in Arlingtons Arme gekuschelt und genoss es, einfach schweigend mit ihm dem ruhigen Dahingleiten des Flusses zuzusehen.
    »Wie hast du eigentlich all die Jahre verbracht, die du nicht in London warst?«, fragte er mich nach einer Weile.
    Ich berichtete ihm von meiner Zeit in North Berwick. Als ich bei Sir Lanarks Annäherungsversuchen angelangt war, spürte ich, wie er sich versteifte, und als ich von dem Hexenprozess und der Wasserprobe erzählte, zog er scharf den Atem ein. Er entspannte sich wieder etwas, als ich mit dem Bericht meiner Studienjahre und meiner Zeit mit Maddy fortfuhr.
    »Schön, dass du in Maddy eine Freundin gefunden hast«, sagte er und zog mich enger an sich. »So ein Vampirleben kann manchmal verdammt einsam sein.«
    Ich drehte mich leicht zu ihm um und strich mit den Lippen über seine Wange. »Führst du dieses Leben denn eigentlich schon lange?«, fragte ich ihn. »Du hast mir nie erzählt, wie du verwandelt wurdest.«
    Daraufhin erzählte er mir seine Geschichte.
    Es

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