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ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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Gesicht, abwechselnd links, rechts, links, rechts. Er kämpfte sich an die Oberfläche seines Wachbewusstseins. Klatschen und Schmerzen – links, rechts, links…
    Links – rechts?? Begriffe, Worte, Sätze, sein Denken war wieder da, er konnte wieder denken! Die gleichmäßigen Schläge wurden ihm lästig, er wollte sich dagegen zur Wehr setzen, brachte die Arme in Abwehrhaltung, erinnerte sich jetzt, dass es sinnvoll wäre die Augenlider zu öffnen, auch das gelang. Endlich, er gewann die Kontrolle über seinen Körper zurück.
    Seine Pupillen folgten dem hellen Lichtstrahl einer Taschenlampe, die nun über seinem Gesicht hin und her geschwenkt wurde. »Er ist wieder da! Bitte schön – Sie können ihn jetzt verhören!« Schatten wechselten in seinem verschwommenen Blickfeld, das jetzt klarer wurde.
    Zuerst sah er nur das quadratische Blechgehäuse einer Leuchtstofflampe über sich. Dann schob sich ein spärlich behaarter, militärisch kurz rasierter Schädel davor. Zwei sezierende Augen, kalt, wie die eines Krebses, fixierten ihn. Um die Lippen des Mannes lag ein verkniffener Zug, oder war es Spott? Auf jeden Fall kam sich der Kerl wichtig und überlegen vor.
    Na, Bürschchen, haben wir dich endlich. Du wirst gleich plaudern wie ein Wasserfall. Noch weißt du nicht, dass wir alle deine Freunde haben – und deine Kinder. Wirst sie gleich zu sehen bekommen, aber nur kurz. Okay, fangen wir an: »Nennen Sie mir Ihren Namen und Ihr Geburtsdatum!« Die Stimme bellte in seinen Ohren. Die Freunde hatten sie auch verschleppt und Kim und Svenja – Birte auch? Fest presste er seine Lippen aufeinander.
    Gleich wirst du reden, Bürschchen… gleich, dann wird dir deine Lage bewusst. »Also nochmals, aber jetzt etwas plötzlich. »Ihren Namen und Ihr Geburtsdatum!« Na gut, wenn du es nicht anders willst. Ein gewaltiger Stoß jagte durch seinen Körper. Der Schrei verließ gellend seine Kehle und er krümmte sich vor Schmerzen. Das musste ein Elektroschock gewesen sein! Die Muskeln krampften, er konnte ihrer nicht Herr werden.
    Nun waren auch die fremden Gedanken aus seinem Hirn verschwunden. Er bekam keine Luft, seine Lungen versagten, Panik überschwemmte seine Adern mit Adrenalin. Langsam ebbte die Wirkung des Schocks ab, er jappste wie ein Fisch, bekam endlich den Atem wieder in Gang.
    »Das war übrigens nur Stärke Eins , dieser kleine Meinungsverstärker hier reicht bis Stärke Zehn , gut für einen wütenden Stier mit anderthalb Tonnen Gewicht. Wie viel Kilo wiegen Sie?« Drohend schob sich die Doppelelektrode des Schockers wieder in Richtung seines Oberarmes. »Vierundachtzig Kilo! Hören Sie auf damit, bitte!«
    Die Elektrode entfernte sich ein wenig, hielt inne. »Na also, geht doch! Name und Geburtsdatum!«
    »Markus Stettner, einundzwanzigster Januar Neunzehnhundertsiebzig« Bloß keinen Stromschlag mehr. »Holt die Kinder rein!« Markus hörte Schritte, dann eine Tür klappen, dann lauter werdende Schritte mehrer Personen. Die verweinten Gesichter von Kim und Svenja schoben sich in sein Blickfeld. 
    Er musste die Augen schließen, konnte das entsetzliche Bild, das sie boten, nicht ertragen. Sie hatten seine Kinder in der Gewalt, diese Schweine.  Sie benutzten sie, um ihn zu erpressen. »Mach die Augen auf!« Er gehorchte. Wieder schob sich die Elektrode des Schockers näher an ihn heran. »Die Mutter der Kinder ist übrigens auch hier, kleine Familienparty und damit es richtig rund geht, haben wir auch deine Freunde eingeladen. Sie lassen sich entschuldigen, sie müssen noch ein wenig schlafen, denn die Reise war doch sehr anstrengend für sie.
    Und nun sag deinen Kindern ins Gesicht, dass du der Mistkerl bist, der diesen Terroranschlag verübt hat. Du und deine Freunde haben das Chaos verursacht – das Ereignis ist euer Werk. Sag es!« Oh nein, nicht das! »Du hast fünf Sekunden: Fünf… vier… drei… zwei…eins.…«
    »Aaaaaaargh!!« Die Kinder heulten auf, als er sich krümmte, zitterte, krampfte… alles Schmerz… dann schlagartig Entspannung… Ruhe… Schwärze… Aus!
     
     
    Er wusste, dass er keine Chance hatte; sie würden ihn damit brechen. Deshalb vermied er es, sofort wieder die Augen zu öffnen, aus Angst, dass dann die Tortur weitergehen würde. In unheilvoller Stille verharrte er, nur nicht bewegen, nicht die Atmung verändern, einfach still und ›tot‹ liegen bleiben und auf ein wenig Zeit ohne Schmerz hoffen.
    Nele hatte ihn verraten. Sein Peiniger mit der Militärfrisur konnte

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