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ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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purzelte ein bekannter Aphorismus von Blaise Pascal, einem französischen Philosophen, Mathematiker und Physiker des siebzehnten Jahrhunderts, in seinen Sinn:
     
    Ein Tropfen Liebe ist wichtiger als ein Ozean Verstand.
     
    Der moderne, intelligente Mensch hatte nun eine Stufe der Individualisierung erreicht, der nur noch der Göttliche Funke – die LIEBE – fehlte, um sich mit der Großen Kraft vernetzen zu können.
    Das Wissen des Einzelnen stünde damit allen zur Verfügung, eröffnete weit mehr Möglichkeiten als das seit zehn Jahren der Geschichte angehörende Internet, obwohl jenes bereits die Richtung andeutete, jedoch zu früh kam, ehe der Mensch seine emotionale Reife gefunden hatte – und warum? Weil er von den Mächtigen durch Unterdrückung und Manipulation seines freien Willens und seiner Herzkraft beraubt worden war. 
    Ihn durchfuhr ein jäher Schreck: Corona de Luz war nicht auf dem Weg nach Mexiko! Er würde im Kreis der dreizehn Schädel fehlen. Ob man ihn gefunden hatte?
     
     
     

10.06.2020; Mittwoch; 10:57 Uhr/MEZ; Berlin; Neues BND-Gebäude; Büro des Präsidenten 
     
    Was fing er nur mit dieser Gruppe an? Sie entsprach so gar nicht den bekannten Täterprofilen terroristischer Vereinigungen. Trotzdem war er sich sicher, mit ihr den Schlüssel des Ereignisses vor sich zu haben.
    Obwohl bis jetzt, seit der Festsetzung der Gruppe, fast zwei Wochen vergangen waren, trat man immer noch auf der Stelle. Die Durchsuchung der Büros der beiden Wissenschaftler hatte nichts zutage gefördert, was Anlass gegeben hätte, dass sie bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit Geheimforschungen betrieben hätten. Das konnte es also kaum sein, dazu passte auch die Zusammensetzung der Gruppe nicht: Pastorin, Unternehmer, ehemals beruflich gescheiterte Alleinerzieherin, Kindergärtnerin, Physiker und ein Chemiker.
    Blieb die Suche nach dem Motiv: Stettner war wegen seiner gesellschaftskritischen Einstellung und Unterstützung von Antiglobalisierungsbewegungen schon mehrfach aufgefallen, die anderen waren dagegen jeder für sich ein unbeschriebenes Blatt. Was hatte sich Stettner von einem Rückfall der Technik auf 60er-Jahre-Niveau versprechen können? Diese Frage war zu klären. Vielleicht kämen sie dann mit ihren Ermittlungen weiter.
    Bernauer richtete seine Aufmerksamkeit auf die Fotos der seltsamen Fundstücke in den Privatwohnungen der Verdächtigen, die für sich allein genommen keine Bedeutung zu haben schienen. Der Chemiker bewahrte einen obeliskenförmigen Rosenquarz in seinem Tresor auf. Nun gut, solche Dinge waren nicht selten, auffällig war nur das aufwändig gearbeitete Wurzelholzkästchen mit Intarsien mexikanischer Motive. Bei dem Bäcker fanden sie einen Lederbeutel mit irgendwelchen halluzinogenen Drogen – die chemische Analyse bei Mehringer dauerte noch an. Der Beutel trug auf seiner Innenseite Zeichen in einer unbekannten Sprache, man ordnete sie indogenen Stämmen aus Mexiko zu. Dazu passte, dass man bei der Pastorin eine alte Handtrommel fand, ebenfalls aus Mexiko.
    Die merkwürdige Inschrift In La'k'esh auf der Unterseite des Trommelleders ordneten die Experten Suyua-Tan, einer alten Priestersprache der Mayas zu. Er hatte sich schlau gemacht und erfahren, dass dies eine überlieferte Grußformel der toltekischen Nachfahren Mexikos war und bedeutete: Ich bin ein anderes Du von dir, du bist ein anderes Ich von mir, wir sind alle eins.
    Wenn er so einen Quatsch schon hörte! Er konnte die Sprüche dieser scheinheiligen Spiritisten nicht ertragen, die waren doch total weltfremd. Wieso hatte diese Bewegung nach wie vor einen solch enormen Zulauf? Fragezeichen über Fragezeichen.
    Bernauer sah auf die sechs Pinnwände in seinem Büro, für jedes Gruppenmitglied eine. Die Tagungsprotokolle der auskunftsfreudigen Nachbarin stimmten in der Tat nachdenklich. Am Schwersten wog der Umstand, dass die Gruppe in der Nacht vor dem Ereignis zusammen in Stettners Haus war. Angeblich hatte die Zeugin rosafarbene Elmsfeuer über dem Dach des Hauses gesehen.
    Er würde das für wichtigtuerischen Unsinn gehalten haben, wenn diese rosafarbenen Erscheinungen nicht auch beim Wunder von Garding eine Rolle gespielt hätten. Es gab schließlich entsprechende Aussagen und beweisträchtige Farbfotos davon. Er sah auf die Uhr, die Abordnung von Mehringer musste gleich eintreffen.
    Auf den Glockenschlag genau kündigte seine  Vorzimmerdame, Ursula Busch, die Besucher an. Die Gruppe, bestehend aus vier Männern und einer

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