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ZEITLOS (German Edition)

ZEITLOS (German Edition)

Titel: ZEITLOS (German Edition)
Autoren: Edward Finnings
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Verstand beurteilen, dies werden unsere Herzen wissen. Horcht auf eure Liebe, eure Freundlichkeit, eure innere Weisheit. Sie kommt über euch, wenn man sie am wenigsten erwartet. Sie offenbart sich euch täglich, ihr müsst nur lernen sie zu sehen, mit neuen Augen zu sehen und mit neuen Ohren zu hören. Von da ab werdet ihr Gewissheit fühlen und jeglicher Zweifel wird sich verflüchtigen!«
    »Wenn ich das schon immer höre!« Simons Stimme klang schrill – verzweifelt. »Wir spielen mit Kräften, die kaum ein Mensch für möglich hält. Was ist, wenn man uns erwischt. Ich war von Anfang an dagegen, dass wir das Experiment mit dem Suchmaschinenserver machen. Wenn die dahinter kommen, dass wir das verursacht haben, kriegen wir Millionenklagen auf Schadenersatz an den Hals.
    Und nun verlangt Markus auch noch von mir, dass ich herausfinde, ob es möglich sein könnte, durch Geistesmanipulation Siliziumkristalle umzustrukturieren? In der Weise, dass sie ihre Datenspeicherfähigkeit einbüßen. Falls wir das machen würden: Könnt ihr euch überhaupt annähernd vorstellen, was das für Auswirkungen hätte?« Er war nervlich am Ende, das war unübersehbar.
    Kerstin versuchte ihn zu beruhigen. »Simon, da wird kein Mensch hinter kommen, weil es nach hergebrachter westlich-wissenschaftlicher Logik unmöglich erscheint, mit Gedankenenergien Wirkungen in der physischen Welt auszulösen. Erinnere dich: Beim letzten Mentaltraining mit Coratscha hatten wir zum Üben Markus' defekte Motherboardplatine, das berühmte Suchmaschinenlogo und das Foto von der Okertalsperre als Vorlage beim Groken benutzt. Dadurch gelang es uns tatsächlich, das Serverzentrum ein wenig durcheinander zu bringen, weil wir uns auf die Chips einstimmten und uns gleichzeitig vorstellten, die Staumauer zu sein.  Das dürfte aber keinen bleibenden Hardwareschaden verursacht haben.
    Das haben die in kurzer Zeit wieder repariert und werden an einen Hackerangriff glauben. Der Versuch diente dazu uns zu beweisen, zu welchen Fähigkeiten wir jetzt schon imstande sind. Wir hatten den Anbieter ausgewählt, weil bekannt ist, dass genau dieser einer der  größten Daten-Kraken ist, die unsere Freiheit immer nachhaltiger bedrohen. Das trifft keinen Unschuldigen, glaube mir.«
    Während sie sprach, fasste sie Simons Hand und sah ihm eindringlich in die Augen. Er beruhigte sich anscheinend etwas, die Flecken in seinem Gesicht wurden blasser und seine Atmung wieder rhythmischer.
    »Bedenke, worum es uns geht!«, fuhr sie dann fort. »Wir sind dabei zu erkennen, dass die Menschen von einigen wenigen unterdrückt, manipuliert und unfrei gemacht werden. Uns fehlen noch einige harte Beweise, ich weiß. Bevor wir die nicht haben, werden wir nicht handeln. Aber wir müssen uns vorbereiten, unsere neu erworbenen Fähigkeiten trainieren. Wir haben doch bereits mehrfach darüber diskutiert, dass, falls wir eingreifen müssen, die effektivste Sprengung unserer Fesseln durch einen Super-GAU der Datenflüsse zu bewirken wäre. Das Problem ist eben leider, dass wir augenblicklich nur kleine Störungen bewirken können, die sind wie Mückenstiche auf der Haut eines Riesen. Was uns noch fehlt ist ein Ansatz, den Daten-GAU nachhaltig bewerkstelligen zu können. Leider fehlt uns der noch.«
    »Er fehlt uns nicht! Wir haben ihn schon, das ist es ja, was mir den Schlaf raubt!« Alle starrten Simon ungläubig an. Brayasil beugte sich gespannt vor. Im Raum hätte man eine Stecknadel fallen hören können. »Sprich, was hast du Teufelskerl herausgefunden?« In Markus' Augen glomm Bewunderung für seinen Freund.
    »Es könnte einen Weg geben, dafür müssen wir Coratscha um Unterstützung bitten. Wie ihr wisst beschäftige ich mich seit geraumer Zeit mit den Fertigungsmethoden von Computerchips. Um es für Euch, die Nicht-Wissenschafler verständlich zu machen, vereinfache ich jetzt an dieser Stelle etwas: Ihr habt sicher davon gehört, dass über neunzig Prozent der modernen Prozessoren aus Silizium bestehen. Man verwendet ultrareines Silizium, indem man es künstlich herstellt. Man züchtet quasi maschinell einen gigantischen Monokristall in Form eines ungefähr zwei Meter langen Zylinders. Der Durchmesser variiert zwischen 2 Zoll bis zu 18 Zoll, je nachdem, wie groß die Scheiben, die in der Industrie Wafer (=Waffel) heißen, werden sollen.
    Diese knapp einen Millimeter dicken Scheiben, die den altmodischen Vinyl-Schallplatten nicht unähnlich sind, werden nun durch optische Verfahren mit
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