Zeitmanagement fuer Faule
Frau Zeitmillionärin!« Oder schauen Sie aus dem Fenster in den Himmel. Wie blau. Wie weit.
So vermeiden Sie Stress und brauchen keine Energie für Ausreden zu verschwenden. »Kind krank. Computer tot. Auto kaputt. Deshalb konnte ich nicht …« Die wenigsten Menschen fühlen sich gut bei vorgeschobenen Katastrophen.
Zeitdruck schrumpft Kreativität
Eine Untersuchung von Teres Amabile, Professorin an der Harvard Business School, hat einige weitverbreitete Mythen über Kreativität widerlegt. »Mitarbeiter sind am unkreativsten in einem Wettlauf gegen die Zeit«, stellte die Professorin fest. Zeitdruck behindert die Kreativität, weil die Gelegenheit fehlt, sich wirklich mit einem Thema auseinanderzusetzen und Ideen reifen zu lassen. Diese negative Auswirkung hält darüber hinaus tagelang an.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Kreativitätsexperte Professor Ernst Pöppel: »Kreativität passiert einfach, man kann sie nicht verordnen.« Er plädiert ausdrücklich für Gespräche im Türrahmen – oftmals der Einstieg in einen kreativen Prozess … den wir uns aber nur leisten können, wenn wir ordentlich puffern! Also worauf warten Sie noch? Puffern Sie was das Zeug hält!
Mut zum Puffer
Gerne vergessen wir, dass wir die Chefs sind, die über unsere Zeit bestimmen. Die anderen richten lediglich Anfragen an uns. Diese Anfragen können wir erledigen, wenn es uns passt, nicht den anderen!
»Das kann ich in zwei Wochen machen.«
»Was! Erst in zwei Wochen!!!«
Hier hilft ein kleiner Trick. Betonen Sie in Ihrer Antwort, wie rasch Sie die Sache erledigen können: »Sie haben Glück. Da habe ich eine wirklich gute Nachricht für Sie. Das kann ich in diesem Fall schon in zwei Wochen machen.«
»Oh! Das ist ja toll! Danke!«
Der Durchbruch: Abbruch!
Abbrechen? Fragt der Computer. Ein Klick und weg damit. Menschen sind keine Computer. Sie brechen nicht ab. Sie halten durch. Da zeigt sich der wahre Charakter. Meinungsänderung unerwünscht!
Gerade bei der Terminplanung führt ein Abbruch häufig zum Durchbruch. Sonst kommen zu den alten Jobs, die wir durchhalten, ständig neue hinzu. Und schlafen sollten wir auch mal! Der Durchhaltewillen bis zum Letzten führt uns oft an die letzten Grenzen. Vor lauter Durchhalten vergessen wir hinzuschauen: Will ich das überhaupt? Ist es das Richtige für mich? Oder verbringe ich ständig Zeit mit Dingen, die ich nur deshalb mache, weil ich durchhalten muss oder soll? Weil meine Eltern das irgendwann gesagt haben? Der Dalai Lama sagt dazu: »Manchmal ist es Glück, wenn wir nicht das bekommen, was wir wollen.«
Den meisten Kindern wird beigebracht durchzuhalten: »Fang nicht ständig was Neues an! Bleib bei einer Sache!« Kaum jemand bestärkt uns darin aufzugeben, wenn wir nicht weiterwollen, obwohl das eine wertvolle Fähigkeit ist: eine Fehleinschätzung zu erkennen und ein Urteil zu revidieren.
Wir ändern uns und unsere Meinung und manchmal dauert es eine Weile, ehe wir erkennen, worauf wir uns eingelassen haben … Und das sollen wir dann weitermachen, bloß um durchzuhalten? Es gibt wohl kaum eine Erfolg versprechendere Methode, Zeit zu verschwenden, als sie mit Dingen zu verbringen, die man nicht tun will. Dafür bezahlen wir manchmal einen zu hohen Preis! Deshalb: Aufhören ist erlaubt! Lieber selbst aufhören, als aufgehört zu werden. Etwa durch einen Burnout. Aufgeben ist auch eine Lösung! Und sehr zu empfehlen, wenn es sich nach gründlicher Prüfung als richtig herausstellt. Woher wissen wir das? Indem wir kein Kuddelmuddel in unserer Wertehierarchie aufkommen lassen, sondern uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, was wirklich wichtig ist.
WAS SIND SIE SICH WERT?
Wenn wir unsere Zeit mit Dingen verbringen, die uns nicht wichtig sind, empfinden wir dies als Zeitverschwendung. Dieses diffuse Gefühl des allgemeinen Unbehagens kennt fast jeder. Zu wissen, was einem wichtig ist, bedeutet, sinnvoll zu leben. Wer keinen Sinn darin sieht, was er tut, dem fällt es schwer, glücklich zu sein. Seltsamerweise wissen viele Menschen zwar sehr genau, was sie nicht wollen. Sie wissen aber nicht, was sie wollen. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Fragen Sie sich also:
Wie viel zusätzliche Zeit wünsche ich mir pro Tag, pro Woche?
Was würde sich verändern, wenn ich diese Zeit hätte?
Wie würde ich mich fühlen?
Was genau würde ich mit dieser »geschenkten« Zeit tun?
Ein klares Wertekonzept gilt als Basis für eine gesunde Persönlichkeit. Wenn wir im Einklang mit unseren
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